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Hyunjin

Nachdem Chan zu Jisung und mir gekommen ist, habe ich mich schnell auf den Weg nach Hause gemacht. Ich wäre zwar gerne noch bei Jisung geblieben, aber wenn noch jemand anderes da ist, ist das dann doch zu gefährlich.

Ein paar Minuten später komme ich bei uns Zuhause an und gehe ins Wohnzimmer, wo die anderen schon versammelt sitzen und mich ansehen. Etwas außer Atem, da ich gerannt bin, lasse ich mich auf das Sofa, auf dem auch schon Jeongin sitzt, nieder. Eigentlich würde ich das niemals freiwillig machen, aber es ist kein anderer Platz frei.

Erst jetzt schweift mein Blick komplett durch den Raum und letztlich bleibe ich bei Felix hängen, der auf dem Sofa gegenüber liegt und nicht so aussieht, als würde es ihn gut gehen. Er ist ziemlich bleich ihm Gesicht und hat seine Augen geschlossen.

"Shit, ist alles gut?", frage ich, ohne jemanden direkt anzusprechen.

Seungmin, der neben Felix sitzt wendet mir seine Aufmerksamkeit als erster zu und schüttelt den Kopf. "Also es hätte schlimmer kommen können, aber er hat ganz schön was abbekommen."

"Was ist mit ihm?", frage ich nun zurück, obwohl ich durchaus etwas Angst vor der Antwort habe. Felix bekommt in unseren Kämpfen wirklich viel zu oft etwas starkes ab, was mir extrem leid für ihn tut. Er hat einfach ein unfassbares Pech, was das angeht.

"Minho...", murmelt Seungmin nur und schiebt Felix' Oberteil etwas nach oben, sodass zwei lange, rote Schnitte sichtbar werden. Sofort presse ich meine Zähne aufeinander, da das Ganze wirklich nicht sonderlich gut aussieht. Allerdings erinnern mich die Wunden auch direkt wieder an Jisung...

"Der kann aber auch nicht einmal aufpassen.", beschwert sich Jeongin mürrisch und sieht Felix verächtlich an.

"Man, er kann doch nichts dafür! Er hat immerhin den Mut gegen Minho zu kämpfen und dass er sich nicht absichtlich halb abstechen lässt liegt doch auf der Hand oder nicht?!", schreie ich schon halb in Richtung unseres Leaders, da ich so langsam wirklich die Nase voll von ihm habe. Wir sind doch nur Menschen, verdammt.

"Was glaubst du eigentlich, wer du bist, huh?! Ich habe hier das Sagen und mache die Regeln! Wenn dir das nicht passt, dann geh!", gibt Jeongin gefährlich klingend zurück.

Ich will gerade anfangen, wieder etwas zurück zu schreien, als Woojin mich vom Sofa hochzieht und sich somit zwischen Jeongin und mich begibt. "Ihr beruhigt euch jetzt bitte beide erstmal, ja? Hyunjin, komm, geh schlafen. Dein Tag war lang."

Eigentlich hätte ich am liebsten auch dagegen protestiert, lasse es dann aber lieber und verlasse murrend den Raum.

In meinem Zimmer angekommen, mache ich die Tür zu und knalle meine Faust gegen eine der Wände. Ich bin einfach sauer auf Jeongin. Ich verstehe nicht, wie ein Mensch so herzlos sein kann. Und dabei gehören wir doch eigentlich alle zusammen. Leise zischend ziehe ich meine Hand wieder zurück und lasse mich dann auf mein Bett fallen. Woojin hat recht, ich sollte vielleicht wirklich schlafen.

Als ich dann unter meine Bettdecke liege und meine Augen schon geschlossen habe, muss ich wieder an Jisung denken. Hoffentlich geht's ihm gut, aber das sollte es wohl, weil seine anderen Gangmitglieder sich bestimmt gut um ihn kümmern. Sonst hätte er wohl auch nicht gesagt, dass sie wie eine Familie für ihn sind. Ich hoffe echt, dass ich ihn bald wiedersehen kann. Und das ohne irgendwen anderes dabei. Ist aber auch bescheuert, dass wir auf zwei verschiedenen Seiten stehen müssen.

Leise seufzend drehe ich mich zur Seite und versuche dann einzuschlafen, was mir nach einiger Zeit auch gelingt.

-

Als ich am nächsten Morgen aufwache, ist es noch relativ früh, was ich vor allem am noch nicht wirklich vorhandenen Verkehr bemerke.

Langsam stehe auf und strecke mich, dann trete ich zum Fenster, um dort den Vorhang zur Seite zu schieben. Leicht lächelnd sehe ich nach draußen und beobachte die gerade aufgehende Sonne. Und mal wieder fällt mir auf, wie sehr ich diese Stadt eigentlich liebe.

Ich sollte Jisung mal fragen, ob ich seine Nummer haben kann. Dann könnten wir wenigstens absprechen, wann wir uns mal sehen und es wäre nicht alles per Zufall. Ich will ihn einfach öfter sehen und Zeit mit ihm verbringen können. Ich weiß ja, dass das eigentlich alles so ziemlich das Schlimmste ist, was ich machen kann, aber die Regeln sind mir, was das angeht, gerade irgendwie egal. Ich will einfach bei Jisung sein können oder wenigstens Kontakt mit ihm aufbauen.

Ein Seufzen verlässt meine Lippen, dann gehe ich zu meinem Schrank und nehme mir Klamotten daraus, um dann damit ins Badezimmer zu gehen.

Als ich mit duschen und so fertig bin, gehe ich in die Küche und nehme mir Cornflakes und Milch sowie Löffel und eine Schale und setzte mich an den Tisch. Die anderen werden noch nicht wach sein, weshalb ich einfach schon mal ohne sie esse. Oder esse später einfach nochmal, denn Cornflakes sättigen jetzt auch nicht soo sehr.

Während ich esse, denke ich wieder an Jisung. Oh Gott, dieser Junge geht mir wirklich gar nicht mehr aus dem Kopf. Aber gerade hoffe ich vor allen Dingen, dass es ihm gut geht. Und natürlich, dass wir uns bald wiedersehen.

×××

sorry für meine inaktivität und soo

hope you liked it^^

hate - hyunsungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt