Kapitel VI

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~Aila~

Ich wurde unsanft von dem Piepsen meines Weckers geweckt.
Doch ich fühlte mich ungewohnt ausgeruht.
Das Bett war einfach kein Vergleich zu der Pritsche zu Hause.
Aber naja...jetzt war das hier wohl mein Zuhause.
Ich stand auf, ging zum Kleiderschrank und öffnete ihn.
Die Klamotten waren natürlich allesamt schwarz.
Ich begann sie durchzusehen.
Auf einigen prangte das Zeichen der ersten Ordnung.

Ich würde Kylo bei Zeiten mal fragen, was das Symbol eigentlich bedeutete.
Ich entschied mich für eine schwarze, enganliegende Leggins und ein schwarzes Top.
Darüber zog ich eine Art Uniformjacke. Auch auf ihrem Ärmel prangte das Zeichen der ersten Ordnung.
Viel Auswahl in der Farbe gab es nicht gerade, aber schwarz gefiel mir irgendwie.
Ich sah auf die Uhr.

6.10 Uhr.
Ich hatte noch genug Zeit, also tapste ich ins Bad und ließ Wasser in die übergroße Wanne.
Währenddessen zog ich meine Schlafkleidung aus und legte sie sauber zusammengefaltet auf mein Bett.
Als die Wanne voll war, setzte ich mich hinein und konnte mir kein wohliges Aufseufzen verkneifen.
Ich hatte noch nie in heißem Wasser gebadet.

Ich sah zu der Ablage neben der Wanne.
Dort standen zahlreiche Haar- und Körperpflegeprodukte.
Ich fing an mich zu waschen und stieg erst aus der Wanne, als das Wasser kalt, und meine Hände ganz schrumpelig waren.
Ich trocknete mich ab, zog mich an, föhnte und kämmte meine Haare und Band sie mir anschließend zu einem Zopf.
Als ich fertig war, wischte ich ein wenig von dem Beschlag vom Spiegel und erschrak.
Das Mädchen, das mich aus dem Spiegel ansah, sah so gar nicht mehr aus, wie die kleine Bedienung von Tatooine.

Meine langen, roten Haare glänzten wieder, dank der Pflegeprodukte. Der Dreck aus meinem Gesicht und von meinen Armen war verschwunden und die dunklen, tiefen Ringe unter meinen Augen auch.
Ich sah auf die Uhr und merkte, dass es bereits 6.50 war, also schnappte ich mir meine Uniformjacke und setzte mich ins Wohnzimmer, um auf Kylo zu warten.
Ich hatte mich kaum hingesetzt, als es auch schon an der Tür klopfte.
Ich beeilte mich sie aufzumachen.

"Guten Morgen Ky-", fing ich an, was mir einen bösen Blick von Kylo einbrachte.
"Meister, verzeiht.", endete ich und sah auf meine Füße.
"Schon in Ordnung. Ich wünsche dir auch einen guten Morgen, Aila."
"Komm jetzt, ich zeige dir, wo die Kantine ist. Du musst essen.", sagte er nun in strengem Ton.
Ich nickte und bemühte mich, mit seinen schnellen Schritten mitzuhalten.
Als wir an der Kantine ankamen, wunderte ich mich, warum nur so wenige Leute hier waren.

"Meister... Warum sind hier nur so wenige Menschen?", fragte ich deshalb Kylo.
"Das hier ist sozusagen die Kantine der hohen Tiere, die meisten Offiziere sind jedoch schon an ihrem Arbeitsplatz. Als meine Schülerin genießt du jedoch etwa die selbe Stellung, wie der werte General Hux.", erklärte er.
Mir blieb kurz der Mund offen stehen.
Damit hätte ich nicht gerechnet.
"Hast du sonst noch irgendwelche Fragen?", sprach er, während er sich ein Tablett mit allem möglichen Zeugs volllud.
"Ähm ja eine... Wer ist dieser General Hux?"
Kylo schnaubte.
"Er sitzt dort drüben."
Er nickte kurz in die Richtung eines rothaarigen, sehr gepflegt aussehenden jungen Mannes, welcher an einem der zehn Runden Tische in der Kantine saß, zusammen mit ein paar anderen wichtig aussehenden Männern. Er erinnerte mich an jemanden, doch ich konnte beim besten Willen nicht feststellen an wen.

Ich sah rüber zu Kylo.
Sein Kiefer arbeitete sehr stark und seine Miene war verkniffen.
"Deinem Gesicht nach zu urteilen, kannst du ihn nicht besonders ausstehen.", grinste ich.
"Das wäre eine Untertreibung. Außerdem beruht diese Diskrepanz auf Gegenseitigkeit."
Ich nickte nur.
Kylo steuerte das Ende der Kantine an.
Auf dem Weg dorthin wurde ich von unzähligen Augenpaaten beäugt.
Manche steckten auch tuschelnd die Köpfe zusammen.

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