Es war der letzte Tag im Schloss, an dem James mich abholte. Es war das versprochene Date und das letzte Abenteuer, was ich mit ihm verbrachte. Ein schöner Sommer Abend und James stand mit einer Blume vor der Tür. „Noch kitschiger ging es nicht?", kam es lachend von mir. Er hat sich gekleidet wie immer, also ich ging ich direkt davon aus, dass wir nicht schick essen gehen würden. „Wir werden heute das Perfekte Date haben.", stellt er vor eilig fest, was ich bloß kopfschüttelnd entgegnen konnte, worauf wir, ohne noch lange zu zögern zum Auto gingen.
„Wohin geht es als erstes?", fragte ich als ich merkte, dass James aus der Stadt fährt. „Hast du nicht auch Lust auf ein Burger?", kam es mit dem Typischen Grinsen von ihm. Ich sagte nichts, versuchte bloß nicht über beide Ohren zu grinsen Lächeln. Er hatte es geschafft mich echt neugierig zu machen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass wir bloß Burger essen gehen. Doch er hielt an einer Raststätte bei einem fast Food Restaurant, worüber ich kurz überrascht war, aber nicht im negativen Sinne. Wir bestellen und setzten uns an ein Tisch. „Mich wundert es, dass du solche Orte überhaupt kennst.", stellte ich fest. „Es ist meiner Meinung nach besser als ein fünf Sterne Restaurant mit überteuerten Preisen und Essen, was das Geld nicht einmal wert ist.", und ich musste in dem Moment feststellen, dass er trotz dem Reichtum, das er besitzt trotzdem noch die kleinen Dinge um sich rum schätzt. Es war mir zuvor nie wirklich aufgefallen.
Wir fuhren nach dem Essen noch ein ganzes Stück weiter. Wir waren längst durch zwei weitere Städte durchgefahren und die ganze Fahrt unterhielten wir uns oder sangen zu den Liedern im Radio.
„Was erhoffst du dir vom Leben?", fragte mich James aus dem nichts. Was eine ziemlich gute Frage war.
„Ich weiß es nicht. Mein Studium fertigbekommen. Was danach kommen soll weiß ich nicht."
„Was ich mich schon lange Zeit Frage, wieso willst du Ärztin werden?" Eine gerechtfertigte Frage. Der Wunsch war schon immer da. Es ist ein sicherer Beruf, dessen Richtung ich ganz interessant finde. Ich hatte nicht mehr gründe. Mir fehlte schon mein lebenslang eine Leidenschaft in etwas. Ich konnte vieles gut, aber nichts davon machte ich lange und gerne. Nicht einmal die Kampfkunst würde ich als meine Leidenschaft zählen. Ich hatte dieses kleine etwas noch nicht im Leben gefunden. „Vielleicht liegt es am sicheren Einkommen, dass ich den Beruf so attraktiv finde.", entgegne ich ihm bloß. „Aber was ist mit dir? Was erwartest du?", füge ich hinzu.„Ich erhoffe mir nichts. Ich werde einfach mein Schicksal erfüllen, für das ich geboren bin. Also auch wenn ich was anderes tun wollen würde, wäre es ziemlich egal. Ich bin nun mal geboren, um ein Königreich zu regieren.", antwortete er. Er schätze sein Reichtum, aber im gleichen Moment hasste er es. Und hier realisierte ich erst, wie glücklich ich mich schätzen kann, nicht gezwungen zu sein, jemand zu sein, der ich nicht sein möchte.
„Wir sind da.", sagte er und stieg aus. Wir standen auf einem Parkplatz was fast voll geparkt war. „Schau mal kurz weg.", bittet er mich. Ich drehte mich vom Auto weg und als er vor mir erschien, hielt er eine Himmelslaterne in der Hand. Ein weites Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Er nahm mich bei der Hand und wir gingen zu einem großen Platz, auf dem viele Menschen versammelt mit weiteren Himmelslaternen standen. Viele hatten sie schon angezündet andere schrieben noch was drauf.
Gemeinsam zündeten wir sie an und als der Countdown ablief sahen wir uns in die Augen und ließen sie los. Auf meinem Gesicht sah ich ein breites Lächeln und Augen, die mich ansahen, als wäre ich die Einzige in seinem Leben.
Kurz darauf verließen mich alle meine Sinne und ohne noch lange zu überlegen küsste ich James. In dem Moment hatte ich alles um mich rum vergessen. Was die Zukunft für mich oder für James offenhält. Im Endeffekt war es der Moment, der zählte. Und diesen vergesse ich Niemals. Genau so wenig wie sein Blick und das Glänzen in seinen Augen. Die Liebe, die ich für empfand und er mir schenken wollte.Nach dem Abend sahen wir uns nicht mehr. Ich reiste am Morgen ab und er kam nicht um sich zu verabschieden. Es war nicht so als würden wir nicht Telefonieren oder schreiben können, aber wir konnten uns nie mehr nah sein, umarmen, Küssen...
Meine erste Liebe war ein unerreichbarer Prinz, der mir so nahe war, wie niemand je zuvor. Und im gleichen Moment doch so unfassbar weit weg.
Das erste Jahr hatte ich auch weiterhin Kontakt zu James. Wir schrieben uns, erzählten uns was Neues im Leben geschah und dann von einem auf den anderen Tag hörte er auf zu antworten. Irgendwann hörte ich auf zu schreiben. In dem Moment war ich der Überzeugung, es wäre zum Besten und ich lebte das Leben was ich mir erträumt habe in der Universität. Er hatte seine Gründe, er tat das, was das Beste für uns beide war.
Doch drei Jahre vergingen schneller als man denkt, wenn man viel beschäftigt ist.
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Lost Princess
FantasyMaddyson ist ein Mädchen, das im Schloss aufgewachsen ist - allerdings nicht als Prinzessin oder Adlige, sondern als Bedienstete. Ihr Vater arbeitete als Wache des Königs, doch nach seinem Tod bleibt Maddysons einzige Chance, im Schloss zu bleiben...