Harry Potter und der ganze Rest (abgebrochen und neu angefangen)

Sommerferien mit den Weasleys

Mila's Sicht:

Stellt euch mal vor, da steht jemand bei euch im Hausflur und kann nach nur einer Minute die Zwillinge auseinanderhalten, die diese Person gerade erst kennengelernt hatten, und woran bereits jeder gescheitert war. Genau. Und mit exakt diesem Blick sahen mich gerade alle an. Außer Hailey. Wunderbar, wie sehr ich Aufmerksamkeit doch liebte. „Remus, Tonks, wer ist das?" brach ein rothaariger Mann, vermutlich Papa-Weasley, das Schweigen. „Mila, unsere Tochter." sagte mein Vater, immer noch fassungslos. „Ihr habt ne Tochter? Seit wann denn das?" fragte eine kräftige, rothaarige Frau, vermutlich Mama-Weasley, erstaunt. „Schon immer. Sie lebte mit Harry und Hailey bei Muggeln." sagte meine Mom. „Harry?" fragte Papa-Weasley. „Harry James Potter." ergänzte Dad. „Der Junge mit Prongs' Haaren." „Harry Potter?" fragte Mama-Weasley fassungslos. Harry war ja wirklich eine Berühmtheit bei den Zauberern, meine Götter. Aber die Aufmerksamkeit wurde mir genommen und darüber war ich mehr als froh. „Ihr zwei seid echt mit dem Harry Potter aufgewachsen?" fragte Fred Hailey und mich. „Ja" antworteten wir gleichzeitig. „Aber er ist echt idiotisch." fügte Hailey noch hinzu. „Was stehen wir hier eigentlich noch im Flur herum?" erhob Mom mit einem Mal ihre Stimme. „Zieht euch eure Badesachen an und ab in den See mit euch Kinder." Sofort herrschte reges Treiben und alle rannten schnellstmöglich die Treppe rauf. „Keine Sorge, ich zaubere dir deine Narben gleich unsichtbar." flüsterte Dad mir plötzlich ins Ohr und zwinkerte mir zu, bevor auch er nach oben ging. Mir fiel ein Stein vom Herzen, ich hatte nämlich keine Lust, dass gleich am ersten Tag alle die Narben von den ganzen Vollmondnächten sahen. Nein danke, darauf konnte ich gerne verzichten. „Komm, wir teilen uns ein Zimmer." sagte Hailey und zog mich die Treppe rauf in ein relativ großes Zimmer mit zwei Betten. Hailey war die Einzige, die, inzwischen neben meinem Vater, von meinem pelzigen Problem wusste, in Little Whinging hatte sie in den Vollmondnächten von den Bäumen aus auf mich aufgepasst, und es tatsächlich geschafft, mich so zu „dressieren", dass ich sie nicht angriff. Das nannte man dann wohl die Kraft einer besten Freundin. Aus diesem Grund jedenfalls war sie die Einzige, bei der ich kein Problem damit hatte, dass sie meine Narben sah. Naja, in unserem Zimmer zogen wir uns um und mein Vater kam kurz rein, um meine Narben unsichtbar zu machen. „Perfekt." sagte Hailey und zog mich hinter sich die Treppe runter und nach draußen. Ja, ich weiß, Hailey hatte die  Angewohnheit, mich ständig hinter sich herzuziehen, und ja, das war extrem nervig. Und das wusste sie. Allerdings machte sie das inzwischen schon fast täglich und deshalb sagte ich nichts mehr dazu.

Im See befanden sich schon alle Weasleykinder, bis auf einen mit Brille, der saß bei den Erwachsenen und sah ehrlich gesagt ziemlich eingebildet aus, und natürlich auch Harry und Teddy. Und dann wurde ich von Hailey auch sofort ins Wasser gezogen, wie überaus freundlich das doch mal wieder von meiner so genannten besten Freundin war. „Hailey, was zum Teufel?!" rief ich als ich wieder auftauchte. Hailey war, was auch sonst, am lachen und wurde von mir sofort unter Wasser getunkt.  Als sie wieder auftauchte rief sie:„Mila!" und spritzte mir Wasser ins Gesicht, was sie natürlich direkt in doppelter Menge zurückbekam. Und schon mischten sich die Anderen ein und es war eine Wasserschlacht im Gange... meine Güte. Nach einiger Zeit ließen wir uns einfach nur auf dem Wasser treiben. „Nicht erschrecken" hörte ich auf einmal George hinter mir und fand mich kurz darauf auf seinen Schulter  wieder. „Hey, was soll das?" rief ich empört. „Ach komm, ist doch lustig." ich schlug George gegen die Brust. „Autsch" kommentierte er und ich war zufrieden. „Charlie Weasley, lass mich sofort runter!" schrie Hailey, was ihr die ungeteilte Aufmerksamkeit aller einbrachte.

Haileys Sicht:

Dieser Idiot! Er wusste genau, dass ich ihm das mehr als übel nehmen würde und trotzdem nahm er mich einfach auf die Schultern, was bei Merlin?! Ihr fragt euch jetzt wahrscheinlich: Hä? Was hat die denn, ist doch lustig, außerdem übertreibt sie langsam mit Beleidigungen Charlie gegenüber und so'n Scheiß. Aber nein, es war weder lustig, noch übertrieb ich. Charlie Weasley hatte es vor zehn Jahren einfach verbockt! Und jetzt lachte der Typ auch noch über meine Reaktion! "Komm schon Hailey, sei nicht so spießig:" sagte er grinsend. "Ich bin nicht spießig und jetzt lass mich gefälligst wieder runter, denn die Rache, wenn du es nicht tust, überlebst du nicht!" rief ich empört, doch Charlie lachte nur weiter. "Komm schon Hailey," rief jetzt auch, ich glaube, Fred. Auf jeden Fall der, der nicht Mila auf seinen Schultern hatte. "Hab Spaß und vergiss einfach mal was vorgefallen ist !" "Na gut." sagte ich etwas unzufrieden. "Glaub jetzt bloß nicht, ich hätte dir verziehen." sagte ich an Charlie gewandt. "Würd ich nie wagen." sagte er grinsend. 

Am Ende des Tages musste ich dann doch zugeben, dass es definitiv ein lustiger Tag mit den Weasleys, mal abgesehen von unserem Lieblingslangweiler Percival, Harry, Mila und Teddy war. Am Abend saßen Mila und ich im Wohnzimmer auf dem Sofa, als die Weasley-Zwillinge sich zu uns gesellten und Mila plötzlich aufsprang "Verdammt nochmal!" fluchte sie. "Was ist?" fragte ich. "Du weißt schon, ich muss los!" sagte sie und bei mir fiel der Groschen: in wenigen Minuten würde der Vollmond aufgehen. "Was ist los, wo musst du denn noch hin?" fragte George. Verdammt, die beiden waren ja auch noch da. "Ich muss nochmal raus, folgt mir bitte nicht." sagte Mila und wollte gehen, doch George hielt sie am Handgelenk fest. Und ich hatte ein ganz mieses Gefühl. "George, lass sie los, sofort!" sagte ich. "Tu es nicht, Georgie, ich will auch wissen was los ist." mischte sich jetzt Fred ein. "Ich kann es euch nicht sagen." sagte Mila verzweifelt und versuchte sich aus Georges Griff zu befreien. "Du kannst nicht oder du willst nicht?" fragte Fred und Mila schien aufzugeben. "Welche Mondphase haben wir heute und welche Wesen tauchen nur zu dieser Phase auf?" fragte sie mit gesenktem Blick. Ich war geschockt, ich hatte nicht damit gerechnet, dass Mila so schnell aufgibt und fast noch Fremden ihr Geheimnis verraten würde. Fred und George stand der Schock ins Gesicht geschrieben, aber George lies Mila gehen. "Habt ihr super hingekriegt Jungs." sagte ich und folgte meiner besten Freundin. Im Türrahmen drehte ich mich nochmal um. "Wenn sie will und sich traut, erklärt Mila euch morgen früh alles. Und bleibt jetzt gefälligst im Haus!" sagte ich und ging nach draußen, wo Mila und Remus sich gerade getrennt voneinander verwandelt hatten. Dann lief ich in den Wald.