Kapitel 10

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Den nächsten Morgen begann ich mit den übelsten Kopfschmerzen, die ich jemals erlebt hatte.
Dass mein Kopf auf einer muskulösen, warmen Brust lag, trug auch nicht gerade dazu bei, dass die Schmerzen weniger wurden. Allerdings fühlte es sich irgendwie gut an, so von Will umschlungen zu werden.

Natürlich konnte ich mich bis ins kleinste Detail an gestern Abend erinnern. Ich erinnerte mich, dass ich einen Puck ins Gesicht bekommen hatte, worauf hin ich mir draußen vor der Halle die Seele aus dem Leib gekotzt hatte. Da hatte mich Will gefunden und zum Arzt gebracht.

Und jetzt lag ich hier. In seinem Bett, in seinen Armen. Ich würde es mehr als genießen, wenn sich nicht ein Specht hinter meiner Stirn eingenistet hätte und ununterbrochen gegen meine Stirn hackte. Fest.

Dass ich mit Will in seinem Bett lag, obwohl wir nicht zusammen waren, war mir bewusst. Aber ich hatte das Gefühl, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis es soweit war. Ich meine, geküsst hatten wir uns schon, aber irgendwie wusste ich nicht, ob wir jetzt schon zusammen waren oder nicht.

Um ehrlich zu sein, würde ich es mir wünschen.
Plötzlich schoss mir wieder ein enormer Schmerz durch meinen Schädel, woraufhin ich meine Augen zusammen kniff und leise stöhnte.
"Cara?"

Ich spürte, wie Will sich unter mir bewegte. Als ich die Augen wieder aufschlug sah ich direkt in sein besorgtes Gesicht. Er strich mir federleicht über meine rechte Wange und hielt seinen Blick unverwandt auf mich gerichtet.

"Alles gut", krächzte ich.

"Klar, sicher ist alles gut", meinte er.
"Warte, ich hol dir eine Schmerztablette und ein Glas Wasser."
Während er aus dem Bett stieg, murmelte ich ein leises Danke.
Ich hoffte, er brachte mir Ibu 800 mit. Oder vielleicht gleich 1000, wenn's das überhaupt gab.

Wenig später kam er zurück und half mir dann, mich aufzusetzen, indem er einen Arm um meinen Rücken legte und mich so stütze.
"Hör mal, Will, ich sollte dann vielleicht auch gehen", meinte ich trotzdem, nachdem ich die Schmerztablette mit einem großen Schluck Wasser runtergeschluckt hatte.  Natürlich wollte ich eigentlich bei ihm bleiben, aber ich wollte ihm ganz sicher nicht auf der Pelle hocken.

"Nein, sicher nicht, Cara. Du bleibst hier. Ich hab heute frei, also werde ich mich um dich kümmern."
Vehement stemmte er sich gegen meine Aussage und schüttelte streng den Kopf.
"Aber... ich will nicht, dass du ein Pflichtgefühl mir gegenüber verspürst, nur weil du mich gefunden hast. Ich meine, dass war echt total lieb von dir, aber du hast doch sicher heute..."

Mit einer unwirschen Handbewegung unterbrach er mich. Er sah aus wie vor den Kopf geschlagen.
"Du glaubst, ich sorge mich um dich, weil ich ein Pflichgefühl dir gegenüber verspüre. Ist es dir vielleicht nicht in den Sinn gekommen, dass ich all das mache, weil ich dich mag?"

Oha, jetzt hatte er sich in Rage geredet.

"Glaubst du, dass ich dich letzten Samstag nur geküsst habe, weil ich Bock drauf hatte? Dass ich dich zum Essen eingeladen habe, weil ich mich einfach mal mit irgendeinem Mädchen unterhalten wollte? Verdammt Cara, ich liebe dich."

"Du... liebst mich?"
Jetzt war ich es, die wie vor den Kopf gestoßen aussah.
Will liebte mich?

Mit einer geschmeidigen Bewegung beugte er sich über mich und strich mir sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Ja, Cara, ich liebe dich."

Er sah mir so ernst in die Augen, dass mir fast schon Tränen in die Augen traten.
"Will, ich liebe dich auch."
Stieß ich hervor und schlang meine Arme um seinen Nacken. Schmetterlinge flatterten durch meinen Bauch und Will legte ohne zu zögern seine Lippen auf meine.

Sucker For Her | Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt