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„Ja klar bleibe ich. Wissen sie schon, wann sie ungefähr aufwachen wird?" „Leider nicht. Aber wenn es länger als 24 Stunden dauert, muss sie noch einmal ins CT. Nur damit wir schlimmere Verletzungen ausschließen können." Alex nickte. Er setzte sich neben das Bett. Er hatte zwar sein Handy dabei, wollte aber in diesem Moment einfach nur da sein. Er konnte sich gut in Hannah hinein versetzten. Als er das erste Mal verletzt wurde während einer Mission, wusste er auch nicht ganz, was los war. Sein Teamleiter hatte ihn nicht aus den Augen gelassen. Die Verletzung war zwar um einiges schlimmer gewesen, aber einige Faktoren sorgten dafür, dass Hannah er momentan sehr viel schwerer hatte, als er damals. Er war mit seiner rechten Hand auf Hannahs Decke liegend eingenickt, als er Bewegungen spürte. Er schreckte auf. Hoffungsvoll sah er auf Hannahs Augen. Doch sie bewegten sich nicht. Mittlerweile lag sie seit fast zwanzig Stunden nahezu regungslos in dem Bett. Obwohl Alex dieses Mädchen kaum kannte, sorgte er sich um sie. Sogar sehr.

Während er im Krankenhaus jedes Detail bemerkte, war das Team in der Zentrale und überlegte, was sie tun sollten. Dann rumsitzen und warten war für sie keine Option. Erstens würde es sie nur unnötig um den Verstand bringen. Und zweitens bringt es Hannah auch nichts. „Wissen wir schon, welche Idioten uns in der Kroatien fast getötet haben?", fragte Callen in die Runde. „Nein.", kam es von Nell. „In dem Lagerhaus waren keine Kameras. Wir haben also keine Gesichter. Aber wir vermuten, dass sie zu dem Kartell gehören. Woher sie wussten, dass ihr dort wart, wissen wir aber auch nicht." „Und was genau wisst ihr dann?", Kensi wurde ungeduldig. In der doch relativ kurzen Zeit hatte sie Hannah sehr ans Herz geschlossen. Somit wollte sie auch möglichst schnell etwas neues Herausfinden. Zudem konnte dem Team eine gute Nachricht in dem ganzen Chaos nicht schaden. „Wir wissen vielleicht, wo Hannahs Vater ist." „Seid ihr sicher?" „Nicht ganz." „Wie habt ihr es herausgefunden?" „Naja...", fing Eric an, doch er wurde von Hetty unterbrochen: „Ich habe soeben mit Hannahs Mutter telefoniert. Sie ist nicht sehr erfreut, dass sie seit mehr als zwei Tagen nichts mehr von ihrer Tochter gehört hat. Zudem ist sie auf der Suche nach ihr. Sie weiß weder, dass sie mit auf einer militärischen Mission war, noch dass sie im Krankenhaus liegt." Das Team hatte zwar keine Ahnung, was genau sie mit dieser Information anfangen sollten, aber nun konnte Eric seinen Satz fortführen. Denn Hetty war genauso schnell verschwunden, wie sie aufgetaucht war. „Also, wir haben geschaut, wo Tom in den letzten Jahren so war. Da sind wir auf mehrere Flüge nach Marokko gestoßen. Er ist zwar ein Seal, aber nicht unsichtbar. Alle Flüge gingen zum gleichen Flughafen. Zudem waren sie alle innerhalb eines Jahres, nachdem beide die Teams verlassen hatten. Wir haben in einem Umkreis von zirka 50 km nach abgelegenen Orten gesucht. Ganz ehrlich, davon gibt es viele. Aber einige konnten wir ausschließen, da dort andere Einrichtungen sind. Somit sind wir momentan bei 10 Häusern." Es herrschte Stille. Wenn diese Spur sicher war, mussten sie es so schnell wie möglich Hannah erzählen. Einziges Problem. Sie durften nicht zu ihr. Warum wussten sie nicht. Sie wurden nicht über ihren Zustand informiert. Es war sehr ungewöhnlich, da sie sie immerhin dorthin gebracht hatten und theoretisch für sie verantwortlich waren. Aber den Ärzten widersetzten sie sich nur ungern, da sie davon ausnahmsweise mal keine Ahnung hatten.

Tom verzweifelte langsam Zuhause. Er war zwiegespalten. Einerseits wollte er seinen Freund warnen. Inzwischen hatte er herausgefunden, wo dieser war. Aber würde er jetzt dorthin fahren, würde er den Aufenthaltsort verraten und jeden in Gefahr bringen. Anstatt sich mit Hannah zu befassen, was eigentlich seine Aufgabe war, kümmerte er sich darum, dass das Team des NCIS niemals die Wahrheit und den Hintergrund der ganzen Geschichte herausfand. Würde dies passieren, wäre die Nationale Sicherheit gefährdet. Würde es nur eine Lücke geben, stand alles auf dem Spiel. Das ganze Team, welches an den Einsatz beteiligt war, wäre in unmittelbarer Gefahr.

"Von der Schüchternen zum Verbrecherziel"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt