Kapitel 2✔️

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~Pov. Jimin~
"Hey, wie geht's?", fragte Jungkook und umarmte mich. Ich war etwas überrascht, doch erwiderte die Umarmung schnell. "Gut und dir?" Ich hatte ihn von der U-Bahn Station abgeholt und nun würden wir gemeinsam zum Café laufen. "Auch ganz gut. Ich bin etwas müde, weil ich heute früh raus musste." "Dann passt es mit dem Treffen in einem Café ja perfekt." Er musste lachen und stimmte zu.

Wir liefen zum Café und als wir da ankamen, setzten wir uns an einen Tisch am Fenster. "Du kannst die Karte haben, wenn du willst. Ich kenne hier eigentlich jedes Angebot mittlerweile auswendig." "Ernsthaft?", fragte er lachend und nahm sich die Karte, ehe er ergänzte:"Wie lange wohnst du schon hier?" "Ein paar Monate. Ich bin aber auch fast jeden Tag hier.", sagte ich.

Er schaute sich die Speisen und Getränke einige Minuten lang an, ehe er dann entschied, was er habe wollte. Als eine Kellnerin kam bestellten wir. "Wie lange wohnst du denn schon hier?", fragte ich ihn. "Erst seit einer Woche.", sagte er, sichtlich peinlich berührt und kratzte sich am Hinterkopf.

"Wirklich? Hast du heute sonst noch was vor? Ich kann dich ja durch die Stadt führen und dir die besten Restaurants und die beliebtesten Plätze zum Chillen zeigen.", sagte ich grinsend, was ihn kurz lachen ließ. "Wenn wir das alles heute machen werden meine Füße vermutlich bluten und der Kaffee wird dann auch nicht so viel bringen."

"Da wäre ich mir nicht so sicher, dieser Kaffee hier ist nicht von dieser Welt." "Das ist aber mal 'ne Ansage, das wird getestet. Ich bin der bekannteste, unbekannte, inoffizielleste Kaffeetester der Welt." Ich musste lachen. Ich wusste nicht wieso, aber irgendwie mochte ich ihn jetzt schon sehr.

Er war nett und auch wenn seine Witze nicht immer die besten waren, so konnte man trotzdem mit ihm darüber lachen und ich fand es ehrlich gesagt auch süß, wie er sich verhielt. "Ich kann dir auch erst einmal hier die Gegend zeigen und dann gehen wir zu mir. Und wann anders kann ich dir andere Gegenden zeigen."

"Das klingt gut.", sagte er lächelnd. Unsere Bestellung kam und wir fingen an unseren Kuchen zu essen und unsere Kaffees zu trinken. "Und, wie schmeckt der Kaffee unserem Weltbesten Tester?" "Dem bekanntesten, unbekannten, inoffiziellesten Kaffeetester der Welt, wenn ich bitten darf. Und ja, der ist wirklich gut. Aber nicht der beste, den ich je getrunken habe."

"Wo hast du denn den besten Getrunken?", fragte ich etwas überrascht. Er schwieg und ich musste lachen. "Hast du gelogen oder weißt du es nicht mehr." Er schwieg immer noch und kratzte sich am Hinterkopf. "Okay, gelogen.", schlussfolgerte ich und musste lachen. "Vielleicht ein bisschen.", murmelte er.

"Lügen darf man nicht.", sagte ich in einem mütterlichen Ton und trank noch einen Schluck von meinem Cappuccino. "Ist doch egal, es gibt sicherlich einen Kaffee, der besser ist als dieser und ich werde ihn finden!", sagte er überzeugt. "Wenn du ihn gefunden hast, du hast ja meine Nummer." Er schmollte, was mich noch mehr grinsen ließ.

Wir redeten noch einige Zeit über alles mögliche, bis wir dann fertig aufgegessen und ausgetrunken hatte. Dann machten wir uns auf den Weg zu mir nach Hause. Wir mussten einige Minuten mit der Bahn fahren, bis wir dann bei mir ankamen. Ich schloss meine Wohnung auf und betrat sie.

"Du kannst deine Schuhe da hin stellen.", sagte ich und zeigte auf eine Matte, auf welche ich meine Schuhe ebenfalls stellte. Er machte es mir nach und ich ging den Flur entlang bis zu einem kleinen Wohnzimmer, das am Ende des Flures war.

"Was sind das alles für Türen?", fragte er und betrachtete die vier Türen im Gang. Ich zeigte auf die rechte Wandseite und sagte:"Das sind Schlafzimmer, das vordere ist meins. Und auf der anderen Seite ist nur ein Bad und die Küche."

"Zwei Schlafzimmer? Ist das eine WG?", fragte er. "Nein, hier wohne nur ich. Einen Mitbewohner brauche ich aber und habe online auch schon eine Anzeige, damit ich jemanden finde." "Achso okay." Wir gingen beide in das Wohnzimmer und ich bot ihm etwas zu trinken an, doch er lehnte dankend ab.

Wir setzten uns gemeinsam auf die Couch und überlegten, was wir nun machen könnten. "Hast du irgendeine Konsole oder sowas?", fragte er und ich bejahte. "Eine Wii habe ich.", antwortete ich und ich zeigte ihm, welche spiele ich hatte. "Oh, wollen wir Wii Sports spielen?", fragte er aufgeregt und ich stimmte zu.

Wir starteten die Wii, legten die CD ein und starteten das Spiel. Wir fingen an zu spielen und wechselten immer wieder die Sportarten. Bereits nach kurzer Zeit kamen wir ins schwitzen und als wir eine Pause machten beschloss ich, etwas zu trinken zu holen.

Ich begab mich in die Küche und holte zwei Gläser und eine Wasserflasche. Als ich wieder zurück in die Küche kam sah ich Jungkook auf der Couch sitzen. Ich stellte alles auf den kleinen Couchtisch und als ich mich zu Jungkook drehte sah ich, dass er ein Foto in der Hand hielt. Mein Herz zog sich zusammen, als ich sah, dass es ein Foto von Yoongi und mir war.

Nach einigen Sekunden sah Jungkook auf und fragte:„Du kanntest ihn." Zögernd bejahte ich und setzte mich neben ihm. „Du hast es wohl in den Nachrichten gesehen oder?", fragte ich vorsichtig. Jedoch nicht, weil ich ihm gegenüber vorsichtig war. Sondern weil ich merkte, dass ich immer noch starke Probleme hatte, darüber zu reden.

„Äh ja habe ich. Wart ihr Freunde oder so?" Ich nickte zögernd und ergänzte:„An sich ziemlich gute Freunde. Vielleicht auch schon ein bisschen mehr." Er sah mich mit großen Augen an, weswegen ich ihn verwirrt ansah. „Jemand mit so einer DNA?", fragte er. „Er ist nicht so, wie immer alle meinten.", murmelte ich.

Er schwieg, sah dann aber wieder auf das Bild. „Wie lange kanntet ihr euch?", fragte er. „Einige Monate.", antwortete ich und schaute auf meine Hände. Ich merkte, wie sich ein Klos in meinem Hals bildete und mir die Tränen in die Augen stiegen. Nur an ihn zu denken tat unglaublich weh, auch wenn es schon so lange her war.

Jungkook holte Luft, um etwas zu sagen, doch es kam nichts von ihm. Stattdessen legte er das Bild auf den Couchtisch, drehte mich zu sich und umarmte mich. Nun konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und es liefen Tränen über meine Wangen. Ich legte meine Arme ebenfalls vorsichtig um seinen Körper und fing an zu schluchzen, während er mir sanft über den Rücken strich.

Wir verweilten so einige Minuten. Niemand sagte etwas, das einzige was man hörte war mein Schluchzen und das leise Geräusch das entstand, wenn er mir über den Rücken strich.

Nach einiger Zeit löste er sich von mir, auch wenn ich mich noch nicht sehr beruhigt hatte. „Sollen wir die Wii ausmachen und vielleicht einen Film gucken? Oder irgendwie sowas machen?" Ich nickte und schaute auf meine Hände, die mit den Ärmeln meines Pullis spielten.

Wir kannten uns erst seit kurzer Zeit und daher war es mir wirklich unangenehm, dass er mich jetzt schon weinen sah. Doch irgendwie tat es auch gut jemanden bei sich zu haben. Mir hatte auch mein Therapeut damals dazu geraten, dass ich in solchen Momenten bei vertrauten Menschen sein sollte.

Während Jungkook umschaltete und Netflix startete, fragte ich vorsichtig:„Ich weiß, dass ist etwas viel verlangt, aber kannst du diese Nacht vielleicht hier schlafen?" Er schien kurz verwirrt, sagte dann aber:„Klar, wenn du willst. Aber jetzt machen wir einen Filmmarathon!"

Er stand auf und drehte die Jalousien nach unten, wodurch es sehr dunkel wurde und der Raum nur noch von dem Fernseher beleuchtet wurde. Dann setzte er sich wieder neben mich und sah mich an. Er schien zu merken, dass ich mich immer noch nicht ganz beruhigt hatte und streckte seinen Arm nach mir aus.

Zögernd rutschte ich näher an ihn heran und lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter, während er seinen Arm um mich legte und mich näher an sich zog. Es war ungewohnt, aber auch schön jemanden in seiner Nähe zu haben, wenn es einem nicht gut ging.

Wir überlegten uns kurz, welche Filme wir gucken könnten, entschieden uns aber für eine Serie. So verweilten wir einige Stunden, ohne groß miteinander zu reden, sondern spürten nur die Nähe des anderen.

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