* Diana*
"Hallo Diana, ich habe dich lange nicht mehr gesehen."
Dieser eine Satz brachte mich so sehr aus der Fassung, dass ich mich an der Arbeitsplatte abstützen musste. Wie hatte er mich finden können? Nach so langer Zeit war ich mir sicher gewesen, dass er den Mut verlieren und das ganze auf sich belassen würde. Tja, falsch gedacht. Da hatte ich seinen Ergeiz doch wohl unterschätzt. Ich konnte mir noch immer nicht erklären, wie er das geschafft hatte. Incredible.
Sein Anblick ließ mir die Härchen im Nacken eine aufrechte Haltung einnehmen, seine Stimme ließ mir bitter die Galle aufsteigen, und bei diesem vertrautem, schon fast weichem Gesichtsausdruck kamen die ganzen Erinnerungen hoch, die ich so verzweifelt in eine hintere, graue Ecke des Verdrängens gepackt hatte. Ich konnte nicht fassen, dass er nochimmer eine solche Macht über mich ausübte. Es war zum heulend wegrennen und im Wandschrank verstecken.
Er sollte verschwinden, aus der Küche und aus meinem Leben. Da hatte er nämlich nichts zu suchen. Ich wollte ihn nicht sehen, seine Stimme hören und seine Anwesenheit spüren, so wie ich es früher auch immer getan hatte. Ich wollte schreien und weinen und nie mehr damit aufhören, bis ich schließlich in Embryostellung zusammengekauert auf dem Boden liegen würde, und meine Schluchzer in einem Kissen ersticken zu versuchen würde.
Aber die Realität sah leider anders aus, das musste ich einsehen. So versuchte ich den dicken Klos, der sich mittlerweile in meinem Hals gebildet hatte, herunterzuschlucken und ihn hasserfüllt anzusehen. Ich straffte den Rücken, nahm die Hand von der Arbeitsplatte und reckte das Kinn nach vorn. Gerade, als ich mich an ihn wenden wollte, unterbrach mich meine Mom. "Ich gehe dann Mal wieder. Die Arbeit ruft, ihr wisst schon. Hab dich lieb Diana." Dann drückte sie mir einen Kuss auf die Schläfe und schüttelte ihm noch die Hand, bevor sie das Haus verließ und in den Wagen stieg. Jetzt war ich mit ihm allein. Ich wusste nicht, ob ich mich darüber freuen sollte, da ich ihm nun endlich anschreien und vor die Füße kotzen konnte oder ob ich beunruhigt sein sollte, da er nun auch mit der Sprache rauskommen würde und ich nicht sicher war, ob ich das, was ihn heute hierher gebracht hatte, so genau wissen wollte. Ein Gefühlschaos, zu dem nur ich im Stande war.Als ich meine Stimme wiedergefunden hatte, atmete ich einmal tief durch und fing an.
"Mason, wie hast du mich gefunden und warum kreuzt du jetzt in meinem Leben auf, genau jetzt, wo es mir wieder gut geht?! Hasst du mich denn so sehr, dass du mich aufsuchst? DU hast mich zerstört, mich gebrochen. Jetzt tauchst du hier auf und denkst ich begrüße dich mit weit geöffneten Armen? Geh zum Teufel, du Bastard. Ich hasse dich. Mehr als alles andere. Verschwinde. Aus diesem Haus. Aus meinem Leben. Für immer. Geh und komm nie wieder zurück. Verreck doch da draußen irgendwo. Aber lass mich endlich gehen." Zuerst war meine Stimme bedrohlich leise gewesen, dann war sie zu einem Schreien erwacht und letzten Endes war sie einem leisem Schluchzen gewichen. Ich durchlebte so viele Gefühle, dass ich mich danach nur noch leer und wie ausgesogen fühlte. Als hätte man Blumen das Wasser entzogen und sie welkten vor sich hin.
Aber er blieb. Schaute mich ausdruckslos an. Nur für einen kurzen Moment, sah ich etwas wie Trauer oder Reue in seinen Augen aufblitzen. Der Moment war so kurz, dass ich mir nicht sicher war, ihn je bemerkt zu haben. Mason regte sich nicht, sondern starrte nur durch mich hindurch, bis ich eine Vase ein paar Zentimeter neben seinem Kopf an die Wand warf, die in tausende Splitter zertrümmerte, und einen großen Wasserfleck hinterließ. Ohne ein weiteres Wort stand er auf und verließ das Haus. Der heulende Motor seines Wagens erfüllte die Nachmittagstille.-----------------------------------------------------------
Hey guys, I'm here again:)
Wie findet ihr das Chapter?
Ich freu mich über Rückmeldung,
Lot's of love,
eure Jumina0180
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The unknown
Teen FictionEin Mädchen und ein Geheimnis. Eine Rolle, die es spielt, aus einem Stück, das noch nicht fertig geschrieben ist. -------------------------------------------------------------------- Das ist nicht meine erste Story hier auf Wattpad, aber ich hoffe...