15. Kapitel

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                Abwartend sah ich ihn an, doch es wirkte nicht so, als ob er mir antworten würde. Im Gegenteil. Er hatte den Blick auf den Teppich gerichtet und schien in aller Ruhe das Muster zu studieren. Dass er nicht wusste was er sagen wollte, war mir klar. Es war sicher schwer für ihn. Dennoch wollte ich es wissen. Dennoch wollte ich wissen, ob das wirklich Narben auf seinem Rücken waren und wenn, warum er überhaupt Narben hatte.
               Werwölfe heilten doch immer, hatte ich gedacht. Es blieben keine Narben zurück. Außer... Außer wenn Wolfswurz verwendet wurde. Dann konnten Narben zurückbleiben, besonders wenn die Substanz noch in der Wunde war. Dann konnte sie niemals vollständig heilen. In mir machte sich das Gefühl breit, dass alles mit dem Ereignis von vor drei Jahren zusammenhing. Dass dort alles begonnen hatte. Bei der Vorstellung bildete sich ein Kloß in meinem Hals. Was mochte nur passiert sein? Was hatten sie ihm angetan? Ich wusste es nicht. Und wenn ich ehrlich war, wollte ich es auch gar nicht wissen.
               Obwohl... ein Teil in mir wollte es sehr wohl wissen. Einfach, damit ich wusste, was vor drei Jahren geschah. Auf der anderen Seite wollte ich ihn natürlich nicht drängen, wenn er noch nicht so weit war. Er sollte mir aber zumindest sagen, was es war. Ich musste es einfach genau wissen. Es konnte ja auch sein, dass ich mich täuschte. »Es sind... Narben. Mehr möchte ich dir aber noch nicht sagen«, erklärte Hayes mir schließlich mit rauer Stimme. Diese Bestätigung löste viele Emotionen auf einmal in mir aus.
             Meine Gefühle spielten verrückt. Auf der einen Seite empfand ich große Wut, auf der anderen Seite war ich schrecklich traurig und auf der anderen Seite war ich erleichtert, dass es nur Narben waren und er nicht tot war. Diese ganzen Gefühle vermischten sich zu einem großen Gefühl und somit zu einem dicken Knoten, der mir schwer im Magen lag. Ratlos sah ich ihn an. Es gab so vieles, was ich sagen wollte, so vieles, was ich fragen wollte, doch es kam kein Wort über meine trockenen Lippen.
            Ich starrte ihn einfach nur an und fragte mich, was ich tun sollte, was das beste wäre. Und schlussendlich umarmte ich ihn einfach wieder und zog ihn dabei fest an meine Brust, so fest, dass er mir kaum noch mehr entkommen konnte. Hayes Körper war ganz angespannt. Jeder Muskel war angespannt und sein Körper fühlte sich an wie ein Brett. Nach und nach entspannte er sich aber wieder. »Tut mir leid, dass ich dir noch nicht mehr sagen, Rieka. Ich wünschte, dass ich es könnte, aber ich bin noch nicht so weit«, murmelte er in mein Haar. Ich nickte an seiner Brust und drückte ihn als stumme Antwort fester an mich. Ich konnte ihn nicht drängen.
Das wollte ich auch nicht. Wenn er nicht bereit war, dann war das eben so. Damit musste ich leben. »Wir müssen nicht darüber reden, Hayes. Wir können einfach das Spiel fertig ansehen und dann mal sehen was noch so kommt«, flüsterte ich dann und spürte, wie Hayes sich ganz in meinen Armen entspannte. »Das klingt verdammt gut«, meinte er zu mir und grinste von einem Ohr zum anderen. Lächelnd löste ich mich von ihm und zog ihn mit mir mit zum Wohnzimmer. Dort setzten wir uns beide auf die alte Couch und sahen uns das Spiel an.
               Bis zum Ende blieb es spannend, aber am Ende gewannen die Ravens. Ich konnte nicht behaupten, dass mich das störte. Auch Hayes schien es nicht zu stören. Selbst nach dem Spiel saßen wir noch eine Weile da und unterhielten uns, während es draußen langsam dunkel wurde. Erst, als es sieben Uhr abends war und mein Magen erneut knurrte, erwachte ich aus meiner Starre und Hayes grinste. Mein Magen hatte schon immer laut knurren können. Doch so laut... Schamesröte legte sich auf meine Wangen, da es nicht sehr ladylike war, ein solches Magenknurren zuzulassen.
              »Da du nicht so gut im Kochen bist, werde ich für uns kochen. Du musst mir nur sagen, was du haben möchtest«, meinte er und stand auf. Mit großen Augen sah ich ihm dabei zu. »Ich... ich hab gar nicht so viel da. Wir könnten eine Pizza aufwärmen oder Nudeln machen. Mehr habe ich nicht wirklich da«, murmelte ich. Hayes schüttelte nur den Kopf. »Ich werde einfach mal sehen, was ich finde. Pizza werde ich sicher nicht machen«, meinte er und stand auf. Mit großen Augen sah ich ihm dabei zu und konnte nicht so recht glauben, was ich dort sah. Er entschied sich einfach dazu für mich zu kochen.
           Einfach so. Ohne Grund. »Aber Hayes, die Küche ist immer noch dreckig und du hast doch schon gebacken«, widersprach ich und wollte aufstehen, doch er drückte mich zurück auf die Couch. Erst jetzt fiel mir auf, dass wir beide noch immer Mehl im Gesicht hatten und dass mich die Herren vorhin auch so gesehen hatte. Irgendwie störte es mich aber nicht. Es erinnerte mich nur an die schöne Zeit, die wir gehabt hatten. Da war es egal, ob wir dreckig waren.
             »Nicht bewegen. Du bleibst einfach hier sitzen und wirst warten. Wenn du dich bewegst, bestrafe ich dich mit einem Kuss«, sagte er ernst. Ich zog eine Braue nach oben. Zum Glück hatte ich mir das einst antrainiert, sonst hätte ich jetzt beide Augenbrauen in die Höhe gezogen. »Ein Kuss von dir soll eine Strafe sein? Ist das dein Ernst? Dann bin ich ja freiwillig unartig«, kam es aus mir heraus, bevor ich die Worte zurückhalten konnte.
             Kaum hatte ich sie gesagt, verstand ich sie und spürte, wie die Röte auf meinen Wangen noch intensiver wurde. Und seine Augen wurden dunkler. »Oh, Süße, du machst es mir nicht gerade leicht«, sagte er mit rauer Stimme, die mir einen heißen Schauer über den Rücken jagte. Er hatte leicht Reden. Er machte es mir ja auch nicht leicht. Er sah verdammt gut aus und drohte mir als Strafe einen Kuss an. Da war es ja wohl klar, dass ich gerne etwas Unartiges tun wollte.
Besonders, wenn man jetzt schon seit zwei Jahren keinen richtigen Kuss mehr gehabt hatte. Wie stellte er sich das bitte vor? Dass ich ihm einfach widerstehen konnte? Wir beiden trugen schließlich irgendwie das gleiche Leid. Nur dass er noch einen wölfischen Teil in sich hatte, der dominant war. Schließlich war er ein Alpha. Es wäre komisch, wenn er nicht dominant wäre. Und ich wusste, dass er diese Seite noch zurückhalten wollte.
             »Dann sag doch sowas nicht. Ich wurde seit zwei Jahren nicht mehr richtig geküsst«, murmelte ich und wandte den Blick beschämt ab. Wie sollte ich mich da bitte zurückhalten? Natürlich hatte ich das sagen müssen. Aber es war dennoch die Wahrheit. In dem Moment spürte ich seinen Zeigefinger an meinem Kinn, mit dem er meinen Kopf zu sich drehte. Schüchtern musterte ich ihn und sah ihn an. Ein kleines Lächeln lag auf seinen Lippen.
                    »Du wirst dich mit dem Kuss noch etwas gedulden müssen, Rieka«, hauchte er und da war wieder dieser Schalk in seinen Augen. Und dennoch lächelte ich wegen seinem Satz wieder etwas. »Okay. Vorfreude ist bekanntlich die beste Freude.« Wieder loderte in seinen Augen ein Feuer auf, doch er löste sich von mir, ehe der Wolf in ihm die Führung übernehmen konnte. Sein Wille war wirklich stark, denn er ging einfach in die Küche, ohne sich noch einmal nach mir umzudrehen. Bewundernswert. Es war wirklich bewundernswert. Ein kleines Lächeln lag auf meinen Lippen.
                 Dann zappte ich kurz darauf einfach durch die Kanäle und suchte nach einer guten Serien oder einem Film. Leider konnte ich nichts davon finden. Erst, als ich auf einem Kinderkanal ankam und Herbie entdeckte, stoppte ich das Zappen und sah mir diesen Film an. Viel zu lange war es her, dass ich ihn das letzte Mal gesehen hatte. Währen der Film lief, stieg mir langsam der Geruch von Nudeln und etwas anderem, was nicht ganz zuordnen konnte, in die Nase. Mir kribbelte es in den Fingern aufzustehen.
                  Doch ich blieb sitzen und sah mir weiter den Film an. Schließlich sorgte das dafür, dass meine Neugier sich senkte und ich nicht mehr daran dachte. Zumindest nicht, bis mein Magen erneut bei dem Geruch in der Luft knurrte. Dann dachte ich wieder daran, dass ich wissen wollte, was Hayes da kochte. Dennoch versuchte ich die Neugier zurückzudrängen. Etwas später gelang mir das schließlich.
               Ich lenkte mich ab, indem ich mit meinem Handy auf Amazon nach neuen Büchern und Mangas suchte. Nachdem ich ein paar gefunden hatte, schrieb ich sie auf einen Zettel, um sie morgen in einer Bücherei zu bestellen. Als ich gerade das letzte Buch aufgeschrieben hatte, kam Hayes herein. Fast wirkte er etwas enttäuscht, dass ich mich nicht von meiner Neugier hatte leiten lassen. Vielleicht hatte ich mich auch aus Trotz nicht bewegt.
               Seine stechend grünen Augen glitten über mich hinweg und wie so oft fühlte ich mich lebendig aber gleichzeitig auch nackt unter seinem Blick. Es schien so, als könnte er tief in meine Seele blicken, alles sehen, was in mir vorging und meine Gedanken lesen. So kam es mir zumindest vor. »Ich hatte wirklich erwartet, dass du in die Küche kommen würdest«, meinte er mit einem kleinen Grinsen auf den Lippen.
                Leicht lächelnd zuckte ich nur mit den Achseln. Ich selbst hatte das auch von mir erwartet. Sogar sehr. Irgendwie hatte ich es aber dann geschafft, die Neugier zu stoppen und danach hatte ich meine Ablenkung gefunden. Eine teure Ablenkung, die morgen noch sehr viel kosten würde. Aber darüber würde ich mir erst morgen Gedanken machen, so viel stand fest. »Tja, tut mir leid, dass ich dich enttäuschen muss«, sagte ich, als ich aufstand.
                Hayes schüttelte den Kopf. »Du enttäuscht mich kein bisschen, Rieka«, meinte er mit diesem warmen Ausdruck in den Augen, der mein Herz höherschlagen ließ und dafür sorgte, dass ein wohliger Schauer meinen Rücken hinablief. Da war so viel Zuneigung und Wärme in seinem Blick, dass ich nicht mehr wusste, wohin ich schauen sollte. Das alles war so sonderbar. Diesen Blick hatte ich immer nur bei meinem Opa gesehen. So hatte er meine Oma angesehen. Genauso.
                   Als kleines Mädchen hatte ich mir immer gewünscht, dass mich jemand eines Tages so ansehen würde. Und nun schien mein Wunsch in Erfüllung gegangen zu sein. Ich konnte es noch immer nicht ganz glauben. Eher im Gegenteil. In den letzten Tagen und Wochen hatte ich die Tatsache verdrängt, dass er mein Gefährte war. Jetzt, da ich seine Narben gespürt hatte, war das für den Anfang auch gar nicht mehr wichtig. Natürlich waren wir uns näher gekommen, aber richtig begreifen konnte ich das alles noch immer nicht wirklich. Es kam mir vor wie ein Traum.
              Ein Traum, aus dem ich einfach nicht erwachte. »Komm, ich hab den Tisch schon gedeckt«, sagte er zu mir und hielt mir seine Hand hin, ohne noch eine Antwort abzuwarten. Lächelnd legte ich meine Hand in seine und ließ mich von ihm nach oben ziehen. Zusammen und händchenhaltend liefen wir zum Tisch. Meine Augen weiteten sich, als ich das Essen sah. Er hatte Nudeln gekocht und dazu das Fleisch, was ich gehabt hatte, klein geschnitten. Dazu schien er noch Gemüse dazu geschnitten zu haben.
                Der Anblick kam mir so verdammt bekannt vor und es dauerte einen Moment, bis ich verstand. Diese Nudeln bekam man beim Chinesen. Ich aß sie oft, da ich sie liebte. »Du... die sehen aus wie die Nudeln vom Chinesen«, sprach ich meine Gedanken aus. Natürlich sahen sie nicht eins zu eins so aus, sondern anders eben. Dennoch ähnelte es sich. Hayes lächelte verhalten. »Ich habe dich in einem meiner Träume mal beim Chinesen gesehen und da ich früher mit meiner Oma auch solche Nudeln gekocht habe, da sie ein paar Jahre in China gelebt hat, hat sie mir das beigebracht. Schon als ich ein kleiner Junge war. Das Rezept habe ich noch nicht verlernt.«
            Etwas sprachlos sah ich ihn an. Das ergab Sinn und doch wollte ich ihm sehr dafür danken. Diese Geste bedeutete mir sehr viel. Besonders, da sie von ihm kam. Und vielleicht konnte ich mich genau deswegen nicht zurückhalten, aber kurz darauf hatte ich meine Arme um ihn geschlungen und ihn an mich gepresst. Keuchend und überrascht erwiderte er meine Umarmung.
            »Danke dir. Das ist wirklich toll«, murmelte ich gegen seine breite und muskulöse Brust, die so warm wie eine Heizung war. Selbst durch sein Oberteil hindurch. »Bedank dich nicht bei mir. Nicht für so etwas«, hauchte er und strich sanft über meinen Kopf. Ich liebte seine Berührungen. Besonders diese. Sie tat gut und befriedigte einen Teil in meinem Inneren. Als kleines Kind hatte ich mir das immer von meinem Vater gewünscht, nur nie bekommen.
               Doch er gab mir diese Berührung, die mir so viel bedeutete. Deswegen genoss ich diese Berührung noch etwas länger. Viel länger als nötig. Hayes allerdings löste sich nicht von mir. Er strich mir nur weiter mit seiner großen Hand über den Kopf. Irgendwann löste er sich allerdings und schob mich zum Tisch. Ein Knurren kam von seinem Magen. Er schien hungrig zu sein. Sehr hungrig. Denn kaum saßen wir beide am Tisch, machte er sich schon über seine Nudeln her. Er aß nicht. Er fraß schon fast, so schnell schlang er seine Nudeln in sich herein.
             Es störte mich allerdings nicht. Mir war klar, dass er in den letzten drei Jahren vermutlich nicht so viele Nudeln bekommen hatte, wie er vielleicht gewollt hatte. Vermutlich hatte er sich wohl eher von Fleisch ernährt. Nachdenklich sah ich ihm weiter dabei zu und stellte mir vor, wie er drei Jahre lang auf Jagd gegangen war und irgendwie überlebt hatte. Die Vorstellung ängstigte mich sehr. Ich wollte es mir nicht vorstellen, doch die Gedanken kamen immer wieder.
Dann sah ich praktisch vor mir, wie die Wunden nicht verheilten, da er sich nicht wirklich um sie kümmern konnte. Er hatte drei Winter mitgemacht. Zwar war ihm nicht kalt, aber im Winter war es mit der Beute auch nicht wirklich gut. Die Vorstellungen jagten kalte Schauer über meinen Rücken und sie kamen mir vor wie aus einem Horrorfilm entsprungen. Ich wollte nicht daran denken, also nahm ich mir eine Gabel von Nudeln und schob sie mir in den Mund nur um kurz darauf eine Geschmacksexplosion auf meiner Zunge zu haben.
               Die Nudeln schmeckten fantastisch. So gut, dass ich für einen Moment genüsslich die Augen schloss und alle Geschmäcker in mich aufnahm. Einmal den Geschmack von Brokkoli, den man nur ganz leicht und nebenbei schmeckte. Ich nahm den Geschmack von Ei war, der auch immer beim Chinesen mit bei den Nudeln war. Und dann den Geschmack der Soße, in der die Nudeln geschwenkt worden waren. Bis heute wusste ich nicht so wirklich, was das für eine Soße war. Ich wusste nur, dass es eine gute Soße war.
             »Schmeckt es dir?«, unterbrach Hayes meine Gedanken. Schnell öffnete ich die Augen und sah ihn an. Lächelnd nickte ich. »Das schmeckt wirklich, wirklich gut«, lobte ich ihn und sah zu, wie Röte seine Wangen zierte. Am Anfang mochte man nicht denken, wenn man Hayes sah, dass er der Typ zum Kochen war oder dass er der Typ war, um bei einem Kompliment rot zu werden. Allerdings hatte er drei Jahre lang allein überlebt. Nach drei Jahren Isolation konnte sich sehr viel ändern.
               Besonders die Verhaltensweise gegenüber anderen Personen. Ich konnte schließlich nicht sagen, ob er früher schon rot geworden war. Das wusste ich einfach nicht. Und wenn ich ehrlich war wollte ich das auch gar nicht wissen. Überhaupt nicht. Seine Vergangenheit war für mich nichtig. Es ging um das Hier und Jetzt. Natürlich wollte ich wissen, was passiert war aber das würde Hayes in meinen Augen nicht ändern. Er war Hayes. So, wie er war. Daran konnten seine Erzählungen nichts ändern. Das würden sie nie.
             Hayes war ein guter Mann. Das spürte ich. All die Gerüchte, er sei der einsame Alpha und habe schon Kindern wehgetan, waren alles nur Gerüchte. Ich glaubte nicht, dass er das alles wirklich getan hatte. Dafür war er viel zu nett und viel zu gutherzig. Er sorgte sich sehr um Lucie. Er liebte sie wie eine Schwester. Er war ein guter Mann. Das glaube ich fest. Daran konnte niemand etwas ändern. Nicht mal er selbst. Außer er würde Dinge tun, wie zum Beispiel mich zu schlagen oder andere aus Spaß umbringen.
               Hayes würde das aber niemals tun. Davon war ich überzeugt. »Über was denkst du nach?«, fragte Hayes mich interessiert, als er bereits die Hälfte seiner Nudeln verdrückt hatte. Röte schoss in meine Wangen. »An dich.« Er runzelte die Stirn, dann lächelte er schief und in seinen grünen Augen funkelte der Schalk. »Es scheint schwer zu sein nicht an mich zu denken.« Die Röte auf meinen Wangen verdunkelte sich und blieb eine Weile. »Dein Selbstbewusstsein ist viel zu groß. Pass auf, dass du nicht arrogant rüberkommst.«
               Das war eher ein kleiner Versuch von mir meine Verlegenheit zu überspielen. Und er scheiterte kläglich. Denn Hayes grinste noch immer wie ein Idiot. »Rede dir das nur ein. Wir wissen beide, dass du mich unwiderstehlich findest«, sagte er und zwinkerte mir sogar zu. Wie von selbst nahm ich ein Fleischstück und warf es nach ihm. Es war das erste Mal, dass ich Essen nach jemanden war. Hayes allerdings fing es geschickt mit seinem Mund auf und strahlte mich an.
              Der restliche Abend verlief genauso. Locker und leicht. Bei ihm war alles leicht. Atmen war leicht. Denken war leicht. Einfach alles.

Hayes - "Sie gehört zu mir" ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt