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„Ich will hier zwar nicht weg, aber ich werde wohl müssen. Dann nehme ich einfach einen Flug später." „Hannah, es wurden bis auf weiteres alle Flüge Landeinwärts und -auswärts vom FBI aufgrund auf einen Verdacht auf einen Terrorakt auf den Flug LH 564 gestrichen." Ich war kurz davor zu weinen, wollte es aber nicht, also sank ich einfach auf den Boden und starrte vor mich hin. Warum konnte das nicht einfach alles vorbei sein? Warum konnte das nicht jemandem passieren, der die richtige Ausbildung dafür hat? Warum ich? Ich wollte das alles nicht mehr. Ich wollte einfach in irgendein Bett. Mich hinlegen, weinen und schlafen. Doch so einfach war es nicht. Durch den geplanten Terrorakt auf mich, wurde alles nur noch schlimmer. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich in den nächsten 72 Stunden einen Fuß auf deutschen Boden setzten werde sinkt mit jeder Stunde, jeder Minute, jeder Sekunde, jeder Handlung, die vergeht. Ich wurde von zwei starken Armen hochgezogen und durch ein Rütteln wieder in die Realität zurückgeholt. „Hey. Hannah. Hannah. Es wird alles wieder gut. Verstanden? Wir sorgen dafür?", redete Callen beruhigend auf mich ein. „Wie? Wie wollt ihr das wissen? Wie wollt ihr das machen? Woher wollt ihr Wissen, dass alles wieder gut wird? Ihr sagt das andauernd! Es wird alles gut. Langsam reichts mir! Ihr wisst nicht, ob alles wieder gut wird. Versetzt euch doch mal in mich. Ich bin ein 16-jähriges Mädchen, dass in einer fremden Stadt, einem fremden Land mit fremden Menschen von Terroristen oder sonst wem verfolgt wird!", schrie ich, ohne Ziel. Ich wollte wegrennen. Einfach nur weg. Ich wusste nicht wohin. Ich wollte nur einfach nicht mehr dort sein. Doch ich wurde aufgehalten. Ich trat um mich, wie ein wildgewordenes Tier, doch es half nichts. Sie waren stärker als ich. War wahrscheinlich auch gut so. Die Agenten setzten mich in eines der vielen Autos, welche dort rumstanden und wir fuhren zu einer Polizeistation. Dort wurde ich in einen Verhörraum gebracht, immer noch schweigend. Ich wurde zwar nicht gefesselt, aber der Raum wurde abgeschlossen. Nach einer Weile kam eine Frau rein.

„Hallo Hannah. Ich bin Rebecca Jones. Eine der führenden ErmittlerInnen der CIA in deinem Fall. Ich bin 25 und komme aus San Francisco. Ich bin mit meinen Eltern nach Los Angeles gezogen, als ich so ungefähr 12 war. Dann bin ich hiergeblieben. Möchtest du mir etwas von dir erzählen?" „Warum bin ich eingesperrt?" „Ich verstehe, dass du raus möchtest, zu deinen Freunden, deiner Familie, nach Deutschland. Aber es geht nicht. Du bist hier, weil du hier in Sicherheit bist. Du bist nicht eingesperrt. Du kannst raus, wann immer du möchtest. Es muss nur immer jemand dabei sein. Du wurdest zweimal entführt und es gab einen geplanten Anschlag. Es ist nicht sicher draußen für dich. Du musst das verstehen. Wir versprechen dir, dass wir deinen Vater finden." „Ich will mit Deeks sprechen." „Okay. Ich hole ihn." Die Frau ging wieder. Kurze Zeit später kam Deeks durch die Tür. „Hannah." „Lass es. Ich will hier raus. Und ihr seid die einzigen, die das schaffen und denen ich vertraue. Okay vielleicht noch Toms Abteilung, aber sonst niemandem. Nicht dem Rest der CIA, nicht der Polizei, nicht meiner Mutter. Bitte." Er nickte und ging wieder. Die Tür wurde aufgeschlossen und ein Kopf kam hindurch. Ich schaute nicht wirklich hin, bis der Kopf sich zu Wort meldete. „Hannah, ich dachte, ich melde mich mal und da mir zu Ohren gekommen ist, dass es gerade kompliziert ist, dachte ich, ich hole dich hier einfach raus." Ich konnte meinem Gehör kaum Glauben schenken, aber in der Tür stand tatsächlich Luke. „Hallo. Ja, das kann man so sagen." Ich nahm seine Hand. Er zog mich mit sich und nur wenige Minuten später saßen wir in einem modernen Auto. „Wie hast du herausgefunden, wo genau ich bin? Ich stehe unter einem der höchsten Schutzprogramme der Welt. Warum auch immer." „Du bist wichtig!" „Warum sollte ich? Ich bin ein Niemand." „Erstens bist du ein tolles Mädchen. Du bist mutig, stark, loyal und ehrlich. Und Zweitens habe ich was herausgefunden." Er machte einen Bildschirm in der Mitte des Armaturenbrettes an. Dort erschienen verschiedene Bilder verschiedener Gruppen. „Das sind alle die Kartelle, die dein Vater entweder zerstört, komplett getötet oder stark beschädigt hat. Sie alle hätte was an dem Tod deines Vaters, beziehungsweise an allen, die ihm etwas bedeuten. Ich habe aber auch noch ein kleines bisschen tiefer gegraben und das Kartell gefunden, mit dem dein Vater die Rechnung offen hat." „Soweit waren wir auch schon." „Das mag ja sein, aber ich habe auch herausgefunden, was dein Vater ihnen schuldet, warum und wo dein Vater sich möglicherweise aufhalten könnte."

"Von der Schüchternen zum Verbrecherziel"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt