broken heart?

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Eine Freundin hat mich auf die Idee gebracht ein Kapitel aus Coles Sicht zu schreiben. Hier ein kleiner Perspektivwechsel ;-) Ich hoffe es gefällt euch.


Ich konnte nicht sagen, was sich zwischen mir und Myri verändert hatte, seit unserem Kuss. Ob wir seitdem eine Beziehung führten oder lediglich eine befristete Affäre. Wir hatten nicht darüber geredet und ich wusste selbst nicht genau was das zwischen uns war. Ich musste zugeben, vielleicht war das alles zum Anfang nur ein Plan um ihr Informationen über die Jedi und deren Aufenthaltsort zu finden, doch inzwischen war es so viel mehr. Noch nie zuvor hatte ich solche Gefühle zugelassen oder überhaupt andere Gefühle als Wut, Hass und Angst empfunden. War das was ich für Myri empfand wirklich Liebe? War dieses Kribbeln im Bauch, dieses Herzrasen, wenn sie in meiner Nähe war und dieser ursprüngliche Drang sie zu beschützen, wirklich Liebe? Oder war es lediglich Wunschdenken, dass ich jemandem so wichtig sein könnte, dass es ihr nicht egal was, was mit mir passierte?
Myri hatte mir das Leben gerettet und aus unerklärlichem Grund hatte ich ihr im Gegenzug ihres gerettet, doch ich hätte in dem Moment, in dem ich sie im Trainingskampf besiegt hatte, einfach abhauen können. Aber ich konnte nicht. 
Als diese zarte, zerbrechliche Gestalt bewegungslos auf dem Boden liegen geblieben war, hatte mich ein Gefühl überwältigt, von dem ich nicht einmal wusste, dass es tief in mir schlummerte.
Beschützerinstinkt.
Noch nie hatte ich das Bedürfnis gehabt jemanden beschützen zu wollen, schon gar nicht meinen Feind, doch als ich realisierte, dass sie nicht mehr aufwachte, wurde mir bewusst dass ich sie vor absolut allem beschützen würde.
Auch vor mir selbst.
Selbst wenn es nicht so weit kommen sollte, war mir bewusst, dass der Tag kommen würde, an dem ich ihr das Herz brechen würde, die Frage war nur ob ich stark genug dafür wäre. Ich konnte sie nur vor mir beschützen, wenn ich sie von mir stieß. Wenn sie mich hasste, war sie sicherer, als in meiner Nähe.
Leider war ich ein egoistischer Arsch und wollte wenigstens die wenigen Tag die mir noch mit ihr blieben, in ganzen Zügen auskosten. Ich hatte aufgehört zu zählen, wie viele Tage wir bereits in der Wildnis unterwegs waren, doch wenn es nach mir ginge würde unsere Zeit auf Agamar nie enden, denn Agamar zu verlassen, bedeutete Myri zu verlassen und dies würde ich so lange wie möglich zu verhindern wissen. 
Vertieft in diese düsteren Gedanken hatte ich meine Arme enger um Myri geschlungen, welche zwischen meinen Beinen saß und sich an mich lehnte. Ihr Kopf ruhte an meiner Schulter und ich ließ mich von ihren gleichmäßigen Atemzügen beruhigen. Ich hatte die erste Wache übernommen und saß am Fuße eines Baumes. Da wir keinen Tagesmarsch von der Hauptstadt entfernt waren, konnten wir es nicht riskieren ein Feuer zu entzünden und so war Myri zu mir gekommen, damit wir uns gegenseitig wärmten. Da es mir von Tag zu Tag schwerer fiel sie nicht ständig zu berühren, war es mir nur recht, dass sie sich nun an mich schmiegte und im Schlaf mit der flachen Hand über meine Brust strich. Lächelnd sah ich auf die schlafende Jedi herunter und strich ihr eine braune Haarsträhne aus der Stirn. Leider hatte ich ihre Reflexe unterschätzt und sie schlug sofort die Augen auf und wollte mein Handgelenk packen, doch als sie bemerkte, dass ich es war, entspannte sie sich wieder. 
Grummelnd vergrub Myri ihr Gesicht an meiner Brust, was mich zum Lachen brachte. Sie hatte mir bereits erklärt, dass sie etwas gereizt sein konnte, wenn sie nicht ihren Schlaf bekam. Weil ich keine Lust darauf hatte mich den ganzen nächsten Tag ihrer Laune auszusetzen, nahm ich ihr Kinn in meine Hand und zwang sie zu mir hoch zu sehen. Ihr Mund öffnete sich um zu protestieren, doch ich war schneller und versiegelte ihre Lippen mit meinen. Schon nach unserem ersten Kuss bemerkte ich schnell meine Wirkung auf sie. Myri konnte mir nicht widerstehen und schmolz praktisch in meinen Armen dahin. Sie gehörte mir.
Aber morgen, sobald wir in der Hauptstadt waren, würde ich sie verlieren. 
Der Gedanke daran, dass wir nur noch so wenig Zeit zusammen hatten, ließ mich erschaudern. Entschlossen, diese Zeit bis zuletzt auszunutzen, drehte ich sie zu mir herum. Überrascht keuchte sie in meinen Mund, als ich sie auf meinen Schoß hob und besitzergreifend meinen Arme um ihre Hüften schlang. 
Glücklicherweise waren ihre gebrochenen Rippen kein Problem mehr, da ich das Heilen durch die Macht wenigstens ein kleines bisschen beherrschte und das Schlimmste hatte heilen können, trotzdem war ich vorsichtig als ich nun über ihre Taille strich und mit der flachen Hand hinunter zu ihrem Oberschenkel fuhr, während der Kuss immer leidenschaftlicher wurde. Zwar war Myri schon daran gewohnt, dass ich nicht so viel auf Zärtlichkeit setzte, doch ich drängte sie zu nichts und hielt mich zurück, aber nun überraschte sie mich, als sich ihre Zunge zwischen meine Lippen drängte und sie noch näher an mich heranrückte. Kurz verkrampfte ich mich, weil sie nun direkt dort saß, wo sie spüren konnte, was ich wollte, doch Myri schien das nicht zu stören. Im Gegenteil ihre Hände vergruben sich in meinem Haar und quälend langsam bewegte sie ihre Hüften und rieb sich an mir.
Schwer atmend löste ich den Kuss und musste all meine Selbstbeherrschung zusammenkratzen um ihr nicht sofort diese verdammte Robe vom Körper zu reißen. Damit sie für eine Sekunde aufhörte mich um den Verstand zu bringen, packte ich sie direkt an der Hüfte und strich mit dem Daumen über ihren unteren Bauch. 
Mit glasigen Augen sah mir Myri in die Augen. "Ich..." Ich musste hart schlucken, denn meine Stimme war vor Verlangen rau und heiser. "Ich denke wir sollten damit noch warten." 
Für eine Sekunde sah ich etwas wie Enttäuschung in ihren Augen aufblitzen, bevor sie kurz nickte. Neben mir ließ sie sich nieder und legte ihren Kopf auf meine Schulter, während ich meinen Arm um sie legte und mit den Fingerspitzen über ihren Arm strich. 
War es ein Fehler gewesen, warten zu wollen? Worauf wollte ich warten? Dass ich ihr das Herz brach? 
Beinahe hätte ich angewidert geschnaubt. Ich war angewidert von mir selbst.

the new Jedi OrderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt