Vergebung

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Kyungsoo

Ich konnte mein Körper nicht aus der Schockstarre befreien. Ich sah nur zur Haustür, die bis vor kurzem noch von Chanyeol zugeknallt wurde.
Sekunden später konnte ich mich wieder bewegen und sah mir die ganze Wohnung war, die er und sein Vater verwüstet hatten. Mein Blick wanderte über die Kommode, dann zur Badezimmertür, über die zerstörten Vasen, bis schließlich meine Augen an seiner Mutter hängen bleiben, die weinend auf der Couch saß. Zico streichelte ihr den Rücken und versucht sie irgendwie zu beruhigen. Sie konnte aber nicht aufhören zu weinen.

»I-ich liebe meinen Kinder!« sagte sie heulend und wiederholte den Satz noch vier Mal.
»E-es ist wahr, dass es am Anfang nur wegen ihm
  war! A-aber als Chanyeol und Yoora kamen.. D-da
  habe ich sie von der ersten Sekunde ihres Lebens
  bereits mehr geliebt, als alles Andere auf der Welt!
  Ich liebe sie über alles!« schrie sie fast aus ihren Emotionen heraus. Auf so eine Antwort habe ich gewartet. Ich gemerkte selber, wie ich schmunzelte. Das Gefühl der Mutter ist viel stärker als das Gefühl von Reichtum und Macht.

»B-Bitte« sagte sie und sah mich dabei an. Ich verlor mein Schmunzeln und hörte ihr zu.
»Bitte... Gib Acht auf m-mein Sohn. Mein Prinz. İ-ich
  habe es nicht geschafft. E-er vertraut mir nicht
  mehr. B-bitte pass a-auf ihn auf« bittet sie mich an. Ich ging auf sie zu, kniete mich hin, und hielt ihre Hand fest.
»Das werde ich. Versprochen«

Ich ließ Zico und die Mutter alleine das Haus aufräumen und machte mich auf dem Weg zum Auto. Eigentlich wollte ich gerne mithelfen. Doch die Beiden bestanden darauf, dass sie es alleine machten.
Es war schon stock dunkel draußen und regnen tat es auch noch. Ich musste Chanyeol suchen, den ich schon von der Ferne im Auto sitzen sah. Zum Glück ist er nicht weggefahren. Das wäre noch die Höhe.
Je näher ich mich dem Auto näherte, desto mehr erkannte ich, dass Chanyeol auf der Fahrerseite saß und sein Kopf gegen das Lenkrad anlehnte.
Ich machte leise die Beifahrertür auf und setzte mich rein. Ich bin etwas nass geworden aber das ist jetzt nicht von Relevanz.

Ich sah, dass der Autoschlüssel reinsteckte und sah dann zu Chanyeol.
»Ich kann kein Auto fahren« sagte er monoton, aber sah mich dabei nicht an.
»Das habe ich mir fast gedacht« kommentierte Ich uns sah aus dem Fenster. Ein leises Schluchzen kam von Chanyeol, der sich etwas zusammen zog. Neben ihm war noch die Regentropfen zu hören, die auf das Auto schlugen. Ein starker Regen.

Ich sitze jetzt seit fünf Minuten in dem Auto, indem keiner von uns mehr was sagte. Währenddessen hatte sich Chanyeol auch wieder beruhigt. Sein Herz war gebrochen. Und wenn ich jetzt das sagen würde, was seine Mutter sagte, dann würde er mciht nicht mehr an sich ran lassen. Er muss es selbst von ihr hören. Aber dafür haben wir Zeit.
»Chanyeol« keine Reaktion. Aber ich wusste, dass er mir zuhörte.
»Wollen wir was Essen gehen? Ich zahle« bot ich ihm an und dann sah ich Chanyeol rote Augen zum ersten Mal, indem sein Kopf zu mir drehte.
»Wohin?« fragte er.
»Auf was du Lust hast«
»Corndogs«
Ich nickte und machte die Tür auf. Chanyeol verstand sofort und stieg auch aus dem Waagen. Wir tauschten die Plätze und schnallen uns an. Ich schrieb noch schnell Zico eine Nachricht, dass Chanyeol in Sicherheit ist und dass wir jetzt Corndogs essen gehen und fuhr dann los.

»Bist du sicher, dass du im Auto essen willst.«
fragte ich Chanyeol, während ich parkte.
»So wie ich jetzt aussehe soll mich keiner sehen.« sagte er Stumpf und sah nach, wie wie Platz ich noch hatte um zu parken.

Er hat Recht. Chanyeol hatte rote Augen, die auch etwas angeschwollen waren. Ach man...

»Was willst du genau, Chanyeol?«

»Zwei Corndogs reichen mir«

»Alles klar. Bin in gleich wieder da«

Kai

𝚃𝚠𝚘 𝙷𝚎𝚊𝚛𝚝𝚜... ❥  '𝙺𝚊𝚒𝚜𝚘𝚘/𝙲𝚑𝚊𝚗𝚜𝚘𝚘'Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt