Als ich die letzten vier Stunden im Krankenhaus abgesessen habe, fahre ich mit Lissa in unsere etwas abgelegenere Wohnung. Sie ist wunderschön. Es ist etwas unordendlich, jedoch hat es etwas an sich, was einem das Gefühl von Geborgenheit gibt.
,,Und? Gefällt dir deine Wohnung?", fragte Lissa und reißt mich aus meinen Gedanken. ,,Ja. Sie ist sehr schön." Lissa sieht mich beruhigt an und fragt: ,,Mia, kannst du mir helfen ein wenig aufzuräumen? Gleich kommen Wächter, um unsere Wohnung zu durchsuchen." ,,Ja ich helfe gerne. Was suchen sie denn?" ,,Ach Mia. Du weißt das do-", sie unterbricht sich selbst und sieht mich Mitleidig an. ,,Es tut mir Leid. Das kannst du nicht wissen. Sie suchen nach Dingen, die gegen sie verwendet werden könnten. Zum Beispiel die verschiedensten Atren von Waffen oder Fluchtpläne."
Zum Aufräumen kommen wir nicht mehr. Denn zwei Wächter kommen -ohne vorher anzuklopfen oder sich anders zu melden- herrein. Da sie -wie schon gesagt- besondere Gaben haben, dauert die Durchsuchungen nicht lange. Der eine kann anscheinend durch Dinge hindurch schauen und der andere kann Gedanken lesen.
Ich kann das wirklich nur schwer glauben. Aufeinmal spricht einer der Wächter mich auf Traver an. ,,Er ist nichts für dich.", sagt er. Ich habe gerade an ihn gedacht. Passt er zu mir oder nicht? Aber der Wächter hat recht. Seine Antwort ist vollkommen berechtigt. Das ist wirklich gruselig.
Als sie wieder gehen schaut Lissa mir in die Augen und sagt:,,Ich weiß, dass es wahrscheinlich nicht passieren wird, aber kannst du dich an deinen Fluchtplan erinnern?"
Welcher Fluchtplan? Habe ich nach meinen Fluchtversuch etwa auch noch einen Fluchtplan erstellt?
,,Nein, ich denke nicht.", sage ich ihr leise.
,,Okay, dann müssen wir einen neuen Plan erstellen. Ich rufe Traver an. Er soll kommen und uns eine Karte ausdrucken, damit wir einzeichnen können, was wir wo und wie machen werden.", sagt Lissa sehr entschlossen. In einem kläglichen Ton gebe ich ihr eine antwort:,,Lissa, ich weiß, dass du flüchten willst, aber das bringt doch nichts. Ich bin doch der lebende Beweis."
Sie sieht mich geschockt an.
,,Wo ist das Mädchen, dass sterben würde um Frei zu kommen? Wo ist das Mädchen, welches alles tun würde, um wieder so leben zu können wie es früher war? Wo ist dieses bezaubernde Mädchen hin?", platzt es aus Lissa. Sie legt einen entsetzten Blick auf.
,,Soll ich dir sagen wo es hin ist? Es hat sich selbst vergessen. Und glaube mir, sie würde gerne alles ändern und verstehen, was alles passiert ist und warum es passiert ist!" Als dies meinen Mund verlässt, wurde mir schlecht. Mir ist schwindelig und ich fühle mich krank. Warum bin ich nicht friedlich gestorben wie Luna? Warum habe ich mich dafür entschieden zu leben?
Lissa kommt zu mir, umarmt mich und versucht mich zu beruhigen.
,,Lis, hast du dich schonmal so gefühlt als ob du etwas wichtiges vergessen hast, darauf hoffst, dass es wieder kommt, aber du dir nicht sicher bist, ob es je wieder kommt?"
,,Nein. Noch nicht so extrem wie du es jetzt durchle-", sie unterbricht sich mal wieder selbst. ,,Du hast mich 'Lis' genannt. Ich habe dir noch garnicht erzählt, dass du mich immer so genannt hast. Mia, das bedeutet, dass dein Gedächtnis langsam zurück kommt!"
Wir schauen uns aufgeregt an. Bis ich etwas von mir gebe: ,,Meinst du, dass ich mich an noch mehr erinnern könnte?" Sie geht aufgeregt durch das Zimmer, in dem wir stehen.
,,Okay, Lis. Erzähl mir von unserer ersten Begegnung."
,,Ähm... Lass mich überlegen. Okay, ich glaube es war im Sommer vor zwei Jahren. Du warst schon mit Traver zusammen und ich war eine gute Freundin von ihm. Ja, wir saßen in einem Café. Kannst du mir sagen wie es weiterging?" ,,Ja! Du hattest gehört, dass meine Eltern sich kurz davor getrennt haben und du hast mir deinen Beileid ausgesprochen! Wir haben uns seit dem öfters mal getroffen." ,,Ja! Oh mein Gott, Mia! Das sind die ersten Schritte zur Besserung!" Als ich das höre kann ich mich garnicht mehr abregen. Ich könnte Teile meines Gedächtnisses zurück erlangen.
Ich sage zögernd:,,Der Fluchtplan... Ich hatte ihn erstellt und versteckt. Aber wohin hatte ich ihn gebracht? Er war perfekt, aber es gab auch einen Harken. Nur welchen?"
Eine Weile ist vergangen und mir will trotz der Anstrengungen nichts über den Plan einfallen. Da es bereits tief in der Nacht ist, gehe ich unfreiwillig schlafen.
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Wächter-gefangen
ActionIch stehe vor meiner Mom, die mich lächelnd ansieht. Ich sage ihr, dass ich gerne zu Luna fahren würde, die meine beste Freundin ist. Meine Mum sagt zu. Als ich vor ihrer Tür stehe, öffnet sie mir diese sofort. Wir gehen zusammen auf die Straße und...