Oregon. Ein anderer Staat. Er grenzte zwar direkt an Kalifornien, war aber doch ganz anders. Auf den Straßen ging es geschäftig zu, was zwar Toby, der Frank über die Straße lenkte, zum Fluchen brachte, aber mir jede Menge Gelegenheit gab, um die Landschaft zu beobachten. Sie änderte sich rasend. Ashriver lag an der Küste, unser Ziel Portland im Landesinneren und das waren zwei unterschiedliche Welten.
„Wir hätten doch das verdammte Flugzeug nehmen sollen!", zischte unser Trainer. Eigentlich war das von Anfang an unser Plan, da zwischen Ashriver und Portland schon eine ganz schöne Strecke lag, aber Toby hatte protestiert, und darauf bestanden, dass wir Frank nehmen. Außer May hatten niemand etwas bei der Organisation zu sagen und die hatte mit unserem unter Flugangst leidenden Teufel einfach zu viel Mitleid gehabt. Deshalb gurkten wir jetzt schon seit Stunden in dieser alten Blechbüchse umher. Immerhin war Toby schlau genug gewesen, um fast einen ganzen Tag früher aufzubrechen.
„Na, schon gespannt auf die City of Roses?", fragte mich Nico. „Und wie", gestand ich. Portland war eine Millionenstadt. Viel größer als alle anderen Orte, die ich jemals besucht hatte. „Wusstest du, das Portland bekannt für seine schöne Natur und lebendige Musikszene ist?", fragte er mich. Ich schüttelte den Kopf „Bei so vielen Leuten?" „Jep, außerdem gibt es viele kleine Bierbrauereien und belebtes Nachtleben. Wenn bei uns Schluss ist, dann fangen die gerade erst an zu feiern." „Bist du etwa schon mal dort gewesen?", fragte ich ihn verblüfft. Nico grinste verschmitzt „Das nicht, aber Wikipedia leistet gute Dienste". Das brachte mich zum Lachen „Manchmal bist du schon ein ganz schöner Idiot". „Aber ein Idiot, den du liebst", er gab mir einen Kuss. „Das stimmt auch wieder".
Eine knappe Stunde später kam die Stadt in Sicht. Wie gebannt starrte ich aus dem Fenster, während wir über eine riesige Brücke fuhren. Wie Fackeln zeichneten sich die hell erleuchteten Skyscraper vor dem unfassbaren Bergpanorama ab. Golden, rot und orange spiegelten sie sich in dem breiten Columbia River.
Toby lenkte Frank durch das dichte Gedränge der Stadt. Überall liefen die unterschiedlichsten Menschen herum und kehrten in die Restaurants oder Bars von Downtown ein. Wir fuhren an mehr als einer Brauerei vorbei und sahen auch mehrere junge Leute auf der Straße, die auf Instrumenten spielten oder ihr Publikum anderweitig musikalisch unterhielten. „Wikipedia scheint wohl nicht gelogen zu haben", sagte ich erstaunt. „Ne, wirklich nicht", erwiderte Nico, dessen Augen genauso groß waren wie meine.
„Ich glaube da vorne ist es!", rief Toby, während er Frank vor einem Hochhaus parkte. In großen Lettern stand auf der Fassade: Richmond Hotel. „Aufwachen Leute!", sagte unser Trainer und klopfte gegen die Decke des Busses. „Was ist denn los?", gähnte Chris. „Wir sind angekommen. Schnappt euch euer Gepäck und dann nichts wie raus aus dieser Sardinenbüchse!"
Ich stieg aus dem Auto und sah in den Himmel. Die Hochhausschluchten schienen bis dahin zu reichen. Plötzlich kam ich mir unglaublich klein vor. Unser Trainer führte uns in die Lobby des Hotels und sprach mit der Dame an der Rezeption. Als er zurück kam hielt er vier Schlüsselkarten in der Hand. „Drei Zweierzimmer für euch und ein Einzelzimmer für mich", sagte er und verteilte die Karten. Chris bekam eine, Ryan die andere und ich die letzte. Die Aufteilung überließ er anscheinend uns. May und ich grinsten einander an. Sorry Nico, aber jetzt war BFF-Time. Wir stürmten zum Aufzug und die Jungs hatten Mühe uns nachzukommen. Kurz bevor sich die Türen schlossen rief Toby uns noch hinterher: „Wir treffen uns in einer halben Stunde wieder hier!".
Der Aufzug schoss in den siebten Stock hinauf und May und ich waren bereits draußen, bevor sich die Türen ganz auseinandergeschoben hatten. „Siebenhunderteins...siebenhundertdrei...siebenhundert fünf, da! Siebenhundertsieben!", sagte May, als sie unser Zimmer gefunden hatte. Ich schob die Karte durch den Schlitz und die Tür öffnete sich.
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Dive in with your Heart
حركة (أكشن)Mit dem Schulabschluss beginnt ein neues Leben. Das denkt sich zumindest Sofia Frey, die neu an die Ashriver University kommt. Sie studiert zwar Sport- und Gesundheitswissenschaften, doch ihre wahre Liebe gehört dem Wasser. Als sie dann erfährt, das...