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Jisung

Es fühlt sich gut an einfach mal weg zu sein. Ich bin seit ich denken kann bei meinen Hyungs und in unserem Distrikt und jetzt mal wieder etwas anderes zu sehen und zu machen ist auch echt schön. Natürlich bin ich insgesamt unfassbar gern bei Chan, Minho und Changbin, aber rauskommen tut auch mal gut.

Keine Ahnung, ob ich die Situation gerade als passend oder unpassend bezeichnen sollte. Aber eigentlich will ich nicht zu Hause sein. Ich darf kaum raus und die anderen sind immer noch gekränkt und sauer. Auch, wenn sie das vielleicht nicht so zeigen wollen; mir fällt es trotzdem auf. Aber sie haben ja auch einen guten Grund dazu...

Trotzdem bin ich jetzt aber mehr als glücklich bei Hyunjin zu sein. Ich habe seine ganze Präsenz und Nähe so sehr vermisst. Immerhin haben wir uns ja auch über eine Woche nicht gesehen. Auch wenn es vielleicht falsch ist; ich liebe ihn einfach und dann kann ich nicht so einfach auf ihn verzichten.

Mittlerweile ist sogar schon der Morgen angebrochen und es wird langsam wieder hell. Und wir sitzen immer noch gemeinsam auf dieser Bank in einem Park, den ich nicht kenne. Und irgendwie fühlt es sich echt schön an. Dabei ist es eigentlich nicht mal so besonders. Aber es heißt ja immer, man soll die kleinen Dinge im Leben genießen... und manchmal stimmt das vielleicht sogar.

Ich beobachte schon eine Weile lang den Himmel und wie sich die morgendlichen Farben verändern. Es ist schon echt cool. Wahrscheinlich geht sogar schon bald die Sonne auf.

"Du Hyunjin?", frage ich nach einiger Zeit und sehe zu dem Älteren hoch, an den ich nun schon ewig gekuschelt sitze.

Irgendwie komme ich auch immer noch nicht darauf klar, wie ein Mensch eigentlich so hübsch sein kann. Ich versteh es einfach nicht.

"Hm?", fragt er zurück und wendet mir sein Gesicht zu. Bevor ich etwas sagen kann, küsst er mich kurz auf die Lippen und schaut mich dann wieder an. "Na, was ist los?"

"Wo schlafen wir überhaupt? So langsam bin ich nämlich schon ein bisschen müde...", murmle ich ihn entgegen und schaue ihn fragend an. Ich hatte nämlich eigentlich nicht vor, irgendwo hier draußen zu schlafen. Aber wo wir es sonst tun wollen, weiß ich auch nicht. Und zurück will ich jetzt ganz sicher noch nicht. Dafür ist es viel zu früh. Ich will ein paar Tage mit Hyunjin gemeinsam verbringen können. Nur wir zwei... Wie ich es mir schon länger wünsche.

"Wir suchen uns einfach eine kleine Pension oder so. So teuer sind die meistens nicht.", entgegnet Hyunjin und lächelt mich warm an, streicht mir dann mehrmals durch meine Haare.

Ich nicke vorerst einfach nur. Ich frage mich zwar schon, warum Hyunjin so viel Geld dabei hat, wenn wir uns einfach nur normal treffen und ja nichts weiteres geplant war, aber was soll's. Vielleicht spreche ich ihn später mal drauf an, aber eigentlich ist das ja auch gar nicht wichtig.

Eine Weile sitzen wir noch da, ohne etwas zu sagen. Die Luft ist relativ angenehm, nur der ab und zu aufkommende Wind ist etwas kühl. Irgendwann steht Hyunjin dann vorsichtig auf und hebt mich keine zwei Sekunden später hoch. Sofort klammere ich mich an ihn und muss automatisch lächeln. Er ist einfach so ein süßer Freund. Und auch ziemlich stark.

Er trägt mich eine Weile durch die Straßen, wobei ich immer wieder meine Augen zufallen lasse, da ich sie nicht mehr so ganz offen halten kann. Nach einiger Zeit kommen wir bei einer kleinen Bar mit verbundener Schlafunterkunft an, die so oder so 24/7 geöffnet hat. Hyunjin klärt alles mit den Leuten dort ab, während ich schon gar nicht mehr richtig zuhöre. Irgendwie hat mich in den letzten Minuten die Müdigkeit doch etwas mehr überkommen, weshalb ich fast nur noch gähnend und mit halb geschlossenen Augen dastehe.

"Na komm.", sagt mein Freund dann plötzlich und nimmt meine Hand.

Gemeinsam gehen wir ein paar Treppenstufen nach oben und finden uns kurz danach in einem kleinen, dunklen Zimmer wieder. Nicht besonders schön, aber definitiv ausreichend.

Ich lasse mich direkt auf das dort stehende Doppelbett fallen und ziehe die Bettdecke über mich. Hyunjin sieht schmunzelnd zu mir und befindet sich wenige Sekunden später neben mir. Sofort schlinge ich meine Arme um ihn und kuschle mich fest an seine Brust. Er fährt mit seinen Fingern erneut durch meine Haare, was mich sehr entspannen lässt. Allein schon sein Dasein löst eine gewisse innere Ruhe in mir aus.

"Schlaf gut, Kleiner.", flüstert er mir noch entgegen und küsst mich kurz auf die Stirn.

Ich bin zu müde, um noch großartig etwas zu erwidern, weshalb ich einfach nur leise brumme und kurz danach auch schon weggedriftet bin.

hate - hyunsungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt