Kapitel 5 - Verzweiflung und Liebe

343 8 4
                                    

Seine Bewegungen wurden langsamer, bis er sich noch ein letztes Mal mit gegen mich warf und kräftig aufstöhnte. Er verharrte in dieser Position und atmete schwer.

Mein Atem ging schnell und flach. Der Schmerz hatte in meine Beine ausgestrahlt und sie zitterten heftig. Mit leerem Blick lag ich auf dem Schreibtisch und starrte fassungslos an die Wand.

Luca beugte sich zu mir vor und legte sich auf meinen Rücken. Ich spürte seinen heißen Atem und wie seine Hände meine Hüfte berührten. Er streichelte meinen Nacken und hauchte mir schließlich einen letzten Kuss auf meine Schulter.

Dann erhob er sich und wich von mir zurück. Ich merkte, wie er aus mir herauskam und war in diesem einen Moment so unfassbar erleichtert, dass es vorbei war.

Ich konnte es irgendwie gar nicht glauben. Mein Atem wurde langsamer und schwerer.

Langsam bewegte ich meine Hand, die Luca die ganze Zeit auf meinem Rücken festgehalten hatte. Ich stützte mich mit beiden Händen an der Kante des Schreibtisches ab und erhob mich langsam.

Luca war immer noch hinter mir und ich spürte, wie er mich ansah. Immer noch leicht schluchzend ließ ich mich auf das Bett sinken. Ich starrte völlig unter Schock auf das braune Holz des Schreibtisches.

Als Luca seine Hand auf meine Schulter legen wollte, zuckte ich heftig zusammen, noch bevor er mich überhaupt berührt hatte. Er hielt kurz inne und überlegte, nahm mich dann aber doch sanft in die Arme. Ich zitterte schrecklich.

Er legte sich auf die Seite und zog mich dicht an sich heran. Er schlang seine Arme um meine Hüfte und schmiegte seinen Kopf eng an meinen Nacken.

„Es tut mir Leid", sagte er dann nach einem langen Moment des Schweigens. „Ich wollte dich nicht verletzen. Aber ich musste dir zeigen, dass du nicht mehr weg kannst. Du wirst hier bei mir bleiben. Du kannst dich dagegen nicht mehr wehren und das sollst du nicht. Sonst muss ich wieder gewaltsam werden", versuchte er, sich zu erklären und seufzte. „Würdest du nichts tun, wäre ich sanfter."

Zögerlich küsste er nochmal meinen Nacken. Ich wagte es nicht, zu atmen oder mich zu bewegen. Ich hatte furchtbare Angst, als er mich so eng umschlungen festhielt.

„Auch, wenn du das eigentlich nicht magst, ich halte dich noch eine Weile fest, dann gewöhnst du dich daran und kannst dich ein bisschen beruhigen", meinte er und gab mir einen Kuss auf meinen Nacken, bevor er mich dichter an sich heran zog.

Ich spürte, wie sich seine Brust hob und senkte und bei jedem Atemzug gegen meinen Rücken drückte. Ich sagte kein Wort und atmete so langsam ruhiger.

Ich starrte einfach weiter an die Wand. Ich fühlte jede noch so kleine Bewegung von Luca, wenn er tief einatmete oder mit seinen Fingern über meine Arme strich.

Ich konnte nichts tun, außer dazuliegen, vollkommen geschockt und unfähig, etwas zu tun.

Als Luca merkte, dass es ich nach einer Weile ruhiger war, ließ er von mir ab und erhob sich aus dem Bett. Ich drehte mich nicht um, ich blieb steif und zitternd liegen.

Als er die Tür aufgeschlossen hatte und gehen wollte, seufzte er noch einmal tief, bevor er das Zimmer verließ. Ich hörte das Klacken des Schlosses und wusste, ich war wieder eingesperrt.

Luca war weg, ich war allein. Ich fühlte mich irgendwie so seltsam leer und verwirrt. Ich atmete langsam tief ein, bevor mein ganzer Körper plötzlich zitterte.

Ich rollte mich angespannt und zitternd zusammen. Plötzlich strömten dicke Tränen mein Gesicht hinunter und ich konnte nichts tun, außer kläglich und verloren zu schluchzen.

Obsessed I - Gefangen im WahnsinnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt