failure. TAEYONG

VIII

Johnny, dessen einziger Kurs ausgefallen war, faulenzte auf seinem Bett.

Er dachte an Taeyong.

Johnny hätte nicht so einfach abhauen sollen. Er fühlte sich unglaublich schlecht. In der Nacht zuvor hatte er nicht einmal schlafen können.

Ich muss es ihm bald sagen.

Apropros schwul sein, was war eigentlich mit diesem Jaehyun?

Sollte Johnny sich einfach bei ihm melden?

Er entschied sich dazu einfach mal anzurufen.

Es klingelte ewig, bis eine schläfrige Stimme abhob.

"Wer sind Sie und wieso rufen Sie um gefühlt 0 Uhr an?", Johnny musste zugeben, diese Stimme war attraktiv.

"Hi Jaehyun. Ich bin Johnny Suh, dein Blind-Date."

"Ah. Deswegen hast du eine koreanische Nummer."

"Ja... Wie spät ist es in Amerika?"

Man hörte ein Rascheln.

"Um 1 Uhr morgens. Aber keine Sorge. Jetzt kann ich eh nicht mehr schlafen.", es herrschte kurze Stille.

"Sag mal, Johnny, kommst du aus Amerika?" Ich frage wegen deinem Namen.

Es raschelte erneut. Wahrscheinlich hatte Jaehyun sich aufgesetzt.

Bei Jaehyun war es stockdüster, fast schon gruselig. Nur Straßenlaternen erhellten New Haven. Draußen konnte man Möwen kreischen hören.

"Ich wurde in Chicago geboren und bin dort aufgewachsen. Ich höre Möwen. Wo bist du?"

"New Haven, Connecticut. Es ist schön hier, aber ich vermisse Seoul. Deswegen komme ich wieder."

Jaehyun lachte kurz.

"Was ist?"

"Es ist kein Blind-Date mehr, wenn wir jetzt alles übereinander erfahren. Aber wir können auch einfach ein normales Date haben."

Ein Lächeln stahl sich auf Johnnys Lippen und auch Johnny konnte sich kein Lächeln verkneifen.

"Gerne. Wie alt bist du eigentlich? Ich glaube Seulgi hatte mir das nicht erzählt. Ich bin 23 Jahre alt."

"Ich bin 22."

Eine unangenehme Stille breitete sich aus.

"Wieso gehst du eigentlich auf ein Blind-Date, Jaehyun? Mit deinem Aussehen fehlt es dir bestimmt nicht an Verehrern."

Jaehyun lachte.

"Ich habe recht viele Verehrer, da hast du recht. Aber in der Vergangenheit war ich ein Arschloch, das ohne Grund Mädchen abgeschleppt hat. Heute bereue ich meine Entscheidungen und möchte mich ändern. Ich dachte, ich könnte mich mal auf jemanden richtig einlassen. Ich hoffe, dich hat das jetzt nicht abgeschreckt."

Johnny seufzte und Jaehyun bereute es, das gesagt zu haben.

"Nein ist nicht schlimm," Jaehyun atmete erleichtert aus,"Ich hoffe, das, was ich dir jetzt sage, schreckt dich nicht ab."

Jaehyun überlegte kurz.

"Was würde Johnny ihm wohl erzählen?"

"Sags mir."

"Ich bin verliebt. Schon seit Ewigkeiten. Er ist, wie du dein früheres Ich beschrieben hast. Ich bin sein bester Freund. Seine Gewohnheit, Mädchen abzuschleppen, ist zu mehr als nur einer Gewohnheit geworden. Er ist so süchtig danach, ich erkenne ihn kaum noch wieder. Er hat angefangen eine dissoziative Persönlichkeitsstörung zu entwickeln. Ich kenne mich damit aus."

Jaehyun unterbrach ihn.

"Wie meinst du das?"

"Er hat kaum Schuldbewusstsein. Er ist nicht mehr so empathisch wie früher. Er legt der Reihe nach Mädchen rein, das ist auch ein Symptom. Er verhält sich seinen Opfern gegenüber manipulativ und empfindet Gefühle fast nur noch oberflächlich. Mir tut es nicht mehr gut, ihn zu mögen. Deswegen möchte ich jemand anderen kennenlernen."

Johnny tat es weh, so über Taeyong reden zu müssen, doch es stimmte. Taeyong begann, so zu werden.

Jaehyun schwieg, bevor er seine Stimme erhob.