Kapitel 17

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Aleeke p.o.v

Ich lief jetzt schon ein paar Tage in die Richtung die Asambi und Cheona beschrieben hatten.
Der Gedeanke an die Löwin schmerzte ziemlich,da ich sie einfach so verlassen hatte.
Ob sie gerade an mich dachte?
Ich hoffte sie ist mir nicht allzu böse wenn ich irgendwann zurück komme.
Ich vermisse sie so sehr.

Der Nachthimmel ragte über mir,und die Prerie lag ruhig vor mir.
Angestrengt suchte ich den Boden nach Gerüchen oder Spuren ab.
Alles blieb wie es ist und nirgends war auch nur ein Hauch von den Löwen.
Müde setzte ich mich auf den Boden.
Vielleicht sollte ich einfach aufgeben und wieder zurück...

Nein!

Das Rudel wäre zu großer Gefahr ausgesetzt wenn sie sie finden sollten,und wenn sie erfahren was ich getan habe dann würde ich mein neues Rudel komplett vergessen können!

Entschlossen stand ich wieder auf und suchte weiter das ferne Land ab.
Und dort!
Etwas weiter entfernt von mir waren zwei große Sträuche,die etwas zu verbergen schienen.
Langsam schlich ich vorran,darauf bedacht kein einziges Ästchen Knarren zu lassen.

Näher an den Sträuchern kam mir ein unheimlich Bekannter Geruch entegegen,und ich hielt vor Schock inne.
Das konnte nicht sein.
Nach all den Jahren?

Cheona p.o.v

,,Es ist hoffnungslos." Mal wieder waren wir auf einer Streife in der Hoffnung auch nur irgendeine Spur von Aleeke zu finden,doch Amora fing an mich bedauernd anzusehen.

,,Er kann nicht einfach gegangen sein!" Erklärte ich ihr zum Wiederholten Male.

,,Bitte versteh doch..." Amora wollte weitere Gründe aufzählen die Suche abzubrechen,doch ich viel ihr schnaubend ins Wort.

,,Anscheinend bin ich die einzige hier die seinen Verlust auch nur irgendwie Bedauert,denn sonst niemand außer mir will weiterhin nach ihm suchen!" Fauchte ich die Löwin an.

Beleidigt peitschte ich mit dem Schwanz und wollte alleine davon marschieren.

,,Wenn du das wirklich denkst,dann kennst du mich nicht." Sagte die Stimme hinter mir schlicht und einfach.
Ich drehte meinen Kopf ein wenig und im Augenwinkel sah wie sie aufstand und Kopfschüttelnd davon lief.

Vielleicht war ich zu hart.

Flüsterte das kleine Stimmchen,was mir momentan ziemlich Oft in mein Gewissen redete.
Gestern erst hatte ich meine Mutter beschimpft sie seie doch Froh das er weg wäre,und sie ihn noch nie richtig leiden konnte.
Darauf hin schüttelte sie nur den Kopf und hatte mich stehen lassen.
Wie Amora eben.

Auch mit meinen Cousins hatte ich schon bessere Tage erlebt,mit Karta sowieso.
Asambi ging jeglicher Konversation über Aleeke aus dem Weg,und Cali warf mir finstere Blicke zu.
Nur Bokar hielt sich stumm im Hintergrund.

Ich schüttelte die Gedanken an meine Rudel Mitglieder beiseite,schließlich hatte ich Gründe warum ich so unausstehlich zu ihnen war.
Sie alle versuchten mir einzureden das es zu spät wäre ihn zu suchen,und es hoffnungslos seie.

Aber das konnte ich einfach nicht glauben!
Aleeke liebte mich...er-...er-
Schluchzend sackte ich in mich zusammen und spürte das ich zitterte.
All den Kummer den ich in den letzten Tagen mit mir herumgeschleppt hatte,ließ ich jetzt freiem Lauf nachdem ich nun endtgültig alleine war.
Schniefend dachte ich an die letzten Tage und wie sehr es mich zeriss das Aleeke verschwunden war und mir niemand half.
Ich war ganz alleine.
Ich rieb mir über das Gesicht und stand langsam auf.

Aleeke hatte entschieden mich zu verlassen,sowie alle anderen auch.
Wieso sollte ich jemals zurück gehen?

Wieder klingte sich das kleine Stimmchen ein und flüsterte einen Namen.

,,Karta." Hauchte ich leise.

Für meine Schwester.

Ich lief los.
Erst langsam,dann immer schneller bis ich schließlich rannte.
Ein paar Minuten später sprang ich schnaufend auf die Lichtung und suchte die Löwin.
Etwas weiter hinten im Schatten lag sie und hatte den Blick nachdenklich auf einen Fleck in der Ferne gerichtet.

Alle anderen sahen mich nur erschrocken an.
Und dann rannte ich auf sie zu.
Ich vermisste sie so sehr.
Gerade jetzt brauche ich sie am meisten.

,,Karta." Flüsterte ich als ich vor ihren Pfoten stehen blieb.

Erschrocken setzte sie sich auf und blickte mich vorsichtig an.

,,Es tut mir leid.Alles." Sagte ich und ich hatte mich schon traurig an ihre Schulter gepresst.
Karta schmiegte ihren Kopf seufzend an meinen.

,,Ich brauche dich." Sagte ich und und sah in die Augen.

,,Und ich brauche dich." Sagte sie mit belegter Stimme.

Wieder kuschelte ich mich an sie und genoss das vertraute Fell wieder an meiner Seite zu haben.

,,Cheona?" Sagte Karta.

,,Ja?" Ich löste mich aus ihrem Fell und sah sie fragend an.

,,Lass und Aleeke vergessen." Ernst schaute sie mich an.

Ich riss die Augen auf.

White Lions [Pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt