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Jisung

Das ist ja jetzt mal alles in eine verdammt falsche Richtung gelaufen. Alles, was ich wollte, war etwas mehr Zeit mit Hyunjin verbringen zu können, aber damit, dass es jetzt so enden muss, habe ich tatsächlich eher nicht gerechnet. Natürlich ist es ein Fehler, einfach abzuhauen. Besonders, weil ich eigentlich überhaupt nichts mit Hyunjin hätte anfangen dürfen. Aber ich liebe ihn nun mal und jetzt ist es für etwas anderes sowieso zu spät.

Minho hatte mich ohne noch etwas weiteres zu sagen mit zu den anderen geschliffen, die wohl auch nach mir gesucht hatten. Den kompletten Weg nach Hause hatte keiner von ihnen ein Wort gesagt, weshalb ich es auch lieber bleiben ließ. Minho hatte recht, ich konnte es ja sowieso nicht mehr besser machen oder ändern. Es war logisch, dass sie mehr als enttäuscht von mir waren.

Jetzt liege ich still auf meinem Bett und starre nur auf die weiße Wand. Ich weiß nicht, was ich tun soll.

Und ich vermisse Hyunjin...

Wahrscheinlich ist er gerade der letzte, an den ich denken sollte, aber so ist das wohl, wenn man jemanden liebt. Außerdem war es ja nicht mal seine Idee, sondern meine. Und selbst wenn es andersherum gewesen wäre, wäre ich nicht sauer auf ihn. Die Zeit mit ihm war so schön und ich wünschte, wir könnten uns immer so nah sein.

Warum musste ich mich denn unbedingt in meinen 'Feind' verlieben?

Seufzend drehe ich mich zur Seite und sehe nun die andere Seite der Wand an, welche -was ein Wunder- genauso hässlich weiß war, wie die andere. Keine Ahnung, aber irgendwie strahlt diese Farbgebung so eine Kälte aus und das macht meine Stimmung jetzt nicht gerade besser.

Ich zucke leicht zusammen, als ich das Geräusch der Tür höre und sehe hoch, direkt in Minho's kalte Augen. Ich weiß zwar, dass er so sein kann, mir gegenüber war er es aber eigentlich noch nie. Ich hab Scheiße gebaut und ich weiß es ja auch...

Er betrachtet mich kurz und legt sich dann, ohne etwas zu sagen auf seine Seite des Bettes und sieht hoch an die Zimmerdecke.

"Hyung, es tut mir doch leid... Es tut mir wirklich leid. Aber ich-"

"Jisung.", sagt er kalt und unterbricht mich somit. Er wendet mir seinen Blick zu, den ich unsicher erwidere. Natürlich ist er sauer, aber vielleicht bringt es ja etwas, ein bisschen mit ihm zu reden.

"Es ist mir scheiß egal, ob es dir leid tut oder nicht. Du hast das durchgezogen, obwohl du es jederzeit hättest stoppen können. Mir tut auch so einiges leid. Dass du zu dumm und naiv warst, um dich an unsere durchaus ziemlich einfach Regeln zu halten. Dass ich so dumm war und es erst viel zu spät gemerkt hab. Und vor allem, dass ich dir nicht früher gesagt hab, dass du mir etwas mehr bedeutest.", immer noch klingt er kalt und durchbohrt mich mit seinem Blick.

"W-Warte, was?", erwidere ich dann geschockt, als ich glaube verstanden zu haben, was er mir sagen will. Das- Das kann doch jetzt nicht sein.

"Ja, richtig gehört. Ich liebe dich, Jisung."

Komplett verwirrt und immer noch schockiert starre ich Minho an und senke dann meinen Kopf doch ein bisschen, da mir die Situation sehr unangenehm ist.

"T-Tut mir leid..! H-Hätte ich das gewusst, dann-"

"Dann was? Dann hättest du alles anders gemacht? Ja, wahrscheinlich stimmt das sogar. Aber solange du da nicht von selbst drauf kommst, bringt es doch sowieso nichts. Du hast nämlich deinen Spasten und ich jucke dich nen Scheißdreck!", meint er sauer und schreit mich dabei schon fast an.

"H-Hyung, d-das stimmt doch gar ni-", versuche ich ängstlich zu protestieren, jedoch komme ich erneut nicht sonderlich weit. Der Ältere ist gerade viel zu aufgewühlt.

"Ach nein? Seit dieser Typ in deinem Leben ist, redest du nicht mehr viel und bist in Gedanken dauernd wonders. Es ist, als wären wir dir plötzlich egal, obwohl wir vorher immer wie Brüder waren. Was soll ich denn davon halten, huh?!"

Ich beiße mir auf meine Lippe und traue mich nicht mehr, ihn anzuschauen. Mir ist das alles gar nicht aufgefallen. Aber ich hab mich doch gar nicht verändert, oder doch? Als ob ich das nicht bemerkt hätte.

"I-Ich-"

"Spar es dir, Jisung. Ich bin jetzt echt in der Laune, das mit dir auszudiskutieren, wenn du es sowieso nicht einsehen wirst. Jetzt lass mich einfach in Ruhe.", nachdem er mich damit erneut unterbrochen hatte, steht er auf und geht aus dem Zimmer.

Mir bleibt nun also nichts anderes übrig, als ihm verzweifelt hinterher zu sehen.

Das war eventuell etwas zu viel zu für mich.

×××

poor minho tho

hate - hyunsungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt