Die Jungs hören auch auf zu Skaten und ich sehe bloß, wie sie Bierflaschen aus ihren Rucksäcken holen und sich zu den Mädels setzten. Auch wir setzten uns dazu. James wurde auch eine Falsche angereicht, die er mit einem nicken entgegennahm. Ich glaub jetzt nicht, dass ein Bier es unmöglich macht für ihn zu fahren, doch trotz allem könnte das ein unfassbares Drama für die ganze Familie auslösen, wenn er erwischt werden sollte. Aber ich kann jetzt nicht vor allen die Spielverderberin spielen, er ist alt genug, um zu wissen, was er tut. Bella bietet mir ebenso eine Flasche an, ich lehne sie jedoch dankend ab. Kurz darauf reicht sie mir stattdessen mein Handy an. Erst jetzt realisierte ich, dass ich mein Handy vorhin einfach da liegen gelassen habe. „Ich glaube damit kannst du nicht mehr lange was anfangen." Ich schaue zu Bella, die mich vertröstend anschaut. Als ich es an mache, verstehe ich direkt was sie meint. Mein Bildschirm ist zur Hälfte grün. Ich seufze und lehne mich genervt zurück. Von James bekomme ich ein Verdutzen blick, den ich bloß kopfschüttelnd entgegne. Einer der Jungs steht langsam auf und streckt sich.
„Okay Leute. Ich glaube es ist spät genug.", kommt es mit einem lächeln von ihm. Die anderen Jungs stehen alle langsam von den Bänken auf und packen ihre Sachen zusammen. Mein erster Gedanke war, dass wir jetzt nach Hause gehen, aber da hatte ich mich gewaltig geirrt. „Hast du schon mal mit Graffiti gesprüht?", fragt mich einer der Jungs und zeigt mir seine Tasche voller Spraydosen. Ich schüttle irritiert mein Kopf und schaue zu James, der gerade bei einem anderen Typen die Tasche mit einem Lächeln auf seinem Gesicht durchsucht. Er ist ein Anfang 20-jähriger Mann mit einem Adelstitel. Hat mit eine der größten Verantwortungen, die man haben kann, aber fährt lieber Skateboard und verunstaltet die Straßen Londons. Wie kann man so verantwortungslos sein? Im Endeffekt stand ich dann einem Zug und reiche diesem Jungen die Sprühflaschen an, die er braucht.
„Sei nicht so eine Spielverderberin, dieser Zug fährt sowieso nicht mehr.", erklärt er mir, worauf ich nur meine Augen verdrehe. Auch Maisy und Bella, wie auch die restlichen vier Jungs haben ein großes Vergnügen dabei. „Kannst du mir die rote Flasche geben?", bittet er mich, ich werfe ihm die Flasche zu und füge noch das Wort „Snob.", hinzu. Ich wollte mich gerade auf den Boden setzen als ich jemanden „Die Bullen!", aus einer Ecke schreien höre. Die Mädels kamen hinter dem anderen Zug Hervor und rannten so schnell sie konnten. James nahm noch auf die Schnelle ein Rucksack und griff mich am Arm. Ich kann mich nicht erinnern, jemals so schnell gerannt zu sein, wie an diesem Abend. Mein Herz schlug verrückt vor Nervosität, ich hatte das Gefühl es würde mir jeden Moment aus der Brust fallen. Er zog mich in ein verlassenes Haus. Obwohl wirklich Haus konnte man es nicht nennen. Eher eine Ruine ohne Fenster und Türen. Jedoch genug Zimmer hatte es, um nicht von draußen entdeckt zu werden.„Es war ja klar, dass es so kommt!", fange ich an ihn anzumotzen, als ich mich etwas beruhigt hatte. „Du wolltest skaten gehen und nicht sprühen du Vollidiot!", fügte ich überfordert hinzu. „Du kannst nicht einfach ein normaler Prinz sein, oder?"
„Sei doch leise!", entgegnet er bloß und versucht sich unauffällig umzuschauen. „Deine Armen Freunde sind jetzt ganz-", er ließ mich nicht ausreden und drückte mich an die Wand, während er mir mit seiner Hand den Mund zu hielt. „Sei jetzt ruhig!", befahl er mir und jetzt erst realisierte ich, dass auch er Nervös war. Er war mir in dem Moment so nah, dass ich sein Atmen spüren konnte und das Gefühl hatte sein Herzklopfen zu hören. Ich versuchte mein Atem zu beruhigen, doch seine Nähe machte es mir nicht gerade einfach. Er sah sich um, während ich ihm direkt ins Gesicht sah. Erst jetzt viel mir auf, dass er auf der rechten Seite seines Gesichts, ein Muttermal hatte. Genau an der gleichen Stelle wie Elisabeth. Auch seine weiteren Gesicht Merkmale erinnerten mich an sie. Ich hatte dem nie wirklich Beachtung geschenkt, bis zu diesem Moment.Als er das Gefühl hatte, dass die Polizei weg ist, nahm er seine Hand langsam weg und trat ein Stück zurück. Er schaut mir für ein Moment genau in die Augen. „Halt bitte dein Mund in solchen Situationen.", bringt er bloß raus und dreht sich um. Ich stehe geschockt da und bin dabei zu realisieren, was er gerade gesagt hat.
„Dann bring uns nicht in solche Situationen!", motze ich und lief ihm genervt hinterher nach draußen. „Du nervst, ich will Hause.", kam es noch zum Schluss von mir, als wir draußen waren. Er seufzt und nickt. „Ich will auch nach Hause. Das war heute zu viel für mich.", ist das letzte was er von sich gibt, bevor wir zurück zum Motorrad laufen. Verantwortungslos. Mehr kann man dazu nicht sagen.
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Lost Princess
FantasyMaddyson ist ein Mädchen, das im Schloss aufgewachsen ist - allerdings nicht als Prinzessin oder Adlige, sondern als Bedienstete. Ihr Vater arbeitete als Wache des Königs, doch nach seinem Tod bleibt Maddysons einzige Chance, im Schloss zu bleiben...