~Nine~

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Ich hatte mich beruhigt.

Ich hatte wieder einen klaren Kopf, der schon auf Hochtouren daran arbeitete einen Fluchtplan aus dieser elenden Wohnung zu entwickeln. Ich saß immer noch auf der Couch in der selben Position wie noch vor ein paar Stunden. Die mit Runen versiegelten Metallhandschellen waren noch immer um meine Handgelenke geschnallt und auch Valentine tat nichts anderes als die ganze Zeit in den vielen Büchern auf dem Holztisch zu blättern.

Ich hatte mir schon einige Fluchtmöglichkeiten heraus gesucht, doch die Tatsache das die Person die mir alles beigebracht und mich ausgebildet hatte mit mir zusammen in dem selben Raum saß erschwerte das ganze.

Er konnte jeden meiner Schritte analysieren. Er hatte sich alle Fluchtmöglichkeiten selbst schon zusammengesetzt um mir meine Chance auf Flucht nicht zu ermöglichen. Deshalb saß ich einfach nur da, ich konnte nichts tuen, nur auf den entscheidenden Moment warten der mir zur Flucht verhelfen sollte.

Dann plötzlich öffnete sich die Haustüre der kleinen Wohnung. Ich blickte von dem staubigen Boden auf und entdeckte Jonathen, der leibliche Sohn von Valentine Morgenstern, der Junge mit dem ich ein Teil meiner Kindheit verbracht hatte.

Hektisch kam er in den kleine Raum hinein gestürmt " Wir müssen verschwinden !" er blickte in Valentines Richtung und ließ die modrige Holztüre ins Schloss fallen, mich beachtete er garnicht.

Ich runzelte meine Stirn und setzte mich aufrecht hin, gespannt darauf den Grund zu erfahren weshalb der blonde so in Panik war.

Valentine schaute ihn entgeistert an" Was ist passiert ?", die Atmung von Jonathen wurde immer hektischer. Er lief zielstrebig auf den kleinen Schreibtisch zu und nahm sich dann das Engelsschwert " Meine Tarnung im Institut ist aufgeflogen."

Jetzt war ich definitiv noch verwirrter, welche Tarnung? Immer mehr gewann mein Gewissen an Vernunft. Valentine hatte doch tatsächlich einen Spion im Institut gehabt und dieser war auch noch sein eigener Sohn. Aber warum hatte ihn niemand erkannt ?

Jonathen's Blick viel auf mich. Die Andeutung eines Lächelns erschien auf seinem Gesicht. Zielstrebig kam er mit dem Engelsschwert in der Hand auf mich zu gelaufen, doch noch bevor er bei mir ankam stoppte Valentine ihn mit einem festen Griff an seinem Arm. " Wo ist er ? Hab ich dich gefragt !"

Jonathen zögerte " Clary hat den Zauberspiegel." Ich verengte meine Augen, sprachen sie von den drei Insignien.

"Ehrlich gesagt hatte ich gedacht Jace wäre der einzige Shadowhunter der dir gewachsen sein könnte mein Junge !" gespannt lauschte ich Valentines Worten. Seine Stimme war immer lauter und aggressiver geworden genauso wie sein Griff um Jonathens Arm weshalb dieser sich jetzt auch daraus befreite.

Valentine sprach weiter " Es wird nicht lange dauern bis sie kommen und diese Tür dort aufbrechen...-"

Der blonde hatte den Weg zu mir mittlerweile fort gesetzt und kniete nun vor mir um mich mit liebevollen Blick anzusehen, doch ich konnte ihn nicht erwidern. Ich saß einfach nur da verwirrt von der gesamt Situation, dem Gespräch und den beiden Personen mit denen ich in einem Raum war.

Jonathen's Blick veränderte sich bei jedem Wort mehr von Valentine ins negative. Er löste seine Augen von meinen und ging zu dem Klavier neben der Couch und kramte dort irgendwelche Sachen zusammen.

Mein Blick viel wieder auf Valentine der jetzt immer weiter auf den blonden und mich zu kam" -... Ich frage mich woher sie wissen wo du wohnst !" Die Stimmung wurde immer angespannter.

" Okay ! entdeckt zu werden war nicht Teil meines Plans. Aber dich zu töten schon!" flüsterte der blonde bedrohlich. Valentine packte ihn an seinem Kragen und zog ihn näher zu sich ran " Dann hast du anscheinend Probleme damit etwas zu Ende zu bringen. Oder nicht ?"

The Herondale daughterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt