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„Maya?", meine Augen weiten sich. Plötzlich verliere ich die Balance und rutsche aus. Erschrocken schreie ich auf und meine Füße verlieren den Boden unter sich. Ich versuche mich noch irgendwie an die Metallstangen festzuhalten. Doch es ist zu spät. Ich schließe reflexartig meine Augen. Jetzt ist es vorbei. Jetzt kann ich in Ruhe in Friede sterben. Plötzlich ergreift mich eine Hand. Was zum...? Ich öffne meine Augen und sehe Maya, die sich auf dem Bauch geschmissen hat und mich mit ihren zierlichen Händen versucht fest zu halten. Mit einer Grimasse zieht sie mich mühselig hoch. Sie atmet ein paar Mal schwer ein und aus, dann schaut sie mich mit Tränen in den Augen an. Sie krabbelt näher an mir ran und zieht mich in eine feste Umarmung. Ich kann nichts anders als tief in ihre Umarmung zu sinken und zu heulen. Wir sitzen für eine gute halbe Stunde umarmt auf den trockenen Wüstenboden und heulen. Erleichterung und Geborgenheit breiten sich in meine erschöpfte Seele aus. Maya hat mich gerettet!

„Ich hatte so Angst um dich", schluchzt Maya, indem sie sich von mir löst.

Ich schweige nur und schaue auf den Boden.

„Wusstest du, dass Schmetterlinge nicht ihre Flügel sehen können?", sagt sie mit einer sanften Stimme.

Ich erhebe verwirrt mein Kopf und erblicke in Mayas bedrückten Gesicht.

„Sie haben keine Ahnung, wie wundervoll sie sind. Und vielleicht bist du ein Schmetterling. Du bist wunderschön. Du siehst es nur bloß nicht"

Sie lächelt schmerzhaft und steht auf, „Lass uns nach Hause gehen", sie streckt mir die Hand aus und hilft mir aufzustehen. Dann steigen wir in einen kleinen Van ein. Sie startet den Motor und eine Staubwolke entsteht. Ich lehne mich an die Fensterscheibe an und schaue auf den Sternhimmel hinauf. Da es in dieser Gegend keine Laternen oder Städte mit tausenden Lichter gibt, erkennt man gut die Milchstraße. In mitten der Finsternis scheint das Licht am hellsten. Ist das nicht ironisch? Ich wende mich wieder an Maya, die mich immer wieder anschaut und ihren Mund auf und ab bewegt, so, also ob sie mir was sagen möchte, es jedoch immer lieber lässt.

„Woher wusstest du, dass ich hier bin?", frage ich erschöpft.

Sie lächelt schwach, „Vor ein paar Tagen hat mich Alexandro, ich glaube er hieß so, mich angerufen und berichtet, wo du bist"

„Was??? Woher wusste er, dass wir uns kennen?", ich schaue Maya mit offenem Mund an.

Maya zuckt leicht mit den Schultern, „Soviel ich weiß, gehört er ja zu dieser Familie der Mafiosos. Er hat dadurch einfach viele Mittel, um Personen kundig zu machen", sie schaut mich ernst an, „Wir haben dann einen Plan geschmiegt, wie wir dich von den Händen vom Mafiaboss Vincent befreien würden. Seine Aufgabe war es dich sicher aus Vincents Festung heraus zu bringen. Meine Aufgabe war es in der Stadt auf dich zu warten und wenn ihr kommen würdet, haben wir einen Plan erstellt, indem ich dich sicher aus den Grenzen Mexikos mitnehmen würde", sie seufzt, „Doch ihr seid dann nicht gekommen. Ich wusste, dass irgendwas schief gelaufen ist. Dann fing ich an Informationen zu sammeln, um herauszufinden, wo Vincents Festung liegt, da Alexandro es aus Sicherheitsgründen mir nicht gesagt hat. Die Leute hier sind sehr leicht mit Geld bestechbar, sodass ein paar Vögel mir ausversehen zu gezwitschert haben, wo die Festung liegt", ich merke wie ihre Augen glasig werden. Dann blickt sie über ihre Schulter und schaut mich besorgt an, ,,Ich hätte mehr für dich da sei sollen Caty. Kannst du mir verzeihen? Es tut mir so leid. Ich hatte ja keine Ahnung und..."

„Du bist verrückt, weißt du das? Du hättest sterben können", zische ich und verdrehe die Augen, indem ich Mayas Aussage ignoriere.

Mayas Gesichtszüge werden finster,„Du bist meine beste Freundin! Glaubst du ich würde dich so in Stich lassen?"

Es herrscht Stille im Auto. Ich schließe erschöpft meine Augen. Ich will nicht mehr reden. Ich kann nicht mehr reden. Ich will einfach schlafen.

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