Episode 16: Epilog

665 35 16
                                    

Es war ein Jahr vergangen, seit die Republik gescheitert und das Imperium aus der Asche des Krieges und der Jedi auferstanden war. Der Krieg war endgültig vorbei, die Jedi bis auf wenige vernichtet. Jene, die die Order überlebt hatten, waren auf der Flucht oder hatten sich ins Exil zurückgezogen. So auch Ahsoka. Nach ihrer Flucht von Coruscant, hatten sie und Rex sich auf einen kleinen Planeten niedergelassen. Wobei niedergelassen wohl das falsche Wort dafür war. Sie hatten sich versteckt. Weit ab von jeglicher Zivilisation, ganz alleine, nur zu zweit, vegetierten sie einige Zeit vor sich hin, bis Ahsoka ein mysteriöses Signal empfing. Ein alter Jedi-Code, welcher aber seit Jahrtausenden nicht mehr verwendet wurde.
Sie folgten diesem Signal, rechneten mit einer Falle, fanden sich aber mitten in der Rebellion wieder. Wie? Obi-Wan hatte sie kontaktiert. Er hatte den Kampf gegen Anakin überlebt. Retten konnte er seinen ehemaligen Schüler jedoch nicht. Die dunkle Seite hatte ihn vollkommen eingenommen und ihm alles geraubt, wofür er gekämpft hatte. Seine Frau, seine Kinder, seine Schülerin und seinen Meister. Seine ganze Familie. Einfach alles. Ob er seine Entscheidung bereute? Dieser Gedanke ereilte Ahsoka oft, immer wenn sie bei der Meditation seinen Schmerz und die Trauer spüren konnte. Sie versuchte oft Kontakt zu Anakin aufzubauen, ihn zu bekehren, ihn zu retten aber sein neues Ich, Darth Vader, lies dies nicht zu. Sie war nicht stark genug, um die dunkle Seite, die sein Herz verschlungen hatte zu besiegen. Noch nicht. Aber sie würde es werden. Sie würde ihn irgendwann retten, komme was wolle. Sie hatte ihn damals im Stich gelassen, als sie sich aus reinem Egoismus dazu entschlossen hatte, den Orden zu verlassen und ihren eigenen Weg zu bestreiten, um mit sich ins reine zu kommen. Sie hatte ihn verraten, so wie sie verraten wurde. Dieser Gedanke quälte sie Tag für Tag. 'Ich hätte es verhindern können', redete sie sich immer wieder selbst ein, merkte dabei nicht, wie sie sich dadurch zerstörte.
Das einzige was sie daran hinderte, vollständig in Zweifel und Trauer zu versinken, war Liebe. Die Liebe zu Rex. Er rettete sie jeden Tag aufs Neue vor ihren Gedanken. Beschütze sie. Und gab ihr Hoffnung. Hoffnung auf eine Zukunft. Hoffnung auf Frieden. Hoffnung, dass alles gut werden würde. Denn während sie die Hoffnung Stück für Stück verlor, hoffte er weiter, gab nicht auf und kämpfte. Das liebte sie an ihm. Sein Wille, eine bessere Welt zu schaffen, Frieden für sie zu finden. Frieden für sich, für Ahsoka und für das Kind. Wobei er letzteres noch nicht wusste. Ahsoka wusste nicht, wie sie es ihm sagen sollte. War doch die aktuelle Situation sehr unpassend für ein Kind. Aber es war da. Man sah es ihr noch nicht an aber sie spürte es. Seine Aura, die Macht, die es umgab und die Liebe. Sie liebte ihr Kind, so sehr, wie sie Rex liebte.

"Was hast du, Kleine?", Rex schaute Ahsoka besorgt an, welche immer noch Gedankenverloren aus dem Fenster des Schiffes, auf dem sie sich gerade befanden, schaute. Sie drehte sich um und in ihren Augen spiegelte sich alles wider, was sie gerade fühlte. Trauer, Wut, Angst, Liebe. Rex erkannte dies und nahm sie wortlos in den Arm. So verharrten sie eine Weile, bis sie sich von ihm löste und ihn eindringlich anschaute. Er schenkte ihr einen fragenden Blick, als sie seine Hand nahm und auf ihren Bauch legte. Es brauchte einen Moment, bis er verstand, was sie ihm sagen wollte, aber als er es verstand, machte sich ein breites Lächeln in seinem Gesicht breit. Rex nahm sie erneut in den Arm und flüsterte: "Ich liebe dich." Dann gab er ihr einen Kuss auf die Stirn. Sie schaute ihn traurig an. "Ich will nicht, dass unser Kind so leben muss. Ständig auf der Flucht sein. Immer mit der Angst leben, dass das Imperium uns findet. Ich will, dass es friedlich aufwächst. Dass es unbeschwert leben kann." Sie atmete tief durch, bevor sie fort fuhr. "Alles was ich kannte, als Kind, war Krieg. Ich war kein Friedenswächter. Ich war ein Soldat. Ich will nicht, dass unser Kind genauso leben muss, wie wir." "Das wird es nicht. Wir werden diesen Krieg beenden. Ein für alle Mal." Rex schaute Ahsoka zuversichtlich an. Die Rebellion wuchs stetig und bald hatten sie genug Anhänger, um das Imperium zu bezwingen. Dann könnten sie in Ruhe leben, ihr Kind aufwachsen sehen und zusammen alt werden. Auch wenn diese Vorstellung utopisch und in weiter Ferne war, so wusste Rex, dass sie dieses Ziel erreichen würden. Sie mussten nur noch ein einziges Mal stark sein. Ein letztes Mal alles geben. Für die Rebellion, für sich und für ihre Zukunft. Denn die letzte Schlacht hatte begonnen.

~Ende

Star Wars The Clone Wars Die letzte Schlacht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt