Phan

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Jados POV:
Mit gemischten Gefühlen machte ich mich zu dem Zimmer auf, in dem sich Phan befand. Ich wusste, dass ich ihr von dem geschehenen erzählen musste. Ich wusste auch, wie viel ihr Yara bedeutet und das sie Lucreas vermutlich sofort an die Gurgel gehen würde.

Wobei das nicht wirklich ihre Art war, sie würde sich eher in sein Handy hacken und ihn mit sinnlosen anonymen Nachrichten bombardieren oder in 10 mal in Kreis laufen lassen, wenn er nach dem Weg suchte. Ein kleines Lächeln huschte mir bei diesem Gedanken über's Gesicht.

Dann stand ich vor der besagten Tür.

Ich hielt kurz inne, bevor ich dir Türklinke nach unter drückte. Mir wurde mitgeteilt, dass Phan das schlimmste überstanden hatte, dennoch machte ich mir Gedanken darüber, wie sie in ihrem jetzigen Zustand auf meine Nachrichten reagieren würde.

Als ich die Tür öffnete saß Phan aufrecht in ihrem Bett. Ihren Blick aus dem Fenster gerichtet. Über was sie wohl nachdachte?

,, Darf ich reinkommen?", fragte ich sanft.

Sie zuckte leicht zusammen.

Anscheinend war sie wirklich in Gedanken und hat mich nicht bemerkt.

Sie wandte sich zu mir und schenkte mir ein leichtes Lächeln. ,, Na klar", antwortete sie mir.

Ich griff nach einem Stuhl und setzte mich schließlich.

,, Wie fühlst du dich?", fragte ich vorsichtig.

,, Wie gegrillt", mit einem schelmischen Grinsen sah sie mich an. Ich sah sie mit einem ernsten Blick an. Sie verdrehte  mit einem Grinsen die Augen. ,, Ich habe leichte Schmerzen und mir brummt der Schädel, aber das ist nach sowas denke ich mal normal, ansonsten geht's mir gut".

Plötzlich weiteten sich ihre Augen.

,, Was ist mit Yara? Geht es ihr gut?", ihre Stimme ächzte bei dem Versuch lauter zu sprechen. Daran war der ganze Rauch schuld, den sie einatmete und der nun in ihrer Kehle klebte.

Ich seufzte. ,, Keine Sorge, ihr geht's gut, nur...". Phan wandte sich zu mir, schon fast aus dem Bett fallend. ,,... nur wurde sie verhaftet", fuhr ich fort. ,, WAS?!", ihre Augen bohrten sich schon fast durch mich hindurch.

Ich erzählte ihr alles. Von Yara's Rede und wie es dazu kam dass sie und Akira gemeinsam in der Zelle landeten.

Phan schnaufte tief durch. Ihren Blick nach unten gerichtet. ,, Dieser Mieser...". Sie ballte ihre Faust und griff nach ihrer Deck.

Ich sah auf ihre Faust, sie zitterte.

Doch dann entspannte sie sich wieder.
,, Weißt du, Yara war schon immer ein Dickkopf. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, ist es quasi unmöglich sie von dieser Idee abzubringen. Sie hat schon immer gekämpft. Ihr ganzes Leben bestand aus einem einzigen Kampf. Egal wie viel Gegenwind sie bekam, egal wie viel schreckliches ihr zu stieß, sie lief weiter. Immer weiter. Manchmal kommt es eben nicht darauf an, direkt zu siegen sondern im Spiel zu bleiben, ohne aufzugeben, auch nicht wenn dir jemand sagt, diese Option wäre die beste. Ihr Stärke habe ich schon immer bewundert, dafür war sie eine perfekte Rida für mich. Ich bin mir sicher, dass so ein kleiner Rückschlag sie davon abbringen wird ihren Plan dennoch umzusetzen". Als sie den letzten Satz aussprach  wandte sie sich zu mir.

In ihren Augen lag so viel Stolz und Entschlossenheit. Eine Gänsehaut breitete sich auf meinem ganzen Körper aus. Phan legte ihre Hände sanft auf ihre Knie.

,, Du erwähntest was von einem Holo, wo war das gleich nochmal?", wollte sie von mir wissen.

,, Ja, es befindet sich... warte, was hast du vor?", fragte ich skeptisch.

Mit funkelnden Augen und einem einschüchternen Blick sah sich mich an. ,, Ich tue das was ich am besten kann, hacken".

,, Also manchmal machst du mir echt Angst", entgegnete ich.

,, Hey, du bist derjenige der mit diesem alten Griesgram Reynir befreundet ist. Eigentlich sollte ich Angst haben", gespielt verärgert verschränkte sie ihre Arme vor der Brust.

Ich lachte.

,, Auch wenn ich mich nicht wirklich mit dem Gedanken anfreunden kann, dich in so einem Zustand in die bevorstehende Schlacht zu schicken, bin ich mir ziemlich sicher, dass Lucreas dich sowieso rekrutieren wird, wenn er nicht sogar schon auf dem Weg hierher ist. Du bist nunmal die beste auf diesem Gebiet", ein Hauch von Sorge war in meiner Stimme zu hören.

,, Eine Schlacht also? Wenn all das hier vorbei ist, fordere ich dich zu einer virtuellen Schlacht heraus, die du sicherlich verlieren wirst, aber vorher lass uns diese erst gewinnen", sprach sie entschlossen.

Ich nickte ermutigt.

Ich erzählte ihr noch einmal wo genau sich das Holo befand und dass es für normale Bürger eine einfache Wand war. Aber nicht für Phan. Sie konnte eine Fälschung aus 100 km riechen. Ich erklärte ihr auch, dass Yara sich sicher war, das wir durch einen Freund von Rob Unterstützung von der anderen Seite bekommen würden, damit kein Alarm ausgelöst und Joey nicht alarmiert wird.

,, Verstehe, also muss ich diesem Freund nur mitteilen, dass nicht Yara auf dem Weg zu ihnen ist, sondern Lucreas. Nichts leichter als das", sie steckte ihre Arme zur Seite.

Ich legte den Kopf schief, ich verstand nur Bahnhof.

,, Es ist ganz einfach, ich schicke einfach einen verschlüsselten Code durch das Holo, aber so programmiert, dass es nicht als Eindringling erkannt wird, sondern sich ohne Probleme durchschleusen lässt", versuchte sie mir zu erklären.

,, Hach ja, einfach", wiederholte ich.

,, Hey, ich schaffe es unser System zu hacken und kann die Handys der Generäle umprogrammieren, ohne das sie es mitbekommen - nicht das ich das schonmal getan hätte - mich durch ein Sicherheitsholo eines Verbrechers zu hacken ist ein Klacks", meinte sie stolz.

Ich wusste nicht welches Gefühl in mir siegte, ob es Bewunderung für sie war oder Angst vor ihr.

,, Bist du dir sicher, dass du das schaffst?".

Eigentlich war diese Frage nicht ernst gemeint.
Ich wusste, dass sie das schaffen würde.
Aber ich wusste auch, in welch Gefahr wir uns begeben würden.

Mit einem finsteren Blick sah sie mich an.
Sie musste nichts sagen. Ich wusste, dass dieser Blick bedeutete 'Unterschätzt du mich etwa?'

Yara's Dickkopf färbte anscheinend ab.

,, Ich revidiere diese Frage. Wie lange brauchst du, um diesen Code zu programmieren?", fragte ich nach.

,, fünf Minuten", meinte sie trocken, als wäre es das normalste der Welt.

,, WAS?", meine Augen weiteten sich.

,, Vielleicht schaffe ich es auch in vier", grinste sie.

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Ich kränkel momentan ein bisschen 🥺 Aber ich versuche das Finale jetzt so schnell wie möglich zu Ende zu bringen, da schon 2 andere Geschichten vor meiner Tür stehen und sturmklingeln 😗 ICH MACH JA BALD AUF.

Als kleine Entschädigung dieses Kapitel hier

Projekt R.O.B. ( eine Crispyrob ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt