"Hast du nicht irgendeinen Plan, wohin Zoroark gerannt sein könnte?" fragte mich das tiefschwarze Pokemon, während ich neben ihm herlief. Mein Schweigen unterstrich jedoch ganz klar, wie ahnungslos auch ich über Zoroark's Aufenthaltsort war. Und selbst wenn wir ihn finden würden, war damit noch keines unserer aktuellen Probleme gelöst. Zoroark schien ganz klar von Giratina manipuliert worden zu sein. Wie wir diese Manipulation jedoch beenden konnten, wusste ich nicht, und dass Darkrai mehr darüber wissen sollte, wagte ich auch schwer zu bezweifeln.
"Nein, keine Ahnung" bestätigte ich nun meine Unwissenheit.
"Dann lass uns einfach suchen. Wir teilen uns auf. Solltest du ihn finden, rufe mich einfach so laut du kannst. Ich werde dich schon hören"
Mit diesen Worten tauchte das mystische Pokemon in den erdigen Boden und huschte als Schatten davon. Auch ich machte mich schließlich auf die Suche.
Den ganzen Tag war ich unterwegs gewesen und in diesem Wald jegliches Geäst durchsucht. Ich war mittlerweile an einem Punkt angekommen, an dem ich die Suchaktion vielmehr als eine Art Spaziergang ansah. Hier war nichts. Absolut nichts außer Bäumen und der Holzbank, an der ich immer und immer wieder vorbeikam. Meine Beine vermittelten mir ebenfalls, dass ich heute viel zu viel umhergestreift war, da diese mich kaum noch tragen konnten. Frustriert starrte ich noch einmal durch den Wald, der durch das abendrötliche Licht, welches durch die Laubblätter schien, fast schon unreal wirkte. Kurz sah ich mir diesen schönen Anblick an, ehe ich beschloss, heim zu gehen. Weiterzusuchen hatte keinen Sinn mehr. Aber die Tatsache, dass Zoroark bis jetzt vermisst blieb, beunruhigte mich recht stark.
Ich kam pünktlich zum Abendessen an und erzählte meiner Mutter die ausgedachten Erlebnisse mit Patrick. Ich hatte Patrick immerhin als Ausrede für meinen Ausflug verwendet und musste diese Lüge irgendwie glaubhaft gestalten.
Nach dem Essen ließ ich mich frustriert in mein Bett fallen. Eigentlich spielte ich um diese Uhrzeit noch gerne Pokémon-Spiele. Geplant hatte ich eigentlich, mein Wolwerock in der Zwielichtform zu trainieren, auf das ich verdammt stolz war. Wenn man aber bedachte, dass nun in meiner Welt genau diese Wesen herumliefen, hatte ich kaum noch Lust dazu. Stattdessen schlief ich früher ein, als ich es normalerweise tat, in der Hoffnung, mich morgen etwas nützlicher zu machen.
Der nervige Wecker, den ich jeden Morgen aufs Neue verteufelte, verkündete mir auch heute wieder, dass es Zeit zum Aufstehen war. Ich wollte gerade genervt mein Kissen über die Ohren ziehen, als plötzlich mein Wecker von ganz alleine verstummte. Verwirrt sah ich nun zu dem Wecker neben mir, wo mich nun aber plötzlich Darkrai mit einem ernsten Blick und verschränkten Armen ansah. Dieser hatte mich so sehr überrascht, dass ich ein erschrockenes "Wah!" aus mir herauspresste, ehe ich mich, nun zugegebenermaßen recht wach, auf dem Bett hinsetzte.
"Schrei doch nicht so du dummer Köter!" zischte mich das Unlichtpokémon an, womit er vermutlich auf meine Form als Nachtara anspielte. Bevor ich aber fragen konnte, was er hier zu suchen hatte, fuhr er mich gleich weiter mit seiner rauen Art an:
"Was ist das eigentlich für eine Art, mich eiskalt im Wald zurückzulassen? Hättest du mir nicht wenigstens Bescheid geben können?"
Überfordert blinzelte ich ihn an und rieb mir meine Augen. "Was ist das eigentlich für eine Art, mich am Morgen so zu erschrecken!?" konterte ich nun.
Darkrai schien sich so etwas wohl nicht von mir sagen lassen zu wollen, weshalb er mir sofort antworten wollte, dazu hatte er aber keine Zeit, da plötzlich meine Zimmertüre aufgerissen wurde. Erschrocken sah ich zum Eingang meines Zimmers und auch Darkrai verschwand augenblicklich als Schatten unter meinem Bett.
"Mit wem zur Hölle redest du da?" hörte ich nun die Stimme meines Bruders sagen.
"M-mit niemandem!" stotterte ich, ohne zu wissen, wie ich geschickter hätte antworten sollen. Mit dieser Antwort schien er jedoch noch unzufriedener zu sein, weshalb er seine Arme verschränkte und sich in meinem Zimmer umsah. Direkt gegenüber von meinem Bett stach wohl mein Nachtara-Plüschtier hervor, weshalb er nun zu schmunzeln begann. "Du brauchst wirklich Freunde. Wusste nicht, dass du selbst mit deinen Stofftieren redest" Auf diese Worte folgte ein leises Lachen, ehe er die Türe wieder zudonnerte. Manchmal wollte ich diesen Jungen einfach nur schlagen. Ich wusste wohl damit rechnen, die nächsten Wochen mit genau diesem peinlichen Thema aufgezogen zu werden, weshalb ich nun genervt aufstand und auf mein Handy sah.
Heute war ein Mittwoch.Verdutzt überprüfte ich erneut das heutige Datum. War nicht eben noch Wochenende gewesen? Bei dem Gedanken daran, dass hier eventuell Dialga seine Finger im Spiel haben könnte, stellten sich mir wieder alle Haare auf. Aber vielleicht war ich einfach nur verrückt. Deswegen nahm ich das heutige Datum hin, packte meine Sachen, zog mich überwiegend schwarz an und verließ das Haus, ohne zu frühstücken. Ich wollte alles, nur nicht von Julian neben meiner Mutter aufgezogen werden.
Und als ich nun meinen altbekannten Schulweg dahinging, sah ich wieder im Augenwinkel meinen Schatten, der sich kurz veränderte und dann wieder ganz normal aussah. "Erstens: Wohin gehst du jetzt? Und zweitens: Wer war dieser komische Clown eben?"
Kurz seufzte ich, ehe ich so unauffällig wie möglich munkelte:" Ich muss in die Schule. Also hör auf, mir zu folgen. Ich bin um 13:00 wieder daheim. Und der komische Clown heißt Julian und ist mein Bruder" war meine knappe Antwort."Schule? Hört sich lustig an. Ich komme mit!" gab er amüsiert als Antwort.
"Auf keinen Fall! Du kannst ja in der Zwischenzeit Zoroark suchen!" zischte ich ihn an.
"Oh nein, Freundchen, du hilfst mir gefälligst bei der Suche. Ich verfolge dich solange, bis wir Zoroark gefunden haben. Glaub nicht, du könntest das irgendwie verhindern"
Frustriert musste ich eingestehen, dass Darkrai hierbei Recht hatte. Ich konnte nichts dagegen unternehmen, von ihm verfolgt zu werden. Ein Pokémon allerdings in meine Schule mitzuschleppen, hielt ich dennoch für eine unfassbar dumme Idee.
Aber was sollte ich schon sagen. Ich musste ihm nachgeben, weshalb ich nun mit "Na schön, aber verhalte dich unauffällig!" antwortete und nun auf meine Bushaltestelle zusteuerte. Dieser Tag versprach originell zu werden....
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Ich...ein Nachtara 2
Fantasy*PAUSIERT* - Siehe Infobuch für mehr! Zwei Wochen ist es bereits her, seit Nico seinen Traum hatte. Natürlich glaubt er seit dem Ereignis nur noch mehr an Pokemon. Er beschäftigte sich viel mehr mit dem Thema als jemals zuvor. Doch wie es das Schi...