nichts. Alles was ich in meinem Leben gemacht habe, war sinnlos.
Ich ging in mein Zimmer und wollte mich gerade umziehen. Für dieses Treffen wurde ich in ein Korsett gestopft und musste dieses nun wieder ausbekommen. Aber konnte nicht genau sagen, wie.
Ich fummelte hinten an den schnüren herum, doch wurde ein Moment später von einem klopfen an der Tür unterbrochen.
Innerlich hoffte ich es sei die Zofe die mir auch vorhin geholfen hatte.
Ich bitte die Person herein und als die Tür sich öffnet tretet James ein.
„Brauchst du Hilfe?", fragt er höflich und stellt sich vor mich.
„Wenn du das Korsett öffnen könntest, würdest du mir ein riesen Gefallen tun.", bitte ich ihn und er nickt worauf er sich hinter mich stellt.
„Maddyson, es ist nicht böse gemeint, aber ich denke an deiner Stelle solltest du dich vorerst aus der Politik raushalten.", erklärt er mir, worauf ich seufze. „Ich hätte gehofft, dass du wegen einem schöneren Thema vorbeikommst.", bringe ich bloß raus und schaue ihm in die Augen.„Mein Bruder hat dasselbe gesagt. Aber ist das nicht ziemlich ironisch, wenn ich eigentlich eine Kronprinzessin bin?", setze ich fort, worauf er bloß ein Seufzer von sich gibt und sich mit seinem Kopf an meine Schulter lehnt. Egal wie ungern ich es zugeben mag. Ich liebte seine Nähe bis zum heutigen Tag. Doch wusste ich nicht, ob ich ihn jemals so lieben konnte, wie ich es beim ersten Mal tat.
„James, wieso muss du immer alles so kompliziert machen?", frage ich ihn, als ich diese nähe nicht mehr aushalte.
Er schaut wieder hoch und ich gucke ihm in die Augen. „Weil du es kompliziert machst." Einen kurzen Augenblick später kommt er mir näher und fasst mich an die Taille. „Und wahrscheinlich wird es noch komplizierter, aber solange du es nicht wieder ein Spiel nennst, denk ich bekommen wir das hin.", entgegnet er mir dann auch nach einer Weile. Ich gebe ihm ein leichten Schlag gegen die Stirn und gehe ein Stück zurück. „Das ist schon mehr als zwei Jahre her.", verteidige ich mich und ziehe den Schmuck, den ich um den Hals hatte, aus.
„Also was hältst du jetzt davon, wenn wir heiraten?", kommt es nach kurzer Überlegung von ihm. Ich schaue ihn bloß überfordert an. „Dann kann mein Vater nichts mehr gegen ein Vertrag sagen.", schlägt er vor. Ich schüttle bloß überfordert mein Kopf.
„Nein James, das kommt nicht in Frage. Ich habe erst jetzt meine Familie wieder getroffen. Ich will verstehen wer ich bin, woher ich komme. Wer die Menschen geworden sind, die ich mehr als 19 Jahre nicht mehr gesehen habe. Ich bin noch eine lange Zeit nicht bereit zu heiraten.", gebe ich ihm meine Antwort, worauf sich ein Lächeln auf seinem Gesicht bildet.„Das alles James, das ist neu für mich. Ich will erstmal alles was ich verpasst hab nachholen.", erklärte ich ihm. Er kommt mir näher und grinst mich bloß blöd an. „Du hast nicht gesagt, dass es an mir liegt. Und das heißt, dass ich eine Chance habe.", gibt er zufrieden von sich. „Lass dir so viel Zeit wie du willst. Ich werde auf dich warten.", fängt er an. „Doch vergiss bitte nicht, es geht im Leben eines Adligen nicht um das glücklich sein. Du hast die Verantwortung dich um das Volk zu kümmern und dich womöglich dafür zu opfern. Sobald du dich versiehst, bist du in einer Situation, in der du nicht in der Lage bist, glücklich zu werden.", erklärt er mir und verlässt kurz darauf mein Zimmer.
Und auch wenn ich es nicht gerne zugeben möchte, er hat recht. Und das war einer der Gründe, wieso ich ihn Bemitleidete. Er konnte noch weniger über sein Leben entscheiden als ein gewöhnlicher Bürger. Und das trotz Reichtum und Macht.
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Lost Princess
FantasyMaddyson ist ein Mädchen, das im Schloss aufgewachsen ist - allerdings nicht als Prinzessin oder Adlige, sondern als Bedienstete. Ihr Vater arbeitete als Wache des Königs, doch nach seinem Tod bleibt Maddysons einzige Chance, im Schloss zu bleiben...