"Hey Süße, willst du dir ein paar Credits verdienen?", ein alter schmieriger Mann sprach Ahsoka auf einer der untersten Ebenen von Coruscant an. Sie verdrehte allerdings nur die Augen und ging angewidert weiter. Der Mann war vermutlich einer von vielen Bordellbetreibern, die es in den unteren Ebenen gab. Die unteren Ebenen. Ganz anders als die glänzende und prachtvolle Oberfläche. Während an der Oberfläche die Reichen, die Jedi und Politiker lebten und Ordnung und Sicherheit herrschte, galt in den unteren Ebenen das Gesetz des Stärkeren. Kriminalität, Armut und Gewalt standen hier an der Tagesordnung. Die Polizei war meistens machtlos gegen die vielen Verbrechersyndikate, welche sich dort breit gemacht hatten. Und das zum Leidwesen der normalen Bevölkerung. Viele können sich nur im Schatten Coruscants eine Wohnung leisten und müssen für etwas Brot und Wasser ihren Körper verkaufen. So wächst das Rotlichtviertel ständig und die Reichen können sich vergnügen. Und das alles nur aufgrund des Krieges? Ashoka konnte es immer noch nicht glauben. Sie hatte ihr ganzes Leben auf diesem Planeten gewohnt, jeden Tag die Sonne auf-und untergehen sehen, alles schien fröhlich und friedlich. Aber die Realität sah anders aus. Das was die Jedi geschworen hatten zu beschützen, jene, die sich nicht selbst schützen konnten, warteten verzweifelt auf Hilfe und schlugen sich jeden Tag aufs neue durch das harte Leben der Unterwelt. Der Krieg hatte seinen Tribut gefordert: Die Menschlichkeit.
"Das scheiß Ding ist schon wieder kaputt!", Ahsoka trat sauer an ihren Speeder, welchen sie einem zwielichtigen Händler abgekauft hatte. "Ich wusste, ich hätte ihm nicht trauen sollen. Was solls, hilft ja alles nichts. Laufe ich halt zur Arbeit.", brummte sie und packte ihre Tasche. Um sich über Wasser zu halten, hatte sie einen Kellner-Job in einer kleinen Bar angenommen. Sie beeilte sich, da sie eh schon spät dran war und wurde vor Ort schon von ihrem Chef erwartet. "Du bist zu spät, ab an die Arbeit." "Tut mir leid, Jim. Mein Speeder ist mal wieder kaputt und ich kann mir momentan das Ersatzteil nicht leisten. Kommt nicht wieder vor." "Das will ich auch hoffen." Er warf ihr eine Schürze zu und sie verschwand hinter der Theke. "Du kannst froh sein, dass er heute gute Laune hat.", wurde sie von ihrer Arbeitskollegin Yu begrüßt. "Ja, da hast du wohl recht. Ich brauch den Job.", gab Ahsoka kleinlaut zurück. "Nicht leicht hier unten, was? Ihr von der Oberfläche wisst gar nicht, was es heißt zu überleben." Yus Worte waren keineswegs böse gemeint. Im Gegenteil. Sie hatte Ashoka mehr geholfen als jeder andere hier unten. Sie hatte ihr den Job und einen Schlafplatz beschaffen und ihr geholfen sich in der Unterwelt zurecht zu finden. Die Twilek hatte sich seit ihrer Kindheit selbst durchschlagen müssen, ehe sie von Jim aufgenommen wurde. Ahsoka respektierte und vertraute ihr. "Da, wo ich herkomme, wurde ich immer mit allem versorgt. Ich hatte zwar auch meine Arbeit aber ich musste keine Angst haben, sie zu verlieren. Ich kann verstehen, warum sich viele Leute hier so verhalten." "Wo kommst du nochmal her? Du hattest glaube ich nie erwähnt." Yu war schon seit längerem neugierig im Bezug auf Ahsokas Herkunft und gab einfach nicht nach. "Äh also ich hab für eine Senatorin gearbeitet." Ahsoka wollte ihr nicht sagen, wer oder was sie war, da sie um jeden Preis verhindern wollte, dass gewisse Kreise auf sie aufmerksam werden und auch um Yu zu schützen. "Als Dienstmädchen oder was?" "Sowas in der Art, ja." "Das hätte ich gar nicht von dir erwartet. Du siehst jetzt nicht aus, wie ein typisches Dienstmädchen. Eher wie jemand, der zuschlägt, wenn es ernst wird oder der mit seinem Kopf arbeitet." Yu schien von Ahsokas Antwort ziemlich überrascht zu sein, gab sich aber damit zufrieden. "Sagen wir es mal so, meine Arbeit war ziemlich vielschichtig. Aber meine Vergangenheit ist unwichtig." Damit war die Unterhaltung beendet und beide gingen wieder an die Arbeit. Etwas später am Abend betraten drei in schwarz gekleidete Männer das Lokal und als Ahsoka sah, um wen es sich handelte, schmerzte ihr Herz. Sie ging zu Yu rüber, die gerade einen anderen Tisch bediente: "Äh kannst du bitte Tisch drei übernehmen?", Ahsoka deutete auf die drei in schwarz gekleideten Männer, welche sich gerade gesetzt hatten "Äh klar. Aber warum? Kennst du die etwa?" "Das erklär ich dir später, ok? Du bist ein Schatz. Hast was gut bei mir." Während Yu die drei Männer bediente, versuchte Ahsoka außer Sichtweite zu bleiben. Sie wollte nicht entdeckt werden. Yu kam wieder zur Theke und schaute Ahsoka skeptisch an. "Wusstest du, dass das Klone sind? Was verschweigst du mir? Bist du etwa auf der Flucht?" "Nein nicht ganz." "Ahsoka lüg mich nicht an. Was geht hier ab?" Yus Stimme wurde lauter und Ahsoka hatte Angst entdeckt zu werden. "Ich erkläre dir alles nach Schichtende, ok?" "Und wehe wenn nicht." Yu schien sauer zu sein und Ahsoka wusste, dass es keinen Sinn mehr hatte sie weiter anzulügen.
Als das Lokal geschlossen wurde, kam Jim auf die beiden zu. "Gute Arbeit heute, hier euer Trinkgeld. Und jetzt ab mit euch nach Hause, morgen ist ein neuer Tag." Er drückte den beiden einige Credits in die Hand und scheuchte sie dann mehr oder weniger aus dem Laden. "Ich werde aus ihm nicht schlau. Er ist im Herzen so ein guter Mensch und doch oft sehr verbittert und grimmig." Ahsoka schüttelte nur den Kopf. "Und ich werde aus dir nicht schlau Ahsoka!" sagte Yu mit verschränkten Armen und schaute ihre Arbeitskollegin eindringlich an. "Also gut ich werde dir alles erzählen, aber nicht hier. Komm mit zu mir."
Bei Ahsokas Wohnung angekommen, setzten sie sich an den kleinen Tisch und Yu ergriff wieder das Wort: "Jetzt erzähl! Woher kanntest du diese Klone, warum erzählst du nur wage, wer du bist und woher du kommst? Egal was es ist, ich werde es nicht weitererzählen. Hier unten hält man zusammen und spielt sich nicht gegeneinander aus, so wie an der Oberfläche." "Ok aber du musst wirklich dicht halten." "Versprochen." "Also, dass ich für eine Senatorin gearbeitet habe stimmt nicht so ganz." "Das dachte ich mir schon. So einen Job schmeißt man nicht hin, um in einer Bar in den unteren Ebenen zu arbeiten. Aber was hats du dann gemacht." "Ich war Commander einer Klonarmee und diente im Krieg. Für Senatoren arbeite ich also nur als Leibwache oder ähnliches." "Aber du bist kein Klon und sonst dürfen nur die Jedi die Kloarmeen befehligen. Bedeutet das etwa, dass du..." "Ja. bedeutet es. Ich bin oder vielmehr ich war eine Jedi-Padawan. Aber das ist Vergangenheit. Ich habe dieses Leben hinter mir gelassen und möchte von vorne beginnen." Yu schwieg einen Moment, denn sie suchte nach den richtigen Worten, fand aber keine und so erzählte Ahsoka ihr die ganze Geschichte, warum sie den Orden verlassen hatte. "Ich kann verstehen, warum du gehen wolltest, wirklich. Aber in deinen Augen sehe ich die Sehnsucht nach deinem alten Leben und du erzählst mir deine Geschichte so, als würdest dir dir wünschen, du wärst nie gegangen." Yu verstand Ahsokas Situation und die Entscheidungen, die sie getroffen hatte aber erkannte, dass sie lieber wieder zurück wollte aber der Vertrauensbruch sie hinderte. "Ich werde nicht mehr zurückkehren. Aber du hast recht. Ich sehne mich nach meinem alten Leben, nach meinen Freunden, meinem Meister und meiner Aufgabe. Aber vieles, was die Jedi tun kann und will ich nicht mehr hinnehmen. Wir sind Friedenswächter und vergessen in diesem Krieg, wen wir eigentlich schützen sollten." Yu merkte, dass das Thema sie beschäftigte und versuchte das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken.Sie merkte aber auch, dass Ahsoka immer von "wir" sprach und sich immer noch als Jedi fühlte. Trotzdem wechselte sie das Thema "Gehörten die Klone von vorhin zu der Einheit deines Meisters?" "Ja, unteranderem. Ich kannte allerdings nur zwei von ihnen. Der, der in der Mitte saß hieß Jessie und der, der links davon saß", Ahsoka atmete kurz durch, "war Captain Rex, ein guter Freund von mir." "Warum hast du sie dann nicht begrüßt, wenn es Freunde waren?" "Ich bin damals gegangen, ohne mich richtig zu verabschieden. Ich wusste nicht, wie ich ihnen unter die Augen treten soll." "Sie werden es dir schon nicht übel genommen haben. So wie du auch von diesem Rex gesprochen hast, scheinen sie alle sehr nett zu sein. Aber eine Frage hab ich noch, wie kannst du sie auseinander halten? Die sehen doch alle gleich aus?" fragte Yu leicht verdutzt und brachte Ahsoka zum lachen. "Sie sind unterschiedlicher, als es scheint und wenn du mit ihnen viel Zeit verbringst lernst du die Unterschiede kennen." "Ach so na dann. Aber du solltest ihnen nicht ewig aus dem weg gehen! Wenn du willst komme ich gerne mit dir." Yu schaute sie eindringlich an. "Du hast ja recht, gab sich Ahsoka geschlagen." "Gut dann morgen vor der Arbeit! Ich hole dich ab. keine Widerrede. Gute Nacht." "Was? Nein warte, Yu!", doch Yu war schon weg und Widerstand war bei dieser Twilek zwecklos. Ahsoka legte sich in ihr Bett und starrte an die Decke. "Ich sehe sie also morgen wieder? Bin ich dazu bereit? Werden wir sie überhaupt antreffen? Was soll ich sagen? Werden sie sich freuen, mich zu sehen?" Mit diesen Fragen fiel Ahsoka in eine unruhigen Schlaf.
Hi Leute hier das erste Kapitel meiner neuen Star Wars The Clone Wars FF. Hoffe es gefällt euch :) Kritik gerne in die Kommentare. Heute oder morgen kommt dann auch schon das zweite Kapitel, also seid gespannt. Diese Story wird mein Ende von Clone Wars sein und nur wenige Passagen aus der originalen 7. Staffel haben also keine Spoiler, falls ihr es noch nicht gelesen habt. Schönen Abend euch noch. Eure Sunnysunshine01
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Star Wars The Clone Wars Die letzte Schlacht
Fanfiction"Es ist eine Weile her." Das waren Ahsokas erste Worte zu Anakin, als sie sich wiedersahen. Die junge Togruta musste nach ihrem Austritt aus dem Jediorden in der Unterwelt von Coruscant alleine zurecht kommen. Durch einen blöden Zufall landet sie ab...