Mit ohne Unterlass zitternden Händen hielt der Junge mit dem rosafarbenen Haar sein Handy fest umklammert, ganz so als würde er Gefahr laufen, das Eingehen einer Nachricht zu verpassen, die über Leben und Tod entscheiden würde.Ganz so, als sei der unmittelbare Kontakt zu seinem Körper das, was das kleine, elektronische Gerät am Laufen halten würde. Dabei war es umgekehrt. Die Nähe zu seinem Handy war das, was ihn am Laufen hielt, oder eher noch die Nähe zu einer Antwort auf all die Fragen, die seinen Kopf seit Wochen zu belagern wussten. Und es ging für Jimin in diesem Moment um nicht weniger als Leben und Tod.
Und obwohl Sugas Antwort nicht lange auf sich warten ließ, war das Warten für den jungen Studenten schier unerträglich. Minuten vergingen quälend langsam, beinahe wie Stunden und noch lange bevor die Batterie seines Handys den Geist aufgeben würde, würde er es.
Die ungeduldige Erwartung zerrte an ihm, wie eisiger Wind an einem grauen Wintermorgen und obwohl er genau wusste, wie die heiß ersehnte Antwort aussehen würde, drohte er an der Anspannung zu vergehen.
Er wusste, was er wollte und was der Preis dafür war. Er wusste, würde Suga ihn zu sich einladen, so würde er nicht zögern.
Er wusste, er besaß nicht die Kraft ihm zu widerstehen und dabei war es völlig egal, dass seine Zuneigung wohl oder übel einseitig blieb.Suga vermisste seinen Körper, nicht ihn.
Und er war bereit, den Kompromiss zwischen Liebe und ewiglicher Distanz einzugehen; Sugas Körper bewundern zu können, berühren zu können, lieben zu können. Seinen Körper. Nicht ihn.Nicht mehr und nicht weniger. Und auch, wenn er sich nach mehr sehnte, so war der Kompromiss allemal heilsamer, als das, was es bedeutete, weniger zu haben, als das.
Es ging dabei nicht um Stolz, der unweigerlich verletzt zu werden drohte, sobald ihm bewusst würde, dass er schamlos ausgenutzt werden würde. Es ging ebenso wenig um Macht, die Suga zweifellos über ihn besitzen würde. Nicht im Entferntesten ging es um eine Rangordnung, in der er den Schwächeren darstellen würde.
All diese gesellschaftlichen Konstrukte, die zu seinem Unglück seit Jahrhunderten existieren, waren ihm schlichtweg egal. Er sah sie nicht; oder wollte sie nicht sehen.
Es ging um Liebe in ihrer unreinsten Form, denn seine Liebe zu Suga ließ ihn alles ausblenden, was gegen seine Entscheidung sprach. Denn er wollte nicht mehr als nachzugeben; nicht mehr als inkonsequent zu sein. Er wollte nicht mehr, als sich selbst zu übergehen und dafür wieder die süßen Lippen des Jungen mit dem blassblauen Haar kosten zu dürfen, deren unvergleichlichen Geschmack er zu vergessen drohte, ganz egal mit wie viel Kraft er sich daran zu erinnern versuchte.
Und als endlich sein Handy vibrierte und seine Augen begannen, hektisch seinen Bildschirm zu analysieren, schien all das auf einmal gar nicht mehr so abwegig. Mehr noch; es war greifbar.
Auf der Stelle. Geht das?
Jimin sprang ohne zu Zögern auf und eilte unter die Dusche. Die Euphorie kribbelte in seinen Adern, während das heiße Wasser auf seinen Körper niederprasselte und er verschwendete nicht einen Gedanken daran, dass sein Vorhaben unschöne Auswirkungen auf seinen Gemütszustand haben könnte.
Taehyungs Worte, mit denen dieser seine Befürchtungen ausgedrückt hatte, wirkten auf einmal, als seien sie nie ausgesprochen worden. Und Jimin flüchtete beinahe aus ihrer gemeinsamen Wohnung; er flüchtete vor seinem Mitbewohner, der ihn womöglich noch von dem Treffen mit Suga abhalten wollen würde, doch nicht minder vor all den Gefühlen und Gedanken, mit denen er die letzten zwei Wochen in seinem stets abgedunkelten Zimmer verbracht hatte.
Und als er den, ihm mittlerweile schmerzhaft bekannten Weg zu Sugas Wohnung zurückgelegt hatte und schlussendlich vor dem sündhaft attraktiven Mann stand, war es, als wäre ihm jegliche Kontrolle über die Bewegungsabläufe seines Körpers abhanden gekommen. Als wäre ihm die Kontrolle über sich selbst abhanden gekommen. Der junge Mann vor ihm hatte sie gestohlen, mit einem einzigen Blick, der Jimin gnadenlos durch Mark und Bein ging.
Das war letztlich wohl der Grund dafür, weshalb Jimin sein Gegenüber beinahe furios am Kragen packte und stürmisch seine Lippen auf die des schönen Verkäufers drückte.
Dieser jedoch erwiderte den plötzlichen Kuss kaum und sah irritiert in die Augen des Jüngeren, nachdem dieser sich schließlich widerwillig von ihm gelöst hatte.Der Junge mit dem rosafarbenen Haar studierte verunsichert das Gesicht seines Gegenübers, auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage, die er sich nun stellte und der er sich zu seinem Unglück nun stellen musste.
Würde es je wieder so werden, wie vorher?
Suga fixierte ihn weiterhin mit diesem Blick aus dem Jimin einfach nicht herauslesen konnte, was dem schönen, jungen Mann wohl gerade im Kopf herumschwirren mochte.
Kaum mehr als ein paar Sekunden zogen ins Land und doch hatte der Junge mit dem rosafarbenen Haar zu viel Zeit, um über die Spannung nachzudenken, die beide nun umgab und die so anders war als noch vor einigen Wochen.
Wollte der schöne Verkäufer ihn nicht mehr? War er durch seine unleugbaren Gefühle für den Älteren nun schlicht und ergreifend zu leichter Beute geworden? War es nun nicht mehr spannend genug für den charmanten, jungen Mann, der sich nun so unschlüssig auf der Unterlippe herumkaute und allmählich Jimins Blick auswich?
Hatte der junge Student sich etwas vorgemacht? Und war das hier tatsächlich das Ende der intensivsten Verbindung seines bisherigen Lebens?
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Hi! Wir sind jetzt an einem Punkt angekommen, an dem ich mich entscheiden muss.
Und da ich mir damit schwer tue, weil ich beide Möglichkeiten verlockend finde, brauche ich die Hilfe von jedem, der immernoch tapfer auf die Updates wartet (Ich sag's nochmal: Ihr seid großartig) und vielleicht den ein oder anderen Wunsch für den Verlauf dieser Story hat!Entweder ich beende die Story mit dem nächsten oder maximal übernächsten Kapitel. Ich hätte eine Vorstellung, wie ich das machen könnte. (In meinem Kopf ist das bis jetzt sehr schön)
Oder aber ich schildere noch ein paar weitere Kapitel lang die Entwicklung der beiden zwischenmenschlichen Beziehungen. Da hab ich auch grob noch ein paar Dinge, bei denen ich es schön fände, sie angemessen auszuformulieren.
Ich finde beides wie gesagt verlockend und weiß nicht, was besser mit dem Charakter der Story harmoniert, weil ich permanent durch die Autor-Brille schaue und vielleicht auch, ab und an, zu hohe Ansprüche an mich habe lol.
Außerdem: Ich habe eine explizite Szene zwischen Taehyung und Hoseok geschildert aaaber ich habe die Schlafzimmergeschichten des Hauptships nie verbal ausgeführt. Jetzt ist die Frage: Gibt es Bedarf? Soll ich das noch tun? Fehlt jemandem in dieser Story ein wenig indiskrete Yoonmin-Action?
Ich höre auch gerne mal eure Eingebungen dazu! Denn sonst laufe ich Gefahr fünf verschiedene Versionen dieses Buches zu schreiben, weil mir einfach alles zu gut gefällt.
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Cotton Candy | Yoonmin [✔]
Fanfiction"Ich wette, du schmeckst süß wie Zuckerwatte." Man sagt, die Natur strebt stets ein Gleichgewicht an. Ein Jeder erlebt im Laufe seines Lebens die ein oder andere bittere Enttäuschung. Doch zum Glück gibt es diese kleinen, unverhofften Momente, die d...