Masked Hero [5]

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Seitdem Minato seinen Sohn zurückgeholt hatte schwieg dieser und erlitt alles ohne ein Sterbenswörtchen auch nur zu sagen. Er wehrte sich nicht mal. Aber was sollte man auch tun, wenn einem seine komplette Welt auf den Kopf gestellt werden würde? Vor seinen Augen hatte der Junge immer noch den Tod seines Onkels vor sich und dann das Lächeln seines Vaters. Er war stolz auf ihn - so hatte alles ausgesehen, aber in Wahrheit war Minato Namikaze nur stolz auf sich selber; Stolz, dass sein Plan ohne irgendwelche Störungen erfüllt wurde. 

Naruto seufzte und blickte unzufrieden aus dem Fenster seines Zimmers. In der hellen Spiegelung blickte er in seine eigenen Augen und konnte nicht glauben, was er da sah. Seine Augen hatten nämlich jegliche Farbe verloren. Sie sahen genauso wie damals aus, als er zu seinem Onkel kam. 

Jemand klopfte an der Tür. Darauf achtete Naruto aber gar nicht, denn er war schon in Selbstmitleid versunken. Wer nämlich sollte es für ihn machen; jetzt, da alle, die er als Familie betrachtet hatte, Tod waren oder ihn hassten? 

"Narut-sama?" 

Er hasste den neuen Ehrentitel. Nur weil sein Vater der Hokage war wurde er so genannt, wäre er aber der Sohn eines anderen Mannes ohne hochrangigen Beruf hätte man ihn nicht mal mit 'San' angesprochen geschweige denn angesehen. 

"Wie lange wollen Sie nich da drinnen bleiben?" 

Naruto's Zorn wuchs mit jedem weiteren Wort, dass die Bedienstete sprach. Nicht auf sie, aber auf seinen Vater. Darauf, dass gerade er sein Vater war.

Naruto atmete tief ein und wieder aus. Er würde es nicht mehr lange hier aushalten, obwohl er gerade mal für kurze Zeit in Konoha war. Er stand aus und öffnete das Fenster, dann setzte er sich auf die Fensterbank und sah herunter. 

"Antworten Sie bitte!" 

Er war schuldig - er fühlte sich schuldig.

"Naruto-sama!" 

Er musste für seine Taten bezahlen. 

"Ich komme gleich rein!" 

Und er sprang.

Die Tür öffnete sich...zu spät. Im Zimmer war nur noch eine erstickende Leere. Die Bedienstete rannte ohne zu zögern zum offenen Fenster, welches hervorstach wie die rote Farbe auf einem weißen Hintergrund. 

Sie blickte herab. Was sie sah erschrak sie dermaßen, dass sie anfing zu schreien. 

***

"Warum sollte er das machen, wenn du ihn nicht dazu gezwungen hättest? Gib es zu!" Die wütende Stimme des Hogake hallte durch den Gerichtssaal. Mit Finger zeigte der blonde Mann auf die Bedienstete um zu zeigen und zu betonen, dass sie Schuld am Suizid-Versuch seines Sohnes schuldig war. Er konnte Konoha und die anderen Länder unmöglich wissen lassen, dass sein Sohn tatsächlich aus freiem Willen gesprungen war. Das würde einen Skandal hervorrufen und das wollte er vermeiden. 

Sein Kopf neigt sich. "Du warst die einzige, die in seiner Nähe war bevor er gesprungen ist", argumentierte der Hogake und verschränkte seine Arme. "Ich habe mein Sohn geliebt und er mich, darum wäre es sehr unlogisch, dass er sich selber umbringen wollte. Er war es doch, der mir, nachdem ich ihn aus der Gefangenschaft im Uchiha-Clan gerettet hatte, in die Arme gesprungen war." 

Das war alles gelogen. Alles, was aus dem Mund des Kage kam, war erstunken und erlogen. Aber wer konnte schon beweisen, dass das, was er sagte, nicht stimmte? Immerhin war er der Hogake und hatte somit die Macht einen Menschen hinzurichten. 

"Darum, wegen Hochverrats, bestrafe ich dich zu Tod durch Gift", sagte er, um die Sache endgültig zu beenden, obwohl die Frau sich immer noch weigerte zuzugeben, dass sie der Täter war, denn, obwohl sie wusste, dass sie gegen den Hokage einfach keine Chance hatte, sie versuchte dennoch ihr Leben zu retten - auch sie hatte eine Familie, die sie einfach nicht im Stich lassen konnte. Ihren Mann, ihre Töchter. Sie wollte sie nicht verlieren. 

Im Raum begann die Unruhe sich breit zu machen, jeder hatte seine eigene Meinung zu dem Fall, doch trauerte sich nicht zu sagen, denn sie wollten auch nicht hingerichtet werden. 

"Wer meinen Sohn versucht zu töten, der muss sterben", waren Minato's letzten Worte bevor er den Saal verließ. 

***

Er betrachtete seinen Sohn und schwieg. Minato erkannte den friedlichen Gesichtsausdruck sofort und wurde zornig. Wie konnte er es nur wagen aus dem Fenster zu springen? 

Ere fuhr seufzend durch die Haare und ließ dann seine Hand fallen, als hätte er keine Kontrolle mehr über sie. Naruto war seine letzte Chance, denn er war der jüngste Sohn. Der letzte, den er mit ihr hatte, bevor sie verschwand. 

Minato war beunruhigt, denn ausrechnet er sah ihr so ähnlich, obwohl er die Augenfarben und die Haarfarbe von ihm geerbt hatte. Er hasste ihn mit all seinen Gliedern deswegen und er fürchtete sich vor ihm; er wollte nicht, dass auch er sich von ihm abwandte und ihn zu stürzen versuchte. Er wollte nicht, dass er ihn später exekutieren musste.

Er würde alles dafür tun, dass Naruto so aufwuchs, dass er nur ihm gehorchte. Er würde ihn zu einer nützlichen Puppe erziehen. Zu einer, die es Wert war zu nutzen und später sein Amt übernehmen konnte, somit auch seine Werte weitergeben würde, denn der Hokage wusste: er würde nicht ewig leben, wenn er kein Justu oder sowas dafür fand. 

Kein Tag verging, als Naruto endlich aufwachte - sein Vater an seiner Seite, ansonsten war niemand mehr da. Als er merkte, dass sein Sohn wach war, zögerte er nicht und griff nach Naruto's Hals als würde er ihn erwürgen wollen. 

"Mach das noch einmal", sagte er in einem gefährlichen Flüsterton zu Naruto und blickte ihn mit eiskalten, warnenden Augen an. "Und du wirst leiden."  

*


Masked Hero. || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt