Kapitel 18

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Will

"Hey, Mann", begrüßte ich Jackson, der vor seiner Tür stand und gerade den Schlüssel ins Schloss der Zimmertür steckte, die gleich neben meiner lag.
Er zuckte leicht zusammen, aber als er mich sah, begann er zu grinsen.
Mit langen Schritten kam er auf mich zu und hielt mir seine Hand hin, in die ich einschlug.

"Wie war dein Weihnachten?", fragte er mich. "Bist du gut ins neue Jahr gekommen?"
"Alles top. Naja, außer den nervigen Verwandten, aber die hat wohl jeder." Ich seufzte und lachte dann, als ich Jacksons verwirrten Gesichtsaudruck sah.

"Also ich mag meine Verwandten. Grandma bringt immer Plätzchen für eine ganze Eishockeymannschaft mit und mein Onkel Tony, den aus Mexiko meine ich, hat seine Gitarre mitgenommen und irgendwelche mexikanischen Weihnachtslieder gespielt. Ach, und mit meinem Cousin Harry hab ich den ganzen vierundzwanzigsten Eishockey in unserem Garten gespielt.

Ich bin übrigens sein Vorbild. Er will mal so toll werden wie ich"
"Bis er von mir hört. Dann wird er deinen Namen ganz schnell vergessen haben und sich nur noch an mir orientieren", ärgerte ich ihn.

"Wer ist denn Kapitän unserer Mannschaft? Als ich das letzte mal nachgesehen habe, warst es nicht du, sondern ich", kam es postwendend von ihm zurück.

Oh, das konnte ich auch.
"Und wer ist Topscorer unserer Mannschaft und der ganzen Liga? Als ich das letzte mal nachgesehen habe, war das ich und nicht du", herausfordernd hob ich eine Augenbraue und sah Jackson arrogant an.

"Und wer legt dir mehr als die Hälfte deiner Tore auf? Ich, Kollege. Ich"
Plötzlich stürzte er sich auf mich, nahm mich in den Schwitzkasten und verpasste mir einige Kopfnüsse.
"Hey", beschwerte ich mich, als er wieder von mir ablies und mit einem selbstzufrieden Grinsen und ohne noch etwas zu sagen zurück zu seiner Zimmertür ging.

Er wollte gerade hindurch gehen, als ihm noch etwas einzufallen schien.
"Ach, Will. Vergiss nicht, dass morgen das Spiel gegen Minnesota ist. Sei pünktlich. Ich will denen nach unserer Klatsche im November richtig in den Arsch treten."

"Geht klar, Captain", ich salutierte spielerisch und verschwand dann ebenfalls in meiner Wohnung.

○●○


Am nächsten Tag wartete ich vor dem Starbucks, der in der Nähe des Canpus lag, auf Cara. Gestern konnten wir uns nicht mehr treffen, weil sie und Finn in einen kilometerlangen Stau geraten waren und erst gegen Mitternacht in St Louis eingetroffen waren.

Wir hatten ausgemacht, uns um 14.00 Uhr dort zu treffen, denn ich wollte ihr unbedingt meinen Lieblingseiskaffee zeigen, außerdem hatten wir beide nur bis halb zwei Vorlesungen, weshalb es ganz gut passte.

Heute um 17.30 Uhr hatte ich zwar das Spiel gegen Minnesota, allerdings musste ich erst um halb 4 an der Halle sein, nachdem wir unseren Morningskate schon um neun in der früh hatten.

Ich sah kurz auf meine Uhr und grinste. Cara war schon 10 Minuten zu spät. Normalerweise war sie immer ziemlich pünktlich, heute verspätete sie sich für ihre Verhältnisse aber gewaltig. Kaum hatte ich das gedacht, schob sich schon ein dunkelblonder Haarschopf durch die wartende Menge und steuerte dann auf meinen Tisch zu.

Sie ließ sich neben mich fallen und küsste mich zur Begrüßung. Dann zog sie ihre Jacke aus und strich sich durch ihre vom Schnee genässten Haare. Ihre Wangen waren von der klirrenden Kälte, die draußen herrschte äußert gerötet. Sah ziemlich süß aus. "Hey. Ich weiß, ich bin zu spät, aber Professor Hawkins hat mal wieder überzogen." Sie lächelte mich entschuldigend an und küsste mich nocheinmal, diesmal länger und intensiver.

Sucker For Her | Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt