Kapitel 23

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Cara

"Ich bin so froh, dass ihr euch wieder vertragen habt", Liv kam kreischend auf mich zugerannt, gerade als ich die Wohnungstür aufgeschlossen hatte.
Sie schloss mich fest in ihre Arme und tätschelte meinen Kopf, als wäre ich zehn und nicht bald zwanzig.

"Aber ich wusste es. Ihr gehört einfach zusammen. So wie Jackson und ich. Oder Pancakes und Ahornsirup. Und übrigens brauchst du dich nicht bei mir zu bedanken, hab ich gern gemacht." Selbstzufrieden grinsend zog sie mich ins Wohnzimmer, kaum dass ich meine Schuhe und Jacke ausgezogen hatte.

"Aber ich bin auch ein bisschen sauer auf dich, meine Liebe. Wie kannst du Leslie und mir das ganze einfach verheimlichen? Wir sind doch Freunde", sie wedelte mit ihrem Finger vor meiner Nase auf und ab und seufzte dann.
"Aber ich kann dich auch verstehen. Naja, egal. Jetzt ist ja wieder alles gut und das ist so viel besser, als wenn du dich nur in deinem Zimmer vergräbt und lernst."

Das stimmte. Die zwei Wochen, die ich kein Wort mit Will gesprochen hatte, hatte ich hauptsächlich an meinem Schreibtisch, im Bett und in den Vorlesungssälen verbracht. Perfekte Plätze, um Will aus dem Weg gehen zu können.

Aber Liv hatte recht. Es war verdammt schwer gewesen, Will immer wieder abblitzen zu lassen. Vorallem, da er sich wirklich wahnsinnig Mühe gegeben hatte, mit mir zu sprechen. Ich hatte nach zwei Wochen genau gemerkt, wie er immer resignierter wurde und es langsam aufgab, mir hinterher zu laufen.

Er hatte mir echt leidgetan, aber ich wollte, dass er verstand, wie sehr er mich verletzt hatte. Eine Beziehung bestand aus gegenseitigem Vertrauen und Ehrlichkeit und wenn er dachte, dass ich wegen so einer Wette mit ihm Schluss gemacht hätte, dann kannte er mich aber schlecht. Aber nun war alles wieder in Ordnung und ich war froh, wieder mit ihm zusammen zu sein. Weil ich ihn verdammt noch mal aus den Tiefen meines Herzens liebte. Klang total kitschig, ich weiß, aber es war nun mal die Wahrheit.

Akzeptiert sie oder lasst es bleiben.

"Wollen wir zur Feier eurer Versöhnung einen Film anschauen?", fragte Liv und pflanzte sich neben mich auf die Couch.
"Aber nur, wenn ich den Film aussuchen darf", hörten wir Leslies Stimme aus dem Flur. Offensichtlich waren ihre Vorlesungen erst jetzt zu Ende gewesen.

"Von mir aus", sagte ich gutmütig und lehnte mich zufrieden zurück. Sekunden später bekam ich ein Kissen in mein Gesicht.
"Was soll das denn?", beschwerte ich mich und blitzte Liv wütend an.
"Mann, nur weil du mit Will wieder zusammen und glücklicher als alle anderen Personen der Erde bist, heißt das noch lange nicht, dass du Leslie den Film aussuchen lassen darfst."

"Und wieso nicht?", fragten ich und Leslie gleichzeitig. Leslie ließ sich neben Liv auf die Couch fallen und sah sie herausfordernd an. "Liv. Gib mir die Fernbedienung."

Diese schüttelte den Kopf und umklammerte die Fernbedienung, als ob ihr Leben davon abhinge."Mein Fernseher, meine Fernbedinung, mein Netflix, mein Programm", sagte sie drohend.

Ich lachte auf. "Liv, ich bitte dich. Ist es dann auch meine Mikrowelle und mein Essen? Außerdem habe ich auch Netflix, nur so zu deiner Information. Komm schon, gib Les den Schalter. Sie wird schon keinen Film mit Zac Efron auswählen."

Liv erstarrte ganz plötzlich und drehte dann ihren Kopf in meine Richtung. "Erwähne diesen Namen nicht!", zischte sie und funkelte mich böse an.
Ja, ich sollte vielleicht erklären, warum Liv gerade so ausrastete.
In Kurzfassung: Sie hatte ein Zac Efron Trauma, das nur äußerst schwer zu erklären war und bis in ihre Kindheit hinein reichte. High School Musical, das war wohl der Auslöser gewesen, mehr brauchte ich wohl nicht zu sagen.

Ich meine, jeder andere schwärmte für seinen Körper, seine blauen Augen und seine langen Wimpern. Sie... naja, sie eher nicht so.
Darauf würden wir jetzt aber echt nicht weiter eingehen. Liv war gestraft genug damit, dass Leslie Zac Efron nahezu vergötterte.

Sucker For Her | Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt