Kapitel 9

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Langsam wachte ich auf. Der heutige Traum war wirklich mehr als beunruhigend gewesen und schien wirklich irgendein dunkles Vorzeichen für irgendetwas zu sein. Dennoch konnte ich derzeit nichts dagegen tun. Es war durchaus wahrscheinlich, dass Darkrai bereits irgendwo in dieser Welt plant, was wohl mit diesem Kristall zu tun hatte, der mir vor einigen Wochen solche Probleme bereitet hatte. Noch einmal konnte ich so einen Kampf sicherlich nicht gebrauchen. Ich selbst schätzte meinen Sieg gegen Darkrai vor einigen Wochen eher als Glück ein. Darkrai hätte diesen Kampf gewinnen können, vor allem die anderen legendären POKEMON, Giratina, Dialga und Palkia, hatten mich kaum bekämpft, da sie mit der Armee von anderen Pokemon zu kämpfen hatte. Wenn ein Angriff dieser Art nun in dieser Welt stattfinden würde, wäre es unmöglich, Darkrai aufzuhalten. Doch ich dachte vermutlich einfach zu viel nach. Vielmehr sollte ich meine unkontrollierten Verwandlungen wohl im Griff bekommen, denn diese könnten mich echt auffliegen lassen. In meiner Klasse würde ich ohnehin nach dem Wochenende noch immer wegen des Vorfalls am Mädchen-WC ausgelacht werden. Nun war es nämlich Wochenende und ich konnte endlich wieder entspannen. Ich zog mich an, ging aus meinem Zimmer und sah meine Mutter mit dem Rücken zu mir gerichtet in der Küche stehen. "Morgen..." murmelte ich halb verschlafen, während ich zum Frühstückstisch ging, um mir von meiner Mutter mein Frühstück anrichten zu lassen. Doch irgendetwas war seltsam. Sie antwortete mir nicht. Jetzt erst erkannte ich, dass sie zwar eine Pfanne mir Spiegeleiern in der Hand hatte, sich sonst aber nicht bewegte. "Ähm... Mama?" fragte ich leicht verwundert. Als sie mir noch immer nicht antwortete und noch immer wie eine Statue mit der Pfanne in der Hand dastand, stand ich vom Tisch auf und stupste sie an. Sie zeigte keine Reaktion. Was war nur los? Nun versuchte ich, mich vor sie zu stellen, ihr mit den Händen vorm Gesicht herumzuwedeln oder einfach mit ihr zu reden. Doch sie zeigte keine Reaktion. Was war hier nur los...?

Nun hatte ich eine üble Vermutung. Ich verließ kurz die Küche und rannte vor die Zimmertüre von Julian, riss diese auf und sah, wie er an seinem PC spielte. Doch auch er bewegte sich dabei nicht. Er hatte sein Headset auf den Kopf, spielte gerade das Videospiel "Fortnite", zeigte aber keine Reaktion. Ich sah nun auf den Bildschirm des PC's. Im Spiel sprang er gerade von einer Holzplattform und befand sich mitten in der Luft. Normalerweise würde man nun, wie in nahezu jedem Spiel, hinunterfallen, doch seine Spielfigur steckte einfach in der Luft fest, wie als sei das Spiel eingefroren. Ich schüttelte kurz den Kopf, riss den Vorhang von seinem Fenster weg und sah hinaus auf die Straße. Auch hier bestätigte sich meine Vermutung: Die Autos auf den Straßen standen still und die Fußgänger blieben einfach in ihrer Geh-Pose, bewegten sich jedoch kein Stück vorwärts. War das tatsächlich möglich? Stand die Zeit etwa still!?

Ich wusste nicht, was ich nun machen sollte. Die Zeit schien tatsächlich still zu stehen. Einige Zeit versuchte ich mir irgendwelche logischen Sachen zusammenzureimen, doch natürlich gab es hierauf keine logische Antwort. Doch nun kam mir etwas in den Sinn: Zoroark hatte es bereits in diese Welt geschafft, wer sagt denn, dass es nicht Dialga auch geschafft hat? Dialga war der Herrscher über die Zeit, vielleicht war es für Dialga also auch möglich, die Zeit stillstehen zu lassen. Doch warum schien ich der einzige Mensch auf diesem Planeten zu sein, der von diesem Effekt nicht betroffen war? Lag es daran, dass ich eben kein normaler Mensch, sondern auch ein Pokemon war? Das waren alles nur bloße Vermutungen meinerseits. Ob diese tatsächlich so stimmten, ließ sich für mich schwer sagen. Und während ich so weiter grübelte, was ich jetzt machen sollte, bemerkte ich garnicht, dass sich mir jemand von hinten näherte. Nun erkannte ich im Augenwinkel etwas auf mich zukommen, doch als ich mich umdrehte, war es bereits zu spät. Hinter mir stand Darkrai, der mich mit einem fiesen Grinsen ansah und einen Spukball gegen meinen Bauch schoss. Ich wurde zurückgeworfen, doch landete nicht, wie ich es eigentlich gedacht hatte, am Boden meiner Wohnung, stattdessen fiel ich durch ein Portal, welches eben noch nicht da war. Nur noch verschwommen konnte ich ein "Auf wiedersehen...Nachtara" erkennen, ehe ich von dem Portal komplett verschlungen wurde und schreiend ins Nichts fiel.



Darkrai POV

"Gut...das hätten wir geklärt. Und, Giratina? Hast du schon nachgesehen, was es hier aufregendes gibt?" fragte ich meinem treuen Diener. Giratina war mitlerweile ein guter Freund für mich geworden. Er hatte es mit Palkia gemeinsam geschafft, für mich diese Portale zu erzeugen. Endlich war es mir möglich, jederzeit zwischen den beiden Welten nach beliebigem hin-und herzuwandern. "Ja, natürlich Meister Darkrai, aber sagen Sie...was genau wird denn jetzt mit Diancie und Nachtara? Hatten Sie da nicht einen Plan?" "Gedulde dich...er ist jetzt wieder in unserer Welt und ist vorerst aus dem Weg geräumt. Wir lassen ihn ein bisschen dort, schauen uns in dieser Welt ein bisschen um, um diese Menschen etwas besser zu verstehen und führen dann den Plan aus. Wie gesagt solltest du dich aber erkundigen, was es in dieser Welt so gibt, was unseren Plan etwas erleichtern könnte!" In diesem Fall war Giratina wieder eher lästig als hilfreich. Immer musste er Sachen besser wissen und nie konnte er sich einfach gedulden! Immerhin hatten wir nun alle Zeit der Welt, diese Welt besser kennenzulernen. "Ja...das habe ich auch getan..." antwortete er etwas genervt. "Also...ich höre?" fragte ich nun gespannt. "Nun...es ist zwar ein Weilchen von hier entfernt, sofern ich das richtig erfahren habe...aber es gäbe da etwas interessantes....Yellowstone. "Yellowstone?" fragte ich etwas verwirrt. "Erzähl mir mehr..."

Ich...ein Nachtara 2 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt