Als sich das Museum gegen Abend leerte saß sie an ihrem Schreibtisch, als es an der Tür klopfte und sie ein "Herein" hustete. Sie war erstaunt, als sie ein altbekanntes Gesicht in der Tür sah. Lächelnd stand sie auf und ging auf den Besucher zu.
"Mein Gott, Gabriel, wir haben uns ja ewig nicht gesehen, was führt dich denn her?" sagte sie und umarmte den Mann, der vor ihr stand und sie anlächelte. Er hatte einen Koffer in der Hand und erwiderte ihre Umarmung daher nur mit einem Arm. "Nun, Liebes, ich hatte zu tun. Immer fleißig, du kennst mich. Auch wenn du sicher mehr zu tun hast als ich", sagte er und folgte ihr an ihren Schreibtisch, wo er sich auf den Stuhl davor setzte, während sie sich an den Tisch lehnte.
"Also, was kann ich für dich tun? Sieht nach Arbeit aus", sagte sie und sah auf den Koffer, den er nicht loslassen wollte. "DU hast recht. Ich habe hier etwas, und ich möchte, daß du einen Blick drauf wirfst. Bitte", sagte er dann, stand auf und legte den Koffer auf den Tisch. Vorsichtig öffnete er den Verschluß und öffnete den Deckel. "Aber das hast du nie gesehen," sagte er dann noch und sie sah neugierig auf den Inhalt.
Es war ein Buch. Es sah uralt aus, aber das mußte nichts heißen. "Was ist das?" fragte sie dann. Er schlug das Buch auf und sie warf einen Blick hinein. "Siehst du die Schrift?" fragte er dann. Sie war erstaunt. "Ja, es sind Runen. Warum brauchst du dabei meine Hilfe?" fragte sie dann und sah ihn wieder an. "Sieh genau hin."
Das tat sie. Und dann sah sie es auch. Sie mußte schlucken. "Es sind keine geöhnlichen Runen, du weißt, daß ich ein guter Übersetzer bin, wenn es darum geht. Es ist eine Art, die ich noch nie gesehen habe, und ich wußte, wenn mir Jemand helfen kann, dann du", sagte er und sah ihr zu, wie sie sich rückwärts auf ihren Stuhl setzte.
"Woher hast du das? Dieses Buch gibt es gar nicht. Es ist ein Mythos. Niemand hat es je gesehen," sagte sie dann. "Du kennst es also?" fragte er und schloß den Koffer wieder. Sie schüttelte den Kopf. "Natürlich nicht. Ich habe davon gelesen. Aber das waren alles Spekulationen. Es handelt sich darin im eine Art Puzzle. Das aus 9 Teilen besteht. Jedes Teil ist in einer anderen Welt verwahrt, wenn man alle zusammenfügt und ein bestimmtes Ritual abhält, dann verleiht es dem, der es besitzt große Macht. Soweit ich das mitbekommen habe."
Er lächelte. "Könntest du es übersetzen?" fragte er dann. Sie wurde stutzig. "Warum? Und wofür? WOher hast du es? Niemand würde das einfach so durch die Gegend tragen, wenn es wirklich echt ist. Und warum sollte ich es nie gesehen haben?" "Hör zu, Jemand ist zu mir gekommen und wollte, daß ich es übersetze. Aber ich habe meine Grenzen, du warst immer besser als ich. Ich habe diesen Schriftstil nie gesehen. Ich sagte, daß ich dich frage. Du bist die beste, wenn es um nordische Mythologie geht. Das weiß jeder. Also hilfst du mir?" fragte er und setzte sich wieder.
Sie drehte sich etwas auf ihrem Stuhl. "Nein. Ich muß gestehen, daß ich darauf brenne es mir anzusehen, aber ich könnte das nie für mich behalten und ich helfe dir nicht, wenn ich nicht alles erfahre. Du verschweigst mir doch was. Ich kenne dich doch", sagte sie dann. Er seufzte und fuhr sich durch das blonde Haar.
"Was, wenn ich dir sage, daß all das, was wir studiert haben, wahr ist?" fragte er dann. "Gabriel, du weißt, daß ich das immer für wahr gehalten habe, sonst wäre ich nie mit solcher Begeisterung dabei gewesen", antwortete sie. "Nein, du verstehst mich falsch. Es WAR nicht wahr, es ist wahr. Götter, Asgard das alles ist wahr und es existiert. Zeitglich. Zu uns."
Sie lachte. "Nun, ich denke, ich würde in Erwägung ziehen einen Arzt zu rufen, der dich untersucht". Er sah zu Boden. "Nun, du willst also die ganze Wahrheit. Wirst du mir dann helfen? Wenn du alles weißt, was ich weiß´? Wenn ich dir meinen Auftraggeber vorstelle?" fragte er dann.
Sie überlegte. "Okay. Gut, beweis mir, daß das Buch echt ist und das angeblich das alles existiert und ich helfe dir. Wer ist dein Auftraggeber?" fragte sie dann. Er lächelte. "Du kennst ihn gut, du hast deine Doktorarbeit über ihn geschrieben."
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Mortal (german version)
FanfictionKara ist eine Expertin für nordische Geschichte und geht einem ganz normalen Job in einem Museum nach, bis Jemand auftaucht und sie um einen Gefallen bittet. Ein Gefallen, den sie nicht ausschlagen kann. Und plötzlich findet sie sich in einer Welt w...