Kapitel 2

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Pov Ava

Als ich am nächsten morgen aufwachte, schien mir die Sonne direkt ins Gesicht was mich müde und erschöpft aufstöhnen ließ. Ich hatte die Nacht nicht gut schlafen können was mein Körper mir nun merklich zeigte.
Mit schweren Beinen und zu gekniffenen Augen schlenderte ich durch meine Zimmertür direkt ins Bad.
Ich putze mir die Zähne und als ich in den Spiegel sah, erschrak ich fast.
Meine Augenringe waren deutlich zu sehen und hallelulja die weg zu schminken würde mal wieder lange dauern.
Ich war eigentlich ein anständiges, selbstbewusstes aber doch schüchternes Mädchen.
Ich war gut in der Schule, hatte meine Gruppe und doch hielt mich mein Körper Nachts länger wach als nötig.
Ich musste kaum lernen, alles was wir machten blieb in meinem Kopf hängen ohne dass ich groß darüber nachdenken musste.
Doch heute Nacht hatte mich Frau Lance wach gehalten. Ihre Aura, ihr Aussehen, ihre Art. Ich wusste nicht wieso ich überhaupt so viel darüber nachdachte, ändern konnte ich es jedoch nicht.
Sie war wunderschön. Sie hatte etwas an sich was einen anzog aber zur gleichen Zeit auch abstoß. Ihre dunklen Haare, diese Sommersprossen, die reine Haut, diese unbeschreiblich eisblauen Augen. Dieser zufriedene, nein gerade zu befriedigter Blick wenn man ihren Anweisungen nach ging.
Sie war wie ein Wolf der sein Potenzial zu verstecken schien. Sie hatte Angst vor sich selbst und gleichzeitig vergötterte sie sich auf eine Weise die ich nicht verstand.
Sie wusste genau wie sie bekam was sie wollte, sie wusste mit Worten umzugehen und doch machte meine Anwesenheit sie derart aggressiv das ich ihre Aura überall spürte. Sie war überall wo ich auch war, sie wusste genauso wie ich, wenn ich den Raum betrat dass ich da war. Wir hatten eine Verbindung, die ich nicht unbedingt als positiv ansehen würde, die ich nicht verstand. Es war, als wäre sie über mir, unter mir, neben mir, hinter mir, vor mir. Sie war immer da. Und es machte mich verrückt. Ich war gerade mal einen Tag in der neuen Klasse und schon hatte sie mich unbewusst in ihrer Hand.
Davor war sie nie so präsent gewesen wie jetzt.
Ich hatte sie kaum bemerkt. Natürlich sah ich sie ab und zu bei der Pausenaufsicht, an der Wand gelehnt und in ihren Gedanken versunken. Jedoch hatte ich sie noch kein einziges Mal in Vertretungsstunden gehabt. Sie war streng, aber auf eine gute Weise. Sie brachte einem viel bei. Aber wenn sie in Rage gerät sollte man sie lieber meiden denn das konnte durchaus hässlich werden....
Als ich nach meinen Gedanken erwachte huschte mein Blick auf die Uhr.
Fuck, ich war schon wieder spät dran. Meine Schwestern waren schon bei der Arbeit. Glücklicherweise konnte ich den Weg bis zur Schule auch radeln da er nicht besonders anstrengend, lang oder steil war.
Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich mich während meiner Grübeleihen zeit gleich angezogen hatte. Innerlich dankte ich meinen komischen Morgenroutinen die ich so in meinem Kopf drin zu haben schien, dass sie auch ohne jegliche Anweisungen funktionierten.
Ich schnappte mir meinen Rucksack und rannte in die Küche, holte mir eine Flasche Wasser und einen Apfel, dann schnappte ich mir meinen Schlüssel und lief aus dem Haus. Einmal außen ums Haus herum stand mein Fahrrad, auf das ich mich nun schwang und direkt los fuhr.
10 Minuten später erreichte ich meine Schule. Frühsport tat mir nicht gut. Ein Blick auf mein Handy sagte mir dass ich noch 10 Minuten Zeit hatte, bis der Unterricht beginnen würde. Erleichtert stieg ich von meinem Rad und stellte es an den Fahrradständer. Plötzlich hörte ich hinter mir einen Motor. Er war so laut dass ich nichts mehr von den an mir vorbei laufenden Mitschülern hören konnte. Als ich mich umdrehte, stieg wer hätt's gedacht Frau Lance aus ihrem hübschen Auto. Ich schätze mal dass es ein Jaguar war. Elegant wie immer stolzierte sie geradewegs auf mich zu. Fuck fuck fuck
Hatte ich sie gerade wirklich angestarrt ?!
Ihre Eltern mussten stein reich sein das sie sich so ein teures Auto leisten konnte.
Als sie meinen Weg kreuzte, sah sie mich mit ihren durchdringenden Blick an und meinte kalt wie sonst auch, "Komm nicht wieder zu spät. Sonst kannst du draußen warten bis der Unterricht vorbei ist." Ich nickte nur und weg war sie.
Schnell schloss ich mein Fahrrad an. Ich wusste nicht genau was in diesem Moment durch meinen Kopf ging doch ich wollte ihrer Bitte oder eher ihrem Befehl nachkommen. Ich wollte ihr zeigen dass ich ihr gefallen könnte. In was für einer Art mein Kopf sich das dachte, vorstellte, wusste ich allerdings selber nicht.
Als ich 5 Minuten später den Klassenraum betrat, war Frau Lance bereits im Raum und starrte mir geradezu in die Seele.
Ich konnte sehen wie ihre Mundwinkel für eine millisekunde nach oben huschten bevor sich der kalte, emotionslose Ausdruck wieder in ihrem Gesicht erschien.
Sie stand nicht alleine vor ihrem Tisch, eine andere Lehrerin, wenn ich mich recht erinnere hieß sie Frau Meyer, stand bei ihr und als Frau Lance's Augen nicht zurück zu ihrer Gegenüber wanderten sondern an mir haften blieben, drehte sich diese ebenfalls um und als sie mich sah wurde ihr Ausdruck belustig, mitleidig und verstört.
Sie wandte sich so schnell wieder zu Frau Lance, dass ich nicht verstand was eigentlich los war. Sie redete auf sie ein und endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit löste sich ihr Blick von mir. Meine Lungenflügel gingen auf und ich sog schnapp artig nach Luft. Ich hatte nicht mitbekommen dass ich nicht geatmet hatte.
Ich setzte mich in Bewegung und suchte mir einen Platz ganz hinten. So wie am vorherigen Tag. Als es klingelte verließ Frau Meyer den Klassenraum und Frau Lance Stimme donnerte in dem Moment durch die Klasse als die Tür hinter Frau Meyer ins Schloss fiel.
"Hinsetzen!" Jeder kam ihrem Befehl nach, wenn man es so nennen mochte.
Den ganzen Unterricht lang war ich so in meinen Gedanken versunken, dass ich erst bemerkte, dass mich Frau Lance aufgerufen hatte, als sie direkt vor meinem Tisch stand und mich etwas wütend musterte.
"Ähm...was war nochmal die Frage?" Plapperte ich schnell drauf los.
"Ich habe sie nichts gefragt, Ava. Ich habe ihnen gesagt, dass sie an die Tafel vorkommen sollen um diese Aufgabe zu lösen." Mein Blick schnellte zwischen ihren Augen und Lippen hin und her, bis ich den Blick von ihr abwand und auf die Tafel richtete.
"Natürlich." Meinte ich, stand auf und lief an ihr vorbei direkt zur Tafel. Ich konnte ihren Blick auf mir spüren ohne es zu sehen.
Egal wer sie war, das was sie mit mir machte, gefiel mir ganz und gar nicht.

Hey Leute ich weiß meine Kapitel sind nicht perfekt und ich sollte sie auch noch ordentlich überarbeiten, aber ich habe gerade schon so viel mit den Schulsachen zu tun, ich hoffe ihr seit mir nicht böse wenn die Updates nucht regelmäßig sind. Ich versuche jeden Tag ein bisschen zu schreiben um euch nicht all zu lange warten zu lassen.

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