Kapitel 16

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Shuichi POV

Ich hatte ein schlechtes Gewissen gehabt, nachdem Kokichi über seine Mutter und Houki geredet hatte. Schuldgefühle kamen mir dabei auf.
Ich hatte die Sorge, dass ich ihn zu sehr unter Druck gesetzt hatte. Ich hatte bemerkt, dass die Unterhaltung über seine Mutter und Houki nicht einfach war. Er sah sehr bedrückt dabei aus. Doch ich hatte ihn weiter dazu gepusht, dass er mir alles erzählt.
Was für ein Freund bin ich, dass ich ihn dazu zwinge mehr unangenehme Erfahrungen zu erzählen?

Doch sonst hätte ich nie die Wahrheit herausgefunden.
Das war mir egal. Kokichi fühlte sich unwohl. Und anstatt ihn zu helfen, habe ich es schlimmer gemacht.

Wie kann ich ihn aber helfen?

»Was? Saihara-chan ist doch nicht so neugierig?« kam vom Lilahaarigen, wodurch er mich aus den Gedanken riss. Er sah müde aus, lächelte aber.

Ich hatte Angst, dass meine Fragen erneut zu viel für ihn werden und zu unangenehm. Ich wollte es dann lieber lassen.
»Ah.. ehm.. Nein. Ich habe keine Fragen mehr...« und ich wollte ihn nicht weiter bedrängen.
Die Unterhaltung war unangenehm genug für ihn. Er soll einfach selbst sagen ob er bereit für weitere Wahrheiten ist.

Kokichi plusterte seine Wangen auf und seufzte. »Schade.«
Verwundert sah ich zu ihm. Warum fand er es denn jetzt schade, dass ich ihn nichts mehr fragte? Ich mein, fühlte er sich nicht gerade unwohl, als ich ihn ausgelöchert hatte?

»Hast du nicht gerade noch gesagt, dass du noch ein paar Fragen hast?« »Nunja.. Ja schon..« »Aber?« ich zögerte. Was ist, wenn ich ihn wieder zu sehr unterdrücke? Ich konnte es ihn nicht so sagen. Er wird doch dann sagen, dass es eine Abmachung war und ich das Spiel gewonnen hatte.

»Die Wahrheit muss so oder so ans Licht. Findest du etwa nicht?« meinte er nach kurzer Stille und sah hoch zur Decke und starrte dabei die Lampe an. Er hatte eine ernste miene und sah mich nicht an.

Ich seufzte. »Stimmt schon..« »Warum zögerst du dann?« ich sah zu ihm.
»Weil du eigentlich noch nicht bereit dafür bist.«
Er wendete sein Blick zu mir. Er sah verwirrt aus. »Wie meinst du das?«

Ich seufzte. »Du willst eigentlich garnicht, dass ich das alles weiß. Ich merke doch, dass es dich unwohl fühlen lässt.« Aus sein verwirrtes Gesicht wurde eins, mit einem müden Lächeln. »Das ist doch egal. Wir haben doch-« »Dir scheint es egal zu sein. Mir ist es aber nicht egal. Mir ist es wichtig wie du dich dabei fühlst. Und wohl oder glücklich fühlst du dich eben nicht.« unterbrach ich ihn ernst.

»Wäre ich nicht bereit dazu dann hätte ich es nicht angeboten.« argumentierte er.
»Das stimmt nicht. Du hast es angeboten, damit ich mich besser fühle. Weil ich mich davor noch beschwert hatte, dass du so bist wie meine Mutter es war.« Er wollte gegenargumentieren doch hielt inne.

Er saß sich zurück und vermied augenkontakt. Dies deutete nur weiter darauf hin, dass ich recht hatte. »Kokichi. Ich weiß, dass du das alles nur gut meinst, aber du musst nicht meinen dein Wohl hinter den Wohl des anderen zu stellen. Das hilft auch nicht weiter.« »Und wie hätte ich es bitteschön sonst machen sollen? Ich wollte dir nur helfen.« fiel er mir schon fast ins Wort.

»Das hilft dir aber nicht-« »Wieso machst du daraus so eine große Szene?« unterbrach er mich bevor ich den Satz beenden konnte.

»Du wolltest doch die Wahrheit wissen oder nicht? Du hast sie bekommen. Und trotzdem bist du immernoch nicht zufrieden? Sag mir, was hätte ich anders machen sollen?« der Lilahaarige klang wütend und verzweifelt und sah mir direkt in den Augen.
»Du hättest es freiwillig machen sollen und es dir nicht aufzwingen.« »Es war freiwillig! Sonst hätte ich es dir nie angeboten! Warum willst du es nicht kapieren?« er wurde plötzlich laut und man konnte sehen, dass sich Tränen in seine Augen bildeten.

»Es war einfach nur ungewohnt nicht diese Fassade zu tragen. Aber das willst du nicht kapieren. Du bist einfach nur ignorant aber das bemerkst du nichtmals.«
»Ich will dir doch nur helfen!« versuchte ich zu erklären, doch das half nicht.

»Wenn du mir wirklich helfen willst, dann hättest du mir besser zuhören sollen!« »Würde ich ja, wenn du mich nicht die ganze zeit anlügen würdest!«
»Ich habe dir so oft schon die Wahrheit gesagt! Aber du hörst mir nie zu!« »Hättest du nie diese Fassade aufgebaut, dann würde ich dir besser zuhören! Du glaubst auch, dass es nur meine Schuld ist! Aber es sind deine Lügen! Genau deshalb weiß ich nichtmals, ob ich dir vertrauen kann!« »Du-!....was....?« als Kokichi realisiert hatte, was ich ihm gesagt hatte wurde er ruhig. Er sah geschockt aus, während Tränen anfingen seine Wangen runter zu laufen.

Als ich nach ein paar Sekunden realisiert hatte was ich zu ihm gesagt hatte fing ich an es sofort bereut zu haben. »Kokichi... Ich.. es tut mir-«
»Nein. Ich habe es schon kapiert. Mir kann man nicht vertrauen.« Tränen liefen seine Wangen runter, während er mich verzweifelt lächelnd ansah.

»Ich-« »Nein. Ich will nichts mehr von dir hören.« er stand vom Bett auf und ging zur Tür.

»Warte was hast du vor?« er drehte sich zu mir und sah mich enttäuscht und wütend an. »Zur Hütte. Da sind wenigstens Menschen die mir zuhören.«

Er ging raus und machte hinter sich die Tür zu. »Kokichi! Warte!« doch er kam nicht zurück.

Ich stand vom Bett auf und rannte aus dem Zimmer raus. Ich hatte die Hoffnung mich bei ihm entschuldigen zu können. Dass ich es zwischen uns beiden wieder gut machen kann. »Kokichi, warte doch!« er kam nicht zurück.
Ich wollte ihn hinterher rennen, doch Kaede hielt mich auf. »Shuichi.. was ist passiert? Ihr wart plötzlich so laut.. ich hab mir Sorgen gemacht.«

Ich drehte mich zu ihr und brach in Tränen aus. »Kaede, ich... ich hab es vermasselt. Ich hab es so richtig vermasselt. Ich bin so scheiße.«

Sie kam auf mich zu und umarmte mich. »Nein. Sag doch sowas nicht. Das bist du nicht und du hast es auch nicht vermasselt.« sie löste die Umarmung und sah mich bemitleidend an.
»Aber kokichi.. ich..« »Komm. Du brauchst erstmal etwas zur Beruhigung und dann kannst du mir alles erzählen.« sie lächelte und wir gingen zusammen runter.

Als wir unten waren, sah ich zur Tür. Doch Kokichi war schon verschwunden.

[BOO! Give me your Lunch money.

Haha! Dass ich so schnell ein neues Kapitel schreiben kann hätte ich nicht gedacht... erst recht mit dem writeblock den ich gestern hatte...

Funfact ich hatte 5 verschiedene Ideen wie ich dieses Kapitel schreiben wollte. 3 davon waren was cutes und ruhiges und 2 davon waren wie dieses lol.

I need that Drama y'know? XD

Sorry aber ich liebe den Drama. Der schmeckt so gut.

Mal gucken wie schnell ich auf ein neuen chapter komme. Vielleicht schon diese kommende Woche. Wenn nicht gilt das selbe wie letzten chapter: spätestens Ende nächsten Monats.

Ich verschwinde dann mal.
Byeonara!~]

My face of Lies {Oumasai} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt