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Jungkook

Gelangweilt stand ich weiter draußen und wartete auf yoongi. Jedoch kam er nicht.

Gut ich sollte einfach warten, etwas anderes blieb mir eh nicht übrig, denn als sein seelenführer kann ich nicht zu seiner Familie. Ich kann nicht zu dem was ihm am wichtigsten ist und das war es was mich gerade tierisch nervte. Ich hätte sonst nämlich mal eben da rein spazieren können, um zu sehen ob auch alles okay bei ihm ist und ihm zu sagen dass ich mich aus dem Staub mache für meine nächste Aufgabe. Ich hatte noch genug Aufgaben zu abarbeiten. Noch genug strafen vor mir.

Ich bereue es getan zu haben, ich bereu es jemals gelebt zu haben. Jede Sekunde. Denn es ist nicht so als wäre mein früheres Leben schon schlimm gewesen, als Strafe dafür dass ich mir mein Leben nahm um den ganzen Mist dort zu entfliehen, habe ich nun so etwas. Ich habe es mir selber eingebrockt. Obwohl ich sagen muss dass das hier gar nichts zu dem ist was ich durch gemacht habe als ich noch am Leben war. Hier kann ich wenigstens helfen und andere glücklich machen.

Aber dieser yoongi, der war komisch. Einfach anders als andere, es war schwer ihn glücklich zu machen und das wird es wohl auch bleiben. Liegt vielleicht einfach in seiner Natur. Denn eigentlich hatte ich Freude in seinem Ausdruck gesehen als ich meinte er würde seine Familie wieder sehen, doch er änderte seine Meinung wohl.

Jeder andere Mensch den ich vor ihm als Aufgabe hatte, hat es hin genommen wie es nun mal war. Alle vor ihm, dachten zwar erstmal an sich selber und waren egoistisch, so er anscheinend nicht, aber sie gaben sich von ihrem Schicksal geschlagen. Denn eigentlich hatten sie keine andere Wahl. Doch er... Er nicht. Er hat eigentlich auch keine andere Wahl, aber das wollte er wohl nicht einsehen.

Er will dies hier nicht akzeptieren, wahrscheinlich auch weil es für ihn zu übernatürlich ist. Oder weil er sein Leben geliebt hat, das Taten jedoch die meisten.
Obwohl es auch welche gab die froh waren durch einen Unfall gegangen zu sein.

Yoongi scheint mir ein Kämpfer zu sein, das kann ja noch anstrengend werden. Neugierig war er zu dem auch und ich habe ihm schließlich auch versprochen ihm alle Fragen geduldig zu beantworten.

Apropos Fragen beantworten. Das wollte ich sobald er wieder zu mir kam, aber wie lange saß ich jetzt schon hier in meiner Katzen Gestalt im Vorgarten und wartete?
Er muss sich ja echt freuen seine Familie weider zu sehen. So sehr dass er mich vergisst? Gut, wäre mir recht, dann würde ich mir die ausfragerei ersparen.

Also, sollte ich einfach gehen? Nein das wäre gemein, jemanden so hilflos auszusetzen. Das wusste ich mit am besten. Außerdem wollte ich nicht wissen ob dies auch noch zu meinen Aufgaben zählte und ich noch eine Strafe bekommen würde wenn ich ihn nicht anhörte.
Aber ich glaube nicht, meine einzige Aufgabe ist es verlorene Seelen an ihren richtigen Platz zu bringen, wo sie auf etwas aufpassen, beschützen oder beobachten können.

Yoongi ist ein gutes Beispiel dafür. Seine Familie ist ihm wichtig, seine Seele schreit nach seiner Familie also muss er dort hin. Er muss zu dem was er sich ersehnt und zu dem was er braucht, sonst löst er sich auf und verschwindet im schwarzen nichts. Das war die letzte Stufe. Das Leben war die erste, die sogenannte Seelen Ebene ist die zweite und die dritte hat verschiede Namen. Niemand der dort war kommt da jemals wieder raus.
Das schwarze Reich, das Ende oder der Seelen schlucker. Ich nannte es schlicht und einfach das "Nichts".
Dort kommt man hin wenn man keine Aufgabe gefunden hat, wenn man keine Bestimmung hat oder keinen Willen noch weiter zu machen.
Bei yoongi war es also gut, dass er seine Familie hat und sich diese als Aufgabe nimmt. Die Aufgabe sie ihr restliches Leben zu begleiten.

Ich habe ein Mädchen kennengelernt, die zwar kein Suizid begangen hat, aber trotzdem sterben wollte. Ich weiß nicht wie sie es tat, denn sie war die einzige dessen Zukunft und dessen Tot ich nicht sehen konnte und nicht sah. Sie war damals aufgetaucht und ich hatte sie das selbe gefragt was ich auch yoongi fragte.
Was das wichtigste für sie sei.
Sie meinte für sie wäre dort nichts. Nichts wichtiges und da ich ihre Zukunft nicht sah, konnte ich es auch nicht wissen. Ihr konnte ich nicht mehr helfen, aber ich musste bei ihr bleiben bis sie verschwand.
Zu sehen wie sich eine Seele auflöst ist nicht schön.
Der Geist dieser Person wird Lust los, langsam lösten sich ihre Körper Teile auf, bis nur noch der Kopf schwach dort lag. Zu dem Zeitpunkt war sie schon gar nicht mehr ansprechbar.
Das war sie schon nicht mehr als sie ihre Arme und Beine verlor.
Bei den Fingerspitzen hatte es angefangen und bei ihr hat es nicht lange gedauert, da war sie weg.
Verschwunden.
Dort hin wo es nichts gibt. Gar keine Gefühle, keine Gedanken und man weiß nicht einmal wie das nichts aussieht oder wie es sich anfühlt.

Ich will das nie wieder erleben, nie wieder mit ansehe müssen. Es war schrecklich gewesen, vorallem war dieses Kind noch in solch jungem Alter gewesen. So etwas macht einem selber auch zu schaffen.

Meine Seele ist schon gebrochen, da ich mich eigenwillig aus dem Leben und dem Schicksal gerissen habe. Das Schicksal hat anderes für mich vorbestimmt, doch ich machte dem ganzen einen Strich durch die Rechnung. Das war nun meine Rechnung.

Jedenfalls wünschte ich niemanden das nichts, nicht einmal den Menschen die ich hasste. Von denen gab es jedoch keine. In meinen Augen hat niemand Hass verdient.

Ich hoffte einfach yoongi würde so wie jede normal Seele mit seiner Familie glücklich werden, bei ihnen bleiben und sich nicht auflösen. Ich glaube aber nicht dass er aufgibt , er war stark aber er hatte auch Angst und zerbrechlichkeit in seinen Augen.

Langsam machte ich mir Gedanken.
Ich schaute noch einmal nachdenklich zu dem Haus, in dem er verschwunden war und drehte mich dann um, um in kleinen Katzen Schritten die biege zu machen.

Meine Katzenohren drehten sich blitzschnell nach hinten, noch bevor ich es richtig hörte.

,,Jungkook!?"

☽𝐿𝑜𝑠𝑡 𝑆𝑜𝑢𝑙☾ ||𝚢𝚘𝚘𝚗𝚔𝚘𝚘𝚔||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt