New York, Teil 8

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Etwas stimmte nicht. Alec konnte es genau spüren. Seine Parabatai-Rune juckte. Das war noch nie passiert. Sofort hatte er Jace angerufen, aber der Blonde hatte nur gesagt es sei alles in Ordnung und sie würden sich in seinem Zimmer treffen. Jetzt lief Alec aufgebraucht eben vor diesem Zimmer auf und ab, kratzte unbewußt an seiner Rune und hoffte darauf, dass Jace heute endlich mit ihm reden würde.

Vor zwei Tagen hatte Magnus ihn in sein Büro protaliert. Sie hatten sich umarmt und Jace hatte sich entschuldigt, dass er ihnen so viel Ärger bereitet hatte. Mehr hatte er nicht erfahren.

Körperlich war er gesund, dass hatte Magnus bestätigt. Aber mehr hatte er auch nicht aus seinem Mann heraus bekommen. Offensichtlich stimmte etwas nicht, doch es war an Jace das zu erzählen. Magnus hatte das mehr als deutlich gemacht.

Was auch immer passiert war, es hatte Jace tief berührt. Nicht nur die Entschuldigung hatte Alec zu verwundert, auch dass der Blonde sich noch offensichtlicher zurück zog, seine Aufgaben ohne Kommentare einfach erledigte. Das alles war für Alec zutiefst beunruhingend.

Und wieso juckte diese Rune. Alec musste seine gesamt Selbstbeherrschung aufbringen um nicht weiter zu kratzen.
Endlich kam Jace den Flur entlang auf ihn zugelaufen. Stolz, aufrechtgehend. Genau bis er um die Ecke gelaufen war und sicher war, dass ihn niemand außer Alec sah. Der Schwarzhaarige stürtze auf ihn zu als er in sich zusammen sackte und nur mühsam an die Wand gestützt stehen konnte. "Krankenstation." sagte Alec, aber Jace schüttelte vehemend den Kopf. "Mein Zimmer. Ich muss dir erzählen." flüsterte er angestrengt.

Warum waren seine Geschwister nur solche Sturköpfe, fragte sich Alec nicht zum ersten Mal als er Jace auf seine Schulter stützte und die beiden zusammen in Jace Zimmer verschwanden. Schnell schloss er die Tür hinter ihnen und zeichnete eine Rune damit niemand mithören konnte. Seitdem er mit Magnus zusammen war er davon überzeugt, dass diese Rune öfter im Institut gezeichnet wurde als alle anderen.

Er half Jace sich auf das Bett zu setzten, den Rücken an das Kopfende gelehnt. Schnell zog er erst seinem Bruder und dann sich die Schuhe aus und setzte sich neben ihn.

"Was ist passiert? Meine Parabatai-Rune juckt. Bitte sag mir was los ist."
"Die Heilrunen helfen nicht. " sagte Jace während er sich mühsam den Pullover über den Kopf zog und Alec schreckte zurück. Er war übersät mit kleinen Kratzern, nicht tief, aber es mussten hunderte sein. Tiefblaue Fingerabdrücke waren auf Höhe des Hosenbundes zu sehen. Alec zog eine Heilrunen an seinem Hals und sah wie ein paar wenige Wunden verschwanden, aber der Effekt war minimal.
"Du musst zu einem Arzt. Oder ich rufe Catarina." "Nein, warte. Er muss ich dir erzählen was passiert ist. Ich will nicht, dass du es von jemand anderen erfährst."
Alec sah seinen Bruder ernst an und nickte langsam. Wenn er erst reden wollte, dann würde er sich nicht vorher behandeln lassen. Warum nur waren alle so stur?

Jace lehnte sich zurück und began mit geschlossenen Augen zu erzählen. Er wollte nicht die Abneigung in Alecs Augen sehen oder die Wut auf seine Dummheit. Dann würde er niemals fertig werden.

"In Edom, nun ja, das war so anders. Und... Also ich habe mit Asmodeus geschlafen." Jace spürte wie ihm die Röte ins Gesicht schoss, aber er versuchte nicht daran zu denken. Sein Parabatai brauchte jetzt alle Informationen damit er ihm helfen konnte. Er hob schnell die Hand um Alecs Unterbrechung zu verhindern. Noch einmal würde er nicht den Mut aufbringen ihm davon zu erzählen.
"Er sagte ich könne nur überleben wenn ich in seiner Nähe bin. Als ich allein ins Bad gehen wollte wäre ich fast erstickt. Meine Augen brannten und mein Haut, es war beängstigend. Nun ja, der einfachste Teil den er mir geben konnte war sein Sperma.

Zuerst hatte ich ihn mit meinem Mund, du weißt schon. Es ... Es hat mir erstaunlich gut gefallen. Und danach hat er mich.... Himmel, wenn ich an seine Zunge denke. Er war so sanft und zärtlich. Ich hätte nie gedacht, dass es mit einem Mann so sinnlich sein könnte. Und ich wollte immer mehr. Ich glaube ich bin die ganze Zeit mit einem Dauerständer herum gelaufen.

Ich bin aufgewacht und war so unter Druck, dass ich ihn gesucht habe. Er war im Thronsaal und ich habe ihm vor allen anwesenden Dämonen geblasen." Jace vergrub sein Gesicht vor Scharm in seinen Händen, aber er sprach tapfer weiter.
"Und er hat mit mir geschlafen, vor alle den Dämonen. Er hat mich vorgeführt und ich habe ihn gewähren lassen. Ich war so geil, dass ich fast nichts mehr mitbekommen habe. Er hat mir diesen Cockring angelegt und mich nicht kommen lassen, sondern zurück in sein Bett geschickt. Ich weiß nicht was mich getrieben hat, in meinem Kopf war einfach nichts mehr außer Lust.


Er kam später zu mir ins Bett. Diesmal war er in seiner dämonischen Form. Ich habe zwischendurch gezweifelt ob ich es überlebe. Er war so groß und ich hatte das Gefühl er zerreißt mich. Aber sein Augen hatten mich einfach gefangen. Ich sah ihn und wußte, dass er auf mich aufpasst, egal wie unkontrolliert er war. Ich bin noch nie so hart in meinem Leben gekommen. Und ich könnte schwören, dass da immer noch Sperma von ihm in mir ist." Endlich traute er sich Alec anzusehen, der ihn mit besorge Miene beobachtete. "OK. Das kam unerwartet."

"Das ist noch nicht alles." beeilte sich Jace weiter zu reden bevor Alec ihn großartig unterbrechen konnte. "Magnus meinte, ich wäre jetzt an Edom gebunden. Wobei ich noch nicht verstanden habe was er genau damit meint. Er wollte dazu recherchieren, aber seit dem hatte ich keine Gelegenheit mit ihm zu sprechen.
Ich bin so verwirrt. Der Sex, ich habe mich so verletzlich gefühlt, ausgeliefert und trotzdem geborgen. Das kann ich gar nicht richtig in Worte fassen. Aber am schlimmsten ist, dass ich immernoch dauergeil bin. Ich habe schon Krämpfe in der  Hand vom kalt duschen. Und die ganze Zeit muss ich an seine Katzenaugen und seinen wirklich riesigen Schwanz denken.

Vorhin war ich so verzweifelt, ich bin in eine von den Bars gegangen in der sich Unterweltler für schnelle Nummern treffen. Dort habe ich mir einen Wolf gesucht, den größten den ich finden konnte und ihn so lange gereizt bis er wütend war. Ich habe ihm gesagt, dass er mich ficken kann um die Wut rauszulassen, aber nur in seiner Wolfsform. Er war so schnell gewandelt, dass ich kaum mein Hose losgeworden bin."
Traurig sah Jace zu Alec auf, sichtlich mit sich am ringen. Aber Alec musste es wissen. "Es war nicht gut. Es tat weh, nur Schmerzen, nicht lustvoll oder befriedigend. Er hat zwar versucht mich nicht zu verletzen, aber die Kratzer sind alle von ihm. Meine ganze Haut juckt. Ich befürchte ich habe mich angesteckt." Verlegen sah er auf seine Hände. Erst als Alec ihn fest in die Arme nahm ließ seine Anspannung nach. Er drückte sich fest an seinen Parabatei, klammerte sich an seinen großen Bruder und ließ den Tränen, die sich über die letzten Monate gesammelt hatten endlich freien Lauf.
Er wußte, dass er medizinische Hilfe brauchte. Vielleicht konnte ein Hexenmeister noch verhindern, dass er sich ebenfalls zum Werwolf verwandelte. Aber zuerst musste er das hier tun, den Bund zu seinem Bruder erneuern. Alec löste sanft ihre Umarmung. "Wir müssen dich zu einem Hexenmeister bringen."

Ein Rascheln zog die Aufmerksamkeit der Beiden zu Jace Schreibtisch. Sie sahen gerade noch wie ein Stift über ein Stück Papier schwebte, dann flog das Papier schon zu Jace und landete sanft auf seinem Schoß.
'Ich heile dich.'

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Hier endet der zweite Teil meiner Geschichte.
Vielen Dank an die fleißigen Leser!
Ich habe mich sehr über jeden einzelnen gefreut. Besonders die Sterne und Kommentare haben mir sehr geholfen weiter zu schreiben.

Ich weiß, es gibt ein paar offene Enden. Vielleicht ergibt sich daraus ein dritter Teil.
Wer möchte den nicht sehen wie Asmodeus durch New York spaziert und Madzie beibringt wie sie ihre Magie am effiktivsten einsetzt?

Gefallener Engel - Zu Besuch in EdomWo Geschichten leben. Entdecke jetzt