Kapitel 3

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Kokichi POV

»T-Togami?« er sah bedrohlich zu mir und kam auf mich zu. »Was ist denn? Willst du nicht deinen alten Freund hallo sagen? Freust du dich denn nicht?«

Er drängte mich zu einer Wand rüber und blockiere mit seinen Armen und Beinen den Weg, damit ich ihn nicht entwischen konnte.

»Bei jemanden wie dich? Pah da bin ich doch lieber freiwillig bei-...« ich beendete den Satz lieber nicht, sonst hätte er noch was, das er gegen mich verwenden könnte. »Du bist lieber freiwillig bei? Weißt du was? Halt doch lieber deine Klappe. Deine Stimme lässt ja noch meine Ohren bluten.«

Ich durfte mich jetzt nicht von ihm einschüchtern lassen. Oder zeigen, dass er mich einschüchterte. Sonst denkt er noch, dass er gewonnen hätte. »Geez, du kannst einen ja richtig auf die Nerven gehen Togami.« meinte ich zu ihm mit einem genervten Unterton.

Ich frag mich, wieso er überhaupt wieder da ist. Er wurde eigentlich für ein halbes Jahr von der Schule suspendiert, da er immer so aggressiv war.

»Abeer wie ich sehe, bist du allein. Was ist denn mit Shinguji und Kuzuryo?« sagte ich frech zu ihm. Byakuya schien genervt von mir zu sein und schnaubte aggressiv mit einem bedrohlicen Blick. »Was kümmert dich das denn? Gab ich dir überhaupt die Erlaubnis zu sprechen?«

Er nahm mir das Buch von Shuichi weg und musterte es. »Hmm? Was ist das denn? Oh man, du bist ja wirklich ein Nerd.« »Gib mir das zurück! Das ist nich dein Buch!« er hörte nicht hin und öffnete eine zufällige Seite. »Mhm... urgh! Sowas langweiliges liest du?« er lachte und klappte das Buch wieder zusammen.

»Das ist nicht mein Buch! Gib es einfach zurück!« ich versuchte das Buch zurück zu bekommen. Doch Byakuya hielt es viel zu hoch. »Seit wann bist du denn so vorlaut? Du warst mal ruhiger, das gefiel mir lieber.« er holte aus und schlug mir ins Gesicht. »Wofür war die denn jetzt du Idiot!«

Ich hätte das lieber doch nicht sagen sollen. Denn dies provozierte Byakuya nur noch mehr. »Du bist ja richtig nervig Kokichi.«

Er trat mir so stark in den Magen, dass ich vor Schmerz zu Boden fiel. »Arg. Das ist typisch für dich. Immer auf die kleineren. Stimmt's?« »Klappe.« er trat nochmal auf mich ein und noch einmal. »Nhrg. Du.. Ah!«

Byakuya hatte sich nicht geändert. Er ist noch immer der selbe wie vor vier Monaten. Der Gefühls kalte Mobber, der nur auf die Suche nach neuen fressen ist. Und anscheinend bin ich sein gefundenes Fressen. Wie es schon immer war.

Ich versuchte wieder auf zu stehen, aber es ging nicht. Die Schmerzen waren doch stärker als gedacht und außerdem stand Byakuya mit seinem Fuß auf mein Rücken und drückte mich damit runter. »Stärker bist du dennoch nicht geworden. Genau der selbe Schwächling wie letztes Jahr.« ja recht hatte er. Stärker bin ich wirklich nicht geworden. Ich bin genauso schwach wie damals und das hasse ich. Ich hasse es so sehr so schwach zu sein. Ich hasse es mich nicht wehren zu können.

»Hey! Was machst du da? Entferne dich von Kokichi!« ich hörte jemanden auf uns zu rennen. Konnte aber nicht erkennen, wer es war, da Byakuya sich kein Stück von mir weg bewegte.

»Hörst du nicht? Du sollst von ihm weg gehen!« ich versuchte hoch zu schauen. Ich wollte wenigstens nur etwas sehen. Ich kam nicht weit hoch, aber ich konnte Shuichi erkennen.
Ist er wirklich hier um mir zu helfen? Aber wieso?

»Wer bist du? Und was meinst du dich einfach in unsere Angelegenheiten ein zu mischen? Das ist ganz allein Kokichis und meine Sache!« Byakuya nahm sein Fuß von mir weg und wendete sich zu Shuichi.

Ich wollte aufstehen und Shuichi helfen. Doch ich konnte mich nicht mals wieder hinsetzen, deshalb auch nicht aufstehen. Ich konnte nur zusehen, wie sich jetzt Byakuya Shuichi vornehmen will.

Shuichi POV

Als ich endlich den Blondhaarigen von Kokichi weg locken konnte, sah ich besorgt zum Lilahaarigen rüber. Er konnte nicht aufstehen, bestimmt hatte dieser Kerl ihm zu sehr verletzt. Ich wusste, dass der Blonde in der 3 Stufe ging, also ein Senpai ist. Was mich nur noch mehr aufregte.

»Was glaubst du, wer du bist um Kokichi zu verletzen?« ich ging auf ihm zu. Er war zwar größer als ich, aber mich kümmerte es nicht.

»Wow, Kokichi. Ich wusste nicht, dass du Hilfe brauchst um dich wehren zu kö-« er konnte nichtmals den Satz beenden, denn ich verpasste ihn eine. Ich war einfach so wütend. Ich war so wütend auf ihn, dass er Kokichi verprügelt hatte. Ich konnte mich nicht zurück halten. Normalerweise versuche ich alles mit Worten zu klären, doch meine Wut gegenüber dem Älteren von uns ließ mich aus der Ruhe bringen.

»Und mutig ist dieser Kerl auch noch.« er packte mich am Kragen und Zog mich zu ihm. »Du musst ganz schön viel Mumm haben, um mich zu schlagen, Mistkerl.« ich nahm ihm das Buch aus der Hand und schlug ihm damit auf dem Kopf.

Er ließ mich los und diesmal packte ich ihn am Kragen und zog ihn zu mir. »Und du musst ganz schön feige sein um auf jüngere und kleinere ein zu schlagen. Als ein Senpai müsstest du vorbildlich handeln. Aber dies ist nur ein unfaires und bescheuertes Verhalten. Ich warne dich. Wenn du Kokichi noch einmal anfasst, dann kannst du was erleben.« ich stieß ihn von mir so weg, dass er an die Wand abprallte.

»Du weißt nicht, was du gerade angerichtet hast. Glaub mir, du wirst es noch bereut haben, mich provoziert zu haben.« meinte er noch mit einem bedrohlich aussehenden Gesichtsausdruck, ehe er weg ging.

Ich ließ ihn hinter mir und rannte rüber zu Kokichi. »Kokichi! A-alles in Ordnung?« ich kniete mich zu ihm runter und musterte ihn an. Er sah schon sehr mitgenommen aus.

»Tut es sehr weh? Sollen wir ins Krankenzimmer?« er antwortete nicht. Er sah mich nur an ohne sich ein bisschen zu bewegen. »Kokichi? Was i-« »Wieso? Wieso hast du das getan?« seine Stimme war brüchig und man hörte auch raus, dass es ihm schwer viel zu reden.

»Ich verstehe nicht. Was meinst du?« »Wieso hast d- Argh.« er hat versuchte aufzustehen, aber er schaffte es nicht.

»Kokichi! Beweg dich nicht! Ich helfe dir.« ich wollte ihn gerade hoch heben als er mein Arm fest hielt. »Shuichi. Bitte nicht.«

Warte hat er mich gerade Shuichi genannt? Nein. Ich darf mich jetzt nicht mit sowas ablenken. Er muss unbedingt zum Krankenzimmer.

»Warum nicht? Du musst zum Krankenzimmer. Und laufen kannst du nicht, also muss ich dich dahin tragen.« ich hielt ihm so fest, dass ich ihn ganz einfach tragen konnte, ohne ihm großartig zu bewegen. »Ich bin auch vorsichtig, ok?«

Ich hebte ihn hoch und trug ihn zum Krankenzimmer. Er hatte nichts mehr gesagt und guckte nur weg.

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Im Krankenzimmer angekommen, legte ich ihn in eines der Betten. »Keine Sorge, ich werde die Krankenschwester Bescheid sagen, dass du hier bist.«

Als ich gehen wollte, merkte ich, wie mich jemand am Handgelenk fest hielt. »Shuichi. Bitte geh noch nicht.« ich drehte mich wieder zu ihm und sah ihn an.
Er hat mich schon wieder Shuichi genannt. Also war es vorhin kein Versehen.

Er versuchte sich auf zu richten, aber zischte und stöhnte dabei auf. »Kokichi. Lass es lieber. Du sollst dich ausruhen.«

Er sah zu mir und lächelte. »Es ist nicht so schlimm, ok?« er redete immernoch mit schwerem Atem, was mich nur besorgt zu ihm gucken ließ.

»Doch, es ist schlimm. Du bist verletzt! Du kannst dich nicht bewegen ohne dass es dir schmerzt.-« »Saihara-chan mir geht es gut.« fiel mit Kokichi ins Wort. Ich seufzte nur und musterte ihn besorgt. »Ich hole die Krankenschwester. Warte eben.« erneut wollte ich wieder gehen, doch Kokichi ließ mich nicht los. »Warte... ich wollte dir was sagen.«

Plötzlich zog er mich zu ihm und verwickelte mich in einer Umarmung. Aber diese Umarmung war nicht wie die üblichen, die Kokichi mir immer gab. Das war eine warme, liebevolle und dankbare Umarmung. Dies ließ mich etwas erröten. »Danke, Shuichi.« flüsterte er zu mir, ehe ich merkte, dass er vor Erschöpfung eingeschlafen war.

My face of Lies {Oumasai} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt