Als ich am nächsten Morgen aus dem Haus ging blieb ich vor Schreck wie angewurzelt stehen. Dort auf dem weg stand David und wartete. Er lächelte als er mich sah und wünschte mir einen guten Morgen. Ich erwiderte den Gruß und stieg die Vordertreppe zu ihm hinunter. Wir gingen nebeneinander den schmalen Weg entlang und ich fragte ihn woher er denn meine Adresse kenne. Er sagte er habe auf der Klassenliste nachgesehen um mich zu überraschen. Auf meine Frage warum er das denn tun wollte gab er keine Antwort sondern lächelt nur. Dann wies er auf einen Motorroller der am Ende des Wegs geparkt war und fragte ob er mich mit nehmen soll. Da ich noch nie Motorroller gefahren war, das aber immer schon mal versuchen wollte, willigte ich ein und kletterte hinter ihm auf den Sitz. Zögerlich legte ich meine Arme um ihn, um mich festzuhalten und er lachte. Mit dem Roller war man viel schneller an der Schule als mit dem Bus und so wahren wir viel zu früh dort. Wir setzten uns auf eine Bank und warteten. Ich musste gähnen und er fragte ob ich nicht gut geschlafen hätte. Kurz überlegte ich ob ich ihm von der seltsamen Halluzination erzählen sollte, die mich wach gehalten hatte, doch dann sagte ich nur, dass ich Rückenschmerzen gehabt hatte und er fragte nicht weiter nach.
Nachdem wir noch eine Weile so da gesessen hatten holte er ein Armband aus seiner Jackentasche hervor. Es war silbern und hatte kleine mit Glitzersteinchen besetzte Anhänger. Einen Mond, ein Stern, eine Sonne, ein Herz und ein Flügel die alle im Schein der aufgehenden Sonne glitzerten. „Das habe ich in unserem neuen Haus gefunden. Meiner Mutter passt es nicht deshalb möchte ich es dir schenken“,sagte er, nahm meine Hand und legte es mir um. An der Stelle, wo es mein Handgelenk berührte, begann meine Haut zu kribbeln. Dies musste durch die Kälte des Silbers kommen. Ich schenkte ihm ein lächeln und bedankte mich.
In diesem Moment sah ich Mia die grinsend auf uns zu kam. Ich stand auf und ging ihr entgegen. „Na los ich will alles wissen! Jedes Detail und lass bloß nichts aus!“, legte sie los, sobald wir außer Hörweite von David wahren. Lachend blieb ich stehen: „Da gibt's nichts zu erzählen.“ - „Ja klar! Erzähl das mal den Blicken mit denen ihr euch angesehen habt oder deiner Hand als er sie gehalten hat!“- „Er hat nicht meine Hand gehalten, er hat nur ein Armband um mein Handgelenk gemacht. Und wir haben nur da gesessen und ein bisschen geredet weil wir zu früh hier waren.“- „Und ihr wart beide ganz zufällig zu früh hier?“, fragte sie mit einem sarkastischen Unterton und einem viel sagenden Blick. „Wir waren nicht zufällig beide hier, wir sind zusammen hier her gefahren. Er stand heute morgen plötzlich vor meiner Tür und hat mir angeboten mich auf dem Roller mit zu nehmen. Wäre doch unhöflich gewesen wenn ich es abgelehnt hätte.“, erwiderte ich und konnte mir ein Grinsen nicht ganz verkneifen. Sie nahm lachend meinen Arm und zog mich in Richtung Eingangstür denn es hatte bereits zum Unterrichtsanfang geklingelt.
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Mit einem Lächeln im Gesicht
FantasyWas ist wenn dein Leben sich in plötzlich um 180° dreht? Was ist wenn du dein größtes Geheimnis den Menschen, die dir am Herzen liegen, nicht erzählen darfst? Was ist wenn du genau weißt, dass die Liebe zu einer Person dich zerstören wird, aber du n...