Section 8 - Part 2

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"Hey. Es ist okay, wenn du noch nicht willst." Palle nimmt mich in den Arm. "Ich liebe dich trotzdem." Er küsst zaghaft meine Stirn.

Ich schüttelte den Kopf. "Ich weiß nicht- ich fühl einfach nichts in der Richtung gerade. Tut mir leid, Palle." Ein nicken seinerseits, ehe ergeknickt in die Küche ging. Musste ich es denn immer so vermasseln? Ich schlug den Kopf gegen die Wand. Kann man das denn noch eine Beziehung nennen? Ich schluckte schwer, versuchte etwas zu sagen, aber bekam nicht einmal ein Geräusch zu stande.

Dann kam es einfach in mir hoch.

Mit einem Kloß im Hals und brennenden Augen rannte ich Hals über Kopf zur Eingangstür, riss sie auf und rannte nach Unten. Noch auf der letzten Stufe überschlugen sich meine Beine und ich fiel der Länge nach hin. Das musste jetzt ja wohl passieren. Ausgerechnet jetzt. Mit aller Kraft, versucht ich mich auf zu stämmen, als ich dann aber ein Schloss neben mir aufschließen höre. "Manu?" die Stimme hockte sich neben mich. "Alles in Ordnung?" Heftig schüttelte ich den Kopf. "Nein.." ich schlüchzte. "Nichts ist in Ordnung..."

"Manu?" von oben drang Palles Stimme in mein Ohr. Natürlich konnte er meinen Aufprall nicht überhört haben. "Darf ich zu dir rein?" presste ich widerwillig über meine Lippen.  Zögernd nickte sie aber half mir dann schnell auf, um mich in ihre Wohnung zu begleiten. Ich konnte Palle jetzt nicht gegenüber treten. Nicht jetzt. Vielleicht später, wenn sich alles etwas gelegt hatte. Jess ließ die Tür ins schloss fallen und half mir dann anschließend ins Wohnzimmer. Hier war es schön dekoriert. Dieser Raum sah aus, wie in einem Möbel Katalog, nur dass hier einiges an Merchandise die Deko war. Mit Jess hilfe, humpelte ich auf die Kuschelig warme Couch, welche aus einem Material war, was ich jetzt nicht auf die schnelle deuten konnte.  Völlig in den Gedanken versunken, bemerkte ich nicht, wie sie einen Verbandskasten holte und anfing mich zu verarzten. Erst, als sie zaghaft über mein Knie strich, wurde ich schmerzvoll stark in die Realität gezogen. "Oh tut mir leid! Du- äh Sie müssen schon sagen, wo es ihnen weh tut. Ich möchte Sie nicht noch schlimmer verletzen, als Sie es schon sind, Ma- ich meine Herr Büttinger." Ich nickte. "Nur das Knie brennt, sonst geht es mir gut." Diesmal nickte sie.

"So." Jess erhob sich langsem, stellte den Verbandskasten auf dem Tisch um setzte sich dann ruhig neben mich. "Was ist jetzt passiert?" Ich seufzte. "Das wollen Sie nicht wissen, glauben Sie mir."

Plötzlich ergriff sie zaghaft meine Hand. Mein Blick fiel überrascht darauf. Die Hand sah rau aus, doch fühlte sie sich samtweich und äußerst kühl an. Nun lenkte ich mein Blick wieder in ihre Augen. Diese funkelten mich an, wie Sterne aus dem Universum. Fragend legte sie ihren Kopf zurseite und erwartete immer noch eine Antwort von mir. "A-Also.." ich fing an unkrontrolliert zu stottern. "Wa- äh Weißt du Pat und ich.. a-also Patrick und Ich wi- wir sind - ähm wir haben uns...ähm..."

Jess seufzte. "Vergiss es. Ich kann es mir schon denken." Ungläubig sehe ich sie an. "Kannst du? A-also können Sie?" wieder nickte sie.

Plötzlich, legt sie ihren Kopf sanft auf meine Schulter. Was hatte das denn zu bedeuten? - Mir schoss die Röte ins Gesicht.

"Ich verstehe dich sehr gut, Manu." verwirrt stoße ich ein "Was?" aus mir heraus. "Du denkst du machst alles falsch, obwohl du deinen Gegenüber einfach nur nicht anlügen willst. Tut mir leid, aber dass sehe ich in deinen Augen." Wie kommt sie denn darauf? Kann sie etwa hellsehen? Sie hob den Kopf an und sah mir wieder direkt in die Augen. "Ich bin genauso.. und desshalb glaube ich, verstehe ich dich einfach." Ich versank in ihren Augen. Auf den ersten Blick, waren das ganz normale Graue und zugleich auch Blaue Augen. Doch wenn man genau hinsah, konnte man sehen Wie ihre Iris ganz kleine Fische bildete.  Urplötzlich überkam mich ein kribbelndes Gefühl, dass ich zu letzt vorhin bei Palle hatte. Ein Gefühl von dem ich mich eigentlich distanzieren wollte, da es mir so derart fremd erschien, dass es in mir Angst auslöste. Doch jetzt, breitete sich das kribbelnde Gefühl der Wärme in meinem Körper aus, angefangen bei meinem Bauch. Ich weiß nicht warum oder wesshalb, aber es überkam mich etwas, was ich noch immer nicht verstehen kann.

Urplötzlich umschlung ich Jess mit meinen Armen und presste meine Lippen auf die Ihre. Verständlicherweise versuchte sie mich von sich weg zu drücken, doch ich hatte sie bereits auf die Couch gedrückt. Meine eine Hand durchfuhr ihre Türkisen, weichen Haare. Während meine andere Hand ihren samtweichen Körper überflog. Ich wusste nicht, dass ich dazu überhaupt fähig sein würde, aber ich hatte es tatsächlich ohne zögern geschafft meine Hand in ihrer Hose verschwinden zu lassen. Als ich dann fest stellte, dass ich hier gerade vor hatte ein Mädchen an zu fassen fuhr ich augenblicklich in mich zu sammen und sprang von der Couch auf. Was habe ich gerade nur getan? Ich liebe doch Palle!

Ohne auch nur irgendein Wort zu sagen, rannte ich so schnell ich konnte wieder einmal zur Tür um wie zuvor daraus zu verschwinden. Doch diesmal, passte ich ganz genau auf.

Wenn es nur so einfach wär ~ KürbisTumor FF [TEIL 3] [ABGESCHLOSSEN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt