☽𝐿𝑜𝑠𝑡 𝑆𝑜𝑢𝑙☾ ||𝚢𝚘𝚘𝚗𝚔𝚘𝚘𝚔||

☽5☾

Yoongi

,, Was denkst du ist das wichtigste für dich?"

Ich war etwas überrumpelt von dieser Frage, denn eigentlich hatte ich etwas anderes erwarten. Ich weiß auch nicht warum diese Frage wichtig sein sollte.

,, Warum willst du das wissen?"
,, Ich bringe dich zu dem was dir am wichtigsten ist. Die Zeit in der ich dich beobachtete sagte mir dass dir deine Familie sehr wichtig ist. Stimmt das?"

Er hat schon recht. Das letzte was ich tuen wollte bevor ich starb, war meine Familie zu besuchen. Schließlich war ich schon auf dem Weg zu ihnen gewesen. Sie waren echt das wichtigste für mich. Obwohl Namjoon eigentlich mit dazu zählt, aber wenn es drauf an kommen würde, würde ich wohl meine Familie wählen.
Ich hoffe mein Kumpel nimmt es mir nicht übeln aber ich vermisste meine Familie nun schon eine Weile.

Ich nickte also nur.
,,Gut, dann komm. Ich bringe dich zu ihnen."

Er schnappte nach meinem Handgelenk und hielt es fest, zog mich dann leicht hinterher.
,, Wo gehen wir jetzt hin?"
,, Zu dem Haus deiner Familie. Sagte ich doch schon."
,, Ja, aber woher willst du wissen wo sie wohnen?"

Selbst ich wusste es nicht. Also zumindest nicht von hier, vielleicht wusste ich den Weg wenn ich aus dem Friedhof war.
,, Ich sollte dich längere Zeit beobachten und etwas über dich herausfinden. So wie ich es bei jedem tue."

Wie lange hatte er mich eigentlich schon beobachtet und was meinte er mit er sollte etwas über mich herausfinden? Was tat er bei jedem?! War das hier eine Falle? Was ist wenn er mich gar nicht nach Hause bringt?
,, Warum sollte ich dir vertrauen? Wo bringst du mich wirklich hin?"

Er schüttelte den Kopf und lächelte leicht.
,, So skeptisch bist du also? Über eines kannst du dir sicher sein, ich lüge nie."

Das macht es allerdings nicht besser.
,, Ich habe noch so viele Fragen. Kann ich sie dir alle stellen?"

,, Naja, im ideal fall beantworten sie sich von alleine und ich würde einfach abhauen wenn ich dich bei deiner familie ausgesetzt habe. Aber du scheinst mir anders zu sein als andere. Also mache ich eine Ausnahme und werde dir später alles beantworten."

,,Soll ich mich darüber jetzt glücklich schätzen? Eigentlich wäre es doch nur menschlich einer unwissenden Person zu erklären was Sache ist."

Wieder ein Schmunzeln von ihm als er mir darauf antwortete.
,, Tja. Wir sind keine Menschen mehr. Wir sind Geister."

Ich verdrehte meine Augen, musste aber selber Schmunzeln. Etwas lachen musste ich selber über das ganze. Aber nur etwas, eigentlich war es ganz und gar nicht lustig.
,, Ist ja gut. Bringst du mich jetzt zu meiner Familie?"
,, Wir sind schon auf dem Weg."
Toll. Müssen wir jetzt alles zu Fuß laufen?

,, Haben Geister nicht irgendeine kraft sodass wir schneller sind? Oder können wir fliegen?"
Dann wäre mein dasein als Geist ja noch irgendwie cool.
Aber so wollte es die Realität wohl nicht, denn jungkook schüttelte den Kopf.
,, Nein. Tut mir leid aber wir müssen alles laufen."
,, Weißt du wie weit es ist?"
,, Ein Stückchen aber das schaffen wir schon."
Ich gab nur noch ein grummel von mir und ließ ihn weiter mein Handgelenk halten. Da war sie wieder, diese angenehme Wärme. Als Geist spürte man keine Wärme, aber die von anderen geistern anscheinend schon. Verdammt, das gibt mir das Bedürfnis ihn zu bitten mich nie wieder los zu lassen aber das wäre komisch.
,, Kannst du mich los lassen?"
Ich musste das sagen, die Wärme war zu schön und das ware nicht gut.
Daraufhin ließ er mich wirklich los.
,, Dann musst du mir so folgen."
,, Das werde ich schon schaffen."

Wir verließen den Friedhof und standen mitten auf der Straße. Verwirrt schaute ich mich um, doch nichts hier war mir bekannt. Ich war nie hier gewesen. Gut ich war auch noch nie auf diesem Friedhof gewesen.

,,Ehm..und jetzt?"
,, Folge mir einfach."
Na schön. Dann ging ich jetzt hinter ihm her.

Wir liefen eine Weile und wir beide sagten nichts. Es war kein angenehmes Schweigen aber richtig unangenehm war es auch nicht. Es war ertragbar.

Plötzlich lief er auf die Straße und ich sah gerade ein Auto auf ihn zu fahren.
Aus Reflex ging ich schneller zu ihm, hielt dann aber an als das Auto dabei war ihn zu treffen.
,, Vorsicht!"

Und im nächsten Moment kam ich mir so dämlich vor.
Wie dumm war ich denn bitte? Aber man kann es mir nicht übel nehmen, ich muss mich noch daran gewöhnen.
Denn das Auto fuhr einfach durch ihn hindurch und er stand locker da, als wäre nichts gewesen.
Peinlich berührt über meine Dummheit, senkte ich den Kopf und schlug mir selber auf die Stirn.

Er blieb einfach dort stehen und ich meinte ihn Lachen zu hören.
Ich schnaubte einmal.
,, Hör auf zu lachen! Das ist mir alles noch zu viel."
Ich ging stampfend auf ihn zu und schlug ihn sanft gegen den Oberarm, woraufhin er etwas lauter anfing zu lachen, er hielt sich sogar den Bauch. Echt, dieser Kerl...

Ich hatte vergessen das wir noch auf der Straße standen und schaute ihn einfach leicht sauer an, obwohl ich nichtmal wirklich sauer war.
Ich stand seitlich vor ihm und gerade als ich wieder auf die Straße vor uns schaute, fuhr ein anderes Auto erneut auf uns zu.
Ich vergaß wieder alles, erschreckte mich wieder, rückte näher an ihn und hielt mich ängstlich an ihm fest.

Bis das Auto auch durch mich gefahren ist und zu wissen das etwas durch dich durch fährt ist nicht schön. Man spürt es zwar nicht, aber unangenehm ist es trotzdem.

,, pfff."
Scheiße. Ich habe mich schon wieder erschrocken und er lachte wieder leise.
,, Das reicht! Wir gehen zurück auf den Burgerstein!"

Ich stapfte also zurück und stand nun auf der anderen Straßen Seite, er folgte mir.
,, Du bist echt lustig kleiner."
,,Ich bin es einfach nicht gewöhnt, ja? Außerdem bin ich wegen einem Auto gestorben, also ist meine Angst nicht grundlos."
,, Ist ja gut. Wir gehen jetzt weiter, ja kleiner?"
Er schien mein verkniffendes Gesicht zu sehen und fing jetzt schon wieder an doof zu grinsen.
,, Ich bin nicht klein."
Doch er stellte sich nur vor mich und schaute etwas zu mir runter.
,, Na wenn du meinst, kleiner."
DIESER..
Der machte sich auch aus allem ein Spaß, aber ich muss gestehen das ich mir selber das Schmunzeln verkneifen muss.
Er ist halt wirklich ein paar cm größer. Aber auch nicht so viel mehr!
Er drehte sich einfach um und fuhr seinen Weg fort und das etwas schnell.
,, Warte doch."

Das kann ja anstrengend werden. Aber ich wäre ihn sowieso bald los, wenn ich erstmal bei meiner Familie war und ich alle Antworten von ihm bekommen habe. Dann habe ich wieder Ruhe.