Ich vermied es, mit Petyr Baelish zu sprechen und er schien es zu merken.
Jedoch betrachtete er mich durchdringlich öfters von der Seite und irgendetwas an ihm störte mich.
Wir hatten den Burghof wieder erreicht und ich sah von Weitem Rodrik Cassel bei zwei Pferden stehen.
»Mylady.« begrüßte er mich und ich lächelte als Antwort.
Lord Baelish und ich blieben vor einem Haus stehen, aus dem gerade ein Mann heraustrat.
Er griff sich in den Schritt und torkelte glucksend aus der Tür.Ich wich ihm angeekelt aus und Baelish lächelte nur.
»Wenigstens zahlen sie.« bemerkte er.Irritiert blieb ich stehen.
»Kommt nur herein. Es wird Euch gefallen.«
In diesem Augenblick hörte ich Schritte hinter mir und keine Sekunde später wurde er gegen die Wand neben dem Eingang seines Freudenhauses gedrückt.
Es war mein hoher Vater.»Was wollt Ihr von meiner Tochter, Kleinfinger?!«
»Vater...« setzte ich an, während ich die Szenerie beobachtete.
Hilflos drehte ich mich um aber Lord Cassel war nicht in Reichweite und ansonsten beachtete niemand die Auseinandersetzung.»Haltet Euch von ihr fern, sonst...«
»Ned!« zischte eine bekannte Stimme und Vater ließ von Baelish ab.
Wir blickten beide nach oben. Meine hohe Mutter hatte sich auf dem Balkon nach unten gebeugt und blickte ihren Mann eindringlich an.
Bei mir blieb ihr Blick kurz hängen.
Ich nahm Vater sanft am Arm und raunte ihm zu: »Es geht um Bran.«
Lord Eddard Stark warf Baelish noch einen Blick zu, bevor er einwilligte, dass dieser uns den Weg zeigte.
Als wir den Raum betraten, in dem zum Glück niemand zugange war, begrüßten sich meine Eltern so, als hätten sie sich Jahre nicht gesehen.
»Alayna...« sagte meine Mutter leise in meine Richtung und ich konnte nicht genau deuten, was die Emotion in ihrer Stimme war.
»Hallo, Mutter.« antwortete ich daraufhin nur.
Sie schien etwas sagen zu wollen, jedoch unterbrach Lord Baelish, oder „Kleinfinger" wie Vater ihn zuvor genannt hatte, sie.
»Was führt Euch hierher, Teuerste?«
Vater schnaubte neben mir und ich drückte kurz seine Hand.
Dieser Kleinfinger liebte es anscheinend, zu provozieren.Mutter ging nicht darauf ein und zog einen Dolch hervor.
»Kennst Du diesen Dolch? Mit ihm wurde das Attentat auf meinen Sohn verübt.«
»Ein Attentat?!« entfuhr es mir erschrocken. »Geht es Bran gut?«
»Ja, dank seines Schattenwolfes. Es stimmt, was gesagt wird. Sie schützen ihre Besitzer.«
Ich senkte den Blick. Ich musste an Nero denken und hoffte, dass er es vielleicht wieder zurück nachhause geschafft hatte. Es war sehr unwahrscheinlich aber was blieb mir anderes übrig, als zu hoffen.
Meine hohe Mutter blickte mich besorgt an und es war ein seltsames Gefühl, dass es sich wirklich wie Sorge anfühlte. So, als würde ich ihr etwas bedeuten.
»Ich kenne diesen Dolch...« Petyr Baelish holte uns zurück in die Gegenwart. Er betrachtete sich die Klinge ganz genau.
»Er gehört Tyrion Lennister.«Catelyn Stark schnappte nach Luft.
»Ich habe es gewusst.« murmelte sie.
»Sie waren unsere Gäste, Ned. Und haben uns hinterrücks betrogen.«Wir verließen das Freudenhaus und mein Vater begleitete meine Mutter zu Ser Rodrik und den Pferden.
Ich blieb ein wenig im Hintergrund.»Was hast Du vor, Cat?«
»Ich lasse nicht zu, dass der Attentäter unseres Sohnes so ungeschoren davon kommt, Ned!«
»Pass auf dich auf.«
Sie küssten sich.
»Ich würde so gerne die Mädchen sehen...« murmelte meine hohe Mutter.
»Das ist zu gefährlich. Hier kann man niemandem trauen. Sei vorsichtig!«
Cat Stark drückte die Hand ihres Mannes, welche sanft auf ihrer Wange lag. Dann blieb ihr Blick an mir hängen.
Etwas unsicher wusste ich nicht, was ich machen sollte, als sie meinem Vater noch einmal kurz über die Wange strich, bevor dieser in Richtung Turm der Hand ging.
Sie trat auf mich zu und ich hatte keine Ahnung, wo ich hinschauen sollte.»Alayna?« sagte sie leise und ich hob langsam den Kopf.
»Ich muss nach oben. Es gibt bestimmt gleich Abendessen und die Septa...«
»Gib Acht... auf Dich und deine Schwestern.« Sie sah mir mit einem traurigen Blick in die Augen und ich nickte schnell.
Sie hatte die Hand zu meinem Gesicht gehoben aber senkte sie direkt wieder.
»Küss die Jungs für mich, ja?«
Ich drehte mich um.
Dann schoss mir ein Gedanke durch den Kopf. Ein Gedanke, der schlimm war, mich aber dazu veranlasste, mich noch einmal umzudrehen.
Meine Mutter wollte gerade auf ihr Pferd steigen.»Mutter?« rief ich und sie hatte sich erschrocken umgedreht.
Wir blickten uns für eine unbestimmte Zeit an Sekunden an, bevor wir uns gleichzeitig in Bewegung, aufeinander zu, setzten.
Ich fiel ihr regelrecht in die Arme und ich spürte, wie sie mich schützend an sich drückte.
»Pass auf dich auf« wisperte ich leise.Nach unserer längst überfälligen, innigen Umarmung, nahm meine Mutter mein Gesicht sanft zwischen ihre Hände und drückte mir einen liebevollen Kuss auf die Stirn.
»Bleib mutig und tapfer, Alayna.« sagte sie bestimmt.
Dann löste sie sich von mir und stieg auf ihr Pferd.
Bevor sie Ser Rodrik aus dem Hof folgte, hatte sie noch einmal die Hand zum Abschied gehoben.
Ich sah ihr hinterher, bis ich das ungute Gefühl hatte, beobachtet zu werden. Als ich mich umdrehte, sah ich, wie sich die Gardine am Fenster des Freudenhauses bewegte und lief schnell zurück in den Turm.~
Auf den Stufen vor unseren Gemächern traf ich auf Arya, die auf einem Zeh balancierte.
Zumindest versuchte sie es.»Was wird das, wenn's fertig ist?« fragte ich schmunzelnd und meine Schwester verlor das Gleichgewicht.
»Das ist Teil meines Trainings.«
»Aha.« machte ich interessiert.
»Komm doch auch mal mit!« rief sie.
Ich lächelte.
»Gerne.« Ich raffte mein Kleid und ging an ihr vorbei in mein Gemach.Behutsam legte ich den Bogen und den Köcher in meine Truhe.
Morgen würde ein großer Tag werden aber ich würde auch Carpinio wiedersehen. Und dieser Gedanke zauberte mir prompt ein Lächeln aufs Gesicht.
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Alayna Stark | 𝐠𝐚𝐦𝐞 𝐨𝐟 𝐭𝐡𝐫𝐨𝐧𝐞𝐬.
Fanfiction─ 𝐒𝐇𝐄 𝐖𝐀𝐒𝐍'𝐓 𝐋𝐎𝐎𝐊𝐈𝐍𝐆 𝐅𝐎𝐑 𝐀 𝐊𝐍𝐈𝐆𝐇𝐓, 𝐒𝐇𝐄 𝐖𝐀𝐒 𝐋𝐎𝐎𝐊𝐈𝐍𝐆 𝐅𝐎𝐑 𝐀 𝐒𝐖𝐎𝐑𝐃. ❅ ↳ Game of Thrones x OC Alayna Stark, die älteste Tochter von Lord Eddard und Lady Catelyn Stark und Zweitälteste der Stark-Geschwister...