Kapitel 13

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Eine Woche später...

Vernons PoV:

Es war nun eine Wocher vergangen, seit ich meinen Gastbruder nachts ins Bett getragen hatte. Genau so, wie alles andere, was bis dahin zwischen uns passierte war, hatten wir es nie wieder thematisiert, obwohl meine Gedanken immer wieder zu den Momenten schlichen, in denen wir uns so nahe waren. Ich fühlte mich verdammt gut in seiner Nähe, aber konnte nicht genau sagen warum. Ich konnte nicht einmal das Gefühl beschreiben, dass er in mir auslöste.

Da er so tat, als wären diese Situationen nie passiert, tat ich das selbe, aber wir landeten trotzdem immer wieder in Situation, wo wir uns sehr nahe waren. Mein Herz begann dann jedes Mal zu rasen und mir stieg die Röte ins Gesicht, doch Boo schien das nie zu merken. Er schien aber auch nichts gegen die Nähe zu mir zu haben, da er meine Umarmungen und ähnliches in diesen Situationen erwidert.

Ich bin irgendwie froh mit ihm eine so geschwisterliche Beziehung habe. Er ist echt ein toller gastbruder, auch wenn ich nicht genau weiß, was ich eigentlich für ihn empfinde. Ich hatte bisher noch mit niemandem darüber geredet. Ich wusste zwar, dass ich Joshua vertrauen konnte, da er mir auch schon echt viel über sich selbst preisgegeben hatte, aber wie soll ich ihm erklären, wie ich mich fühle, wenn ich es nicht einmal für mich selbst in Worte fassen kann?

Mir blieb nichts anderes übrig als abwarten. Ich war ja eh erst ungefähr 2 Wochen hier. Warum machte ich mir eigentlich so viele Gedanken? Das wird sich schon alles klären. Ich wurde vom Klingeln der Schulglocke aus meinen Gedanken gerissen und verließ mit Joshua den Klassenraum in Richtung unseres Lieblingsplatzes. In der Schule verbrachte ich eigentlich recht wenig Zeit mit Seungkwan, aber dafür hing ich zuhause of mit ihm und seinen beiden besten Freunden ab.

Abseits von der Schule hatte ich mich noch nie mit Joshua verabredet, aber dafür verbrachte ich ja in der Schule viel Zeit mit ihm. So wie jetzt auch, saßen wir fast jeden Tag hier oben auf dem Dach und redeten über alles mögliche. Er war mittlerweile glaube ich schon nach so kurzer Zeit die Person, die mich am besten kannte.

In Amerika hatte ich keine wirklichen Freunde und Joshua ging es hier leider ähnlich. Wir waren uns in einigen Sachen sehr ähnlich, aber in anderen auch verdammt unterschiedlich. Es war einfach angenehm mit ihm zu reden und sobald ich bereit war, würde ich ihn um Rat bitten. Aber das war noch nicht jetzt.

Du Vern", riss Joshua, der neben mir auf dem Dach lag und genau so wie ich in den Himmel schaute, mich aus meinen Gedanken, es gibt noch eine Sache über mich, die du nicht weißt."
Er atmete tief durch und fuhr fort: „Du weißt, dass ich von nahezu allen Schülern gemieden werde oder?" Ich nickte. „Das hat auch einen Grund", meinte Joshua, „bitte verachte mich danach nicht. Du bist seit langem die erste Person, der ich wirklich vertraue." „Ich würde dich niemals verurteilen, Shua", sagte ich und er setzte wieder zu reden an.

„Vor ca einem Jahr habe ich einen Jungen kennengelernt, sein Name war Jeonghan", er seufzte, „er ist einen Jahrgang über uns und recht beliebt. Wir haben uns angefreundet und irgendwie habe ich mich in ihn verliebt. W-weil..." Er schluckte. „Weil ich schwul bin, Vernon. Jeonghan hat irgendwann gemerkt, dass ich Gefühle für ihn habe und wir wurden ein Paar. Anfangs haben wir nur heimlich gedatet, bis einer seiner Freunde es herausgefunden hat. Er hat es in der Schule verbreitet und alle haben sich von uns entfernt, aber das war mir egal, weil ich hatte ja Jeonghan."

Er setzte sich auf, um seine Erzählung zu beenden: „Ungefähr zwei Monate, nachdem sein bester Freund uns vor der ganzen Schule geoutet hatte, stand er komplett am Ende bei mir vor der Tür und meinte das mit uns müsse enden. Mehr hat er nicht gesagt. Er hat mich geküsst und gesagt, dass ich ein toller Junge bin, er mich immer lieben wird und das es ihm leid tut. Dann ist er einfach gegangen.

Eine Woche später habe ich erfahren, dass er umgezogen ist. Ich habe versucht ihn ausfindig zu machen. Ich habe es auch geschafft, aber als ich zu ihm gegangen bin, hat er mich weg geschickt und gemeint, dass er mich nie wieder sehen will. Seit dem habe ich nicht mal mehr ihn und bin alleine."

Ich setzte mich auch auf und umarme Joshua.
„Erstens, würde ich nie jemanden wegen seiner Sexualität verurteilen", begann ich, „und zweitens wirst du jemanden finden, mit dem du glücklich wirst!" „Danke Vern", meinte Joshua dann und erwiderte meine Umarmung.

Love from AbroadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt