Teil 26

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„Esad hasst mich, weil er der Meinung ist, er hätte Boss sein sollen, hätte ich das gewusst, ich hätte das nicht angenommen Leyla, ich wollte das doch gar nicht, ich wollte einfach nur einmal in meinem Leben glücklich sein und das ist schon zu viel. Ich dachte wenn ihr zurück kommt, wird alles viel besser und ich kann endlich ausatmen"
Er wirkt so verzweifelt,
„Ich bin immer bei dir"
Ich küsse seine Wange, ehe er runter zu den Gästen geht.

Azer leidet und ich muss ihm helfen und ihm beistehen

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Die Beerdigung läuft relativ ruhig ab, viele Geschäftspartner und Freunde der Familie kommen und wünschen den Kozcuoglu Beileid.
Ich habe das Gefühl nicht zu ihnen zu gehören, weshalb ich eher Außenvor stehe.
Ich halte melike, da sie bitterlich weinend auf das Grab ihres Vaters guckt.
„Hadi wir gehen" sagt hüseyin amca an. Er ist der zweitälteste Onkel von Azer.
Dilsah Yenge, die mit Beruhigungsmitteln vollgepumpt ist, geht zum Auto. Ich versuche melike ins Auto zu bringen, was letztendlich dann auch geschieht.
Nur Azer steht am Grab.
Ich gehe langsam auf ihn zu.
„Es tut mir leid, aber glaub mir, ich werde deine Abwesenheit nicht spüren lassen und deine Position mit Erfolg ausüben. Ich möchte mich jetzt schon dafür entschuldigen, was ich esad antun werde"
Ich lege meine Hand auf seine Schulter.
Ohne sich umzudrehen weiß Azer dass ich es bin, mir ist es ein Wunder wie er es merkt.
„Was wirst du tun?" frage ich ruhig.
„Mach die keinen Kopf leylam, gerade ist das wichtigste für dich unser Kind"
Ich nicke stumm, da die Situation eh schon angespannt ist.

Die nächsten drei Tage ist das Haus ganz ruhig. Niemand kommt zum Essen oder ins Wohnzimmer, jeder ist in seinem eigenen Zimmer.
Ich koche täglich in der Hoffnung, dass jemand was Essen wird, aber die Töpfe stehen meist noch voll.
Ateş mein kleiner, vermisst seinen Vater, der die letzten Tage nicht nach Hause kam.
Er schreibt mir nur, dass es ihm gut geht, erkundigt sich nach uns und meint er würde bald wieder kommen.
So langsam machen das meine Nerven auch nicht mehr mit. Ich bin schwanger auf Risiko, mein Mann, den ich immernoch nicht geheiratet habe ist weg und in dem Haus lebt keine einzige Seele.

Ich habe ateş gerade Schlafen gelegt und bereite Abendessen vor. Den ganzen Tag habe ich ein sehr schlechtes Gefühl und kann es mir nicht erklären, denn es ist anders als die vergangenen Tage.
„Yenge, du musst nicht jeden Tag kochen" kommt davuts Stimme von hinten.
Ich drehe mich zu ihm. Er ist erschöpft, was seine Augenringe zeigen und müde.
„Ihr müsst aber alle essen um bei Kraft zu bleiben, niemand verlässt sein Zimmer, das kann doch nicht so weiter gehen" sage ich verzweifelt.
Er nickt nur, denn er weiß ich habe recht. Hier muss wieder Ordnung rein.

Ich entscheide mich nach Melike zu sehen.
Ich öffne langsam ihre Tür und sehe dass sie schläft.
Bei Fatma Anne, klopfe ich und sie öffnet mir ihre Tür.
„Leyla? Birsey mi Oldu?" fragt sie besorgt. Ich beruhige sie.
„Anne, nezaman hersey düzelecek?" frage ich sie. Sie lässt mich in ihr Zimmer und setze mich auf ihr Bett.
„Ich weiß es nicht, seit hasan Abi weg ist, fehlt die Ordnung, nur Azer kann sie wieder einbringen aber er ist nicht da" sagt sie verzweifelt.
„Er meinte er kommt bald, er schreibt mir immer Nachrichten" sie nickt.
„Du musst dich ausruhen Leyla, du weißt, deine Schwangerschaft ist riskant" sagt sie und ich nicke und gehe auf mein Zimmer.
Dort schlafe ich ein, weil mich die Schwangerschaft ziemlich müde macht.

„Ateş?" Mein Engel liegt nicht mehr in seinem Bett, ich gehe durch alle Räume und Finde ihn nicht.
Bei Fatma Anne ist er auch nicht. Mich überkommt die Panik.
„Melike hast du ateş gesehen?" stürme ich in ihr Zimmer. Sie schüttelt ihren Kopf. Als ich dann wirklich in allen Zimmern war und mir bei der Suche die anderen Geholfen haben, finde ich ihn nirgendwo.

Im Flur gleite ich weinend die Wand herunter.
Gerade kommen die Männer, also caner, davut, cihan und rohat durch die Tür.
„Yenge?" cihan kommt auf mich zu.
„Ateş Yok" schluchze ich.
„Habt ihr Überall geguckt?" fragt rohat uns während davut mit den Türstehern reden geht.
„Wo sind die Männer?" stürm davut wieder rein.
„Wie? Sind die nicht da?" fragt caner.
Davut schüttelt den Kopf.
Sie stürmen in den Keller, dort haben wir einen Raum, wo man sich die Überwachungskameras angucken kann.
Auch ich stehe auf und will sie mir angucken als Azer durch die offene Tür kommt.
Er guckt mich verwirrt an.
„Was ist los??" fragt er mich.
„Ateş Yok" bringe ich schwer Heraus.
Auch er rast in den Keller, auch wir Frauen von ihm gefolgt.
Man sieht auf dem Monitor, wie die Männer eine Spritze bekommen und wegfallen. Dann kommt ein Mann in das Haus.
„Savaş?" Kommt es schockiert aus Fatma annes Mund.
Dann spult rohat vor und man sieht wie er ateş aus dem Haus trägt.
„Wie kann er nur?" brüllt Azer und ich zucke zusammen.
„War das Savas Abi?" fragt Melike.

Savas, Savas,Savas......
ich kenne den Namen doch woher...

Überall hängen Bilder. Ich erkenne Azer, seine Mutter, ein weiteren Jungen und einen Mann.
Als Azer meine Blicke merkt,meint er
„Ich hab einen Bruder, Savas"

„Weißt du der Abend als ich zu dir gekommen bin mit einer Schusswunde?"
Wie als wäre es gestern gewesen, ich hatte geheult und versucht mit zittriger Hand seine Wunde zu säubern.
Ich nicke.
„An dem Tag ist mein Vater gestorben, er war Teil der mafia, wollte sich aber hocharbeiten, sie wussten er war ziemlich gut und wollten ihn aufhalten. Sie haben ihn umgebracht und Savas, meinen Bruder uns weggenommen, er ist gerade 21 Jahre alt und ich habe ihn zuletzt mit 17 gesehen.

Azers Bruder,der Teil der andern Mafia ist, hat meine Sohn entführt, seinen Neffen!

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Noch circa 4 Kapitel dann endet die Geschichte, weil ich eine neue anfangen möchte🤗

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