Gefangen

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Und los geht's :)
Viel Spaß beim lesen.
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„Schläft sie?"

„Natürlich schläft sie, oder sieht sie für dich wach aus?"
„Nein... Aber vielleicht ist sie ja bewusstlos?!"
„Ach und wenn man bewusstlos ist schläft man nicht, oder was?"
„Ja doch, aber irgendwie auch nicht!"
Es herrschte Stille zwischen den beiden Männern, während der korpulentere von Beiden nur unglaublich den Kopf schüttelte. Wie kann er nur mit so einem Pfosten zusammenarbeiten? Versteh das wer, aber er tut es nicht. Zusammen betrachteten sie das schwarzhaarige Mädchen vor sich, welches sich unruhig im Schlaf hin und her wälzte. Sie hatte wahrscheinlich einen Fiebertraum.

„Und was tun wir jetzt mit ihr?"
„Na was wohl, wir holen den Boss und seine Schwester. Immerhin war es uns so befohlen und dann schnappen wir uns unsere Belohnung und verschwinden von hier."
Der große, schlaksige Typ nickte und ging vor aus dem Raum.

Ein paar Minuten, nachdem die Tür sich geschlossen und alles ruhig geblieben war, öffnete das junge Mädchen ihre Augen und sah sich um. Sie wusste nicht wo sie war, sie wusste nur das sie ganz schnell hier wegmusste und dies um jeden Preis. Vorsichtig richtete sie sich auf und betrachtete den ganzen Raum. „Verdammt mein Schädel. Es dreht sich alles!", flüsterte sie in den leeren Raum hinein. Sie fasste sich an ihren Kopf und schloss ihre Augen. Irgendwie musste sie dieses Gefühl überwinden und von hier weg...
Zittrig stand die Schwarzhaarige auf und hielt sich an der Wand fest. Ihr einziges Glück war, dass sie sie geholt hatten, nachdem sie sich extra dicke Klamotten angezogen hatte, inklusive ihrer Hausschuhe. Damit würde sie nicht viel rennen können... aber das würde sie auch so in ihrem jetzigen Zustand nicht können. Vorsichtig und ganz leise ging sie zur Tür. Wenn sie gedacht haben, dass sie schlief oder bewusstlos war, haben sie ja eventuell nicht dran gedacht abzuschließen und... „Bingo!", sprach sie wieder mit sich selbst. Damit sollte sie echt mal aufhören. Würde jemand mitbekommen, wie viel die junge Frau mit sich selbst sprach, würde man sie für verrückt halten.

Langsam drückte sie die Klinge runter und öffnete die Tür einen Spalt. Nach links und rechts schauend stellte sie fest, dass ihre Flucht jetzt starten konnte. Sie schlich sich, nicht vergessend die Tür wieder hinter sich zu schließen, aus dem Raum und machte sich auf den Weg Richtung Deck. Woher sie das wusste? Sie war die ganze Zeit über wach und hatte sich mit aller Mühe den Weg gemerkt, welcher sie hierhergebracht hatte.
Das Schiff war groß und sah renoviert aus, was wohl bedeutete, dass wer auch immer sie hier-herholen ließ, eine Menge Kohle besaß. Sie ging zügig den schmalen Flur entlang, immer auf der Hut. Sie hoffte das alle Türen hier offen waren und niemand sich dahinter verbarg, sollte es doch dazu kommen, dass jemand den Flur betreten sollte. Doch so viel Glück sollte sie nicht haben. Sie hörte wie jemand die Treppe hinunterstieg und dabei sang. Schnell lauschte sie an der rechten Tür, doch nichts war zu hören, also huschte sie hinein und schloss leise die Tür. Angespannt hielt sie die Luft an und wartete darauf, dass die Person einfach an dieser Tür vorbei ging und irgendwo anders hin verschwand. Das Luft anhalten stellte sich als schlechte Idee raus, da nun ihr Hals gefährlich an Spannung zu nahm. (Oh nein, bitte nicht jetzt. Wann anders, aber bitte nicht jetzt!), dachte die Schwarzhaarige sich. Doch der aufkommende Hustenreiz ließ sich nicht unterdrücken. Schnell hielt sie ihren Ärmel vor den Mund und versuchte trotz allem möglichst leise zu Husten, was mehr oder weniger gelang. Sie hörte wie der Gesang auf dem Flur aufhörte und die Schritte verebbten. (Verdammte scheiße was mach ich jetzt bloß?)

„Hey du! Komm schnell her, bevor der Lackaffe hier reinschaut.", verdutzt blickte sie in die Richtung, aus der die Stimme kam und stellte mit Verwunderung fest, dass vor ihr eine Treppe lag, die nach unten führte. Von eben da kam auch diese männliche Stimme, welche ihr helfen zu wollen schien. Da sie Schritte auf sich zukommen hörte, blieb ihr wohl keine andere Wahl und sie lief möglichst leise die Treppe runter.

Windprinzessin auf hoher SeeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt