Die verlorene Tochter

On board

Die Hitze war unerträglich,  als die junge Agentin an ihrem Ziel angekommen aus ihrem Geländewagen stieg und ihre Umgebung prüfte. Mitte November herrschten Temperaturen bis zu 40 Grad Celsius im Schatten in Paraguay und das Klima setze Ellie's Körper zu, da dieser an den kühlen Winter in Washington D.C gewöhnt war. Erschöpft von der langen Fahrt schaute sie sich auf dem von Menschen überfüllten Marktplatz, welcher in einem kleinen Dorf nahe dem  Kanalsystems Paraguay-Paraná sich befand, um und schützte sich mit einem Kopftuch, welches ihr gleichzeitig Schutz vor der Sonne bot, vor den neugierigen Blicken der Leute. Ihre blonden Haare hätten sie sofort als Ausländerin enttarnt und sie hätte keinerlei an Informationen aufschnappen können. Der letzte Standort von dem Schiff, welches sie suchte, lag nur wenige Meilen entfernt und aus ihren Nachforschungen wusste sie, dass die Mitglieder des Kartells den Ort nutzten, um ihre Vorräte aufzustocken. Ohne großes Aufsehen zu erregen, schlängelte sich Bishop durch die Menschenmenge und hielt Ausschau nach ungewöhnlichen Aktivitäten. Immer mal wieder drangen Wortfetzen an ihr Ohr und dadurch, dass Ellie fließend Spanisch sprach, konnte sie diese problemlos verstehen. Ihr Blick blieb an zwei Männern, welche an einer Hauswand standen und ein Päckchen gegen zwei große Kisten mit einem anderen Mann tauschten. Die Situation war an sich nicht ungewöhnlich, aber als Bishop näher kam, schnappte sie die spanischen Wörter für „guter Stoff" und „sparsam verwenden" auf, welche sie skeptisch machten. Ihre rechte Hand umgriff den Griff ihrer SIG, während sie unauffällig den zwei Unbekannten folgte, welche mit den zwei Kisten durch eine Nebengasse den Marktplatz verließen. Mit sicherem Abstand beschattete Ellie die Männer bis sie zu einem großen Truck kamen, wo sie die Kisten aufluden. Bevor sie in den Wagen einstiegen, hörte Ellie, dass der eine Mann zu dem Anderen sagte, dass sie schnell wieder zurück aufs Schiff müssten, damit ihr Boss nicht wütend werden würde. Die Agentin zweifelte nicht daran, dass dies die richtige Spur war und rannte so schnell wie möglich zu ihrem eigenen Wagen, um den Truck der zwei Männern zu verfolgen. 

Der Wagen der unbekannten Männer blieb an einer Anliegerstelle am Kanal stehen, an der ein großes Schiff anlag, welches von außen wie ein unscheinbares Transportschiff wirkte und keinen Verdacht erregte. Da der Kanal umgeben von hohen Bäumen war, konnte Bishop ihren Wagen in einiger Entfernung abstellen und sich dem Schiff nähren ohne Aufmerksamkeit auf sich zuziehen. Ein kurzer Blick auf ihr Handy bestätigte ihr, dass sie das richtige Schiff erwischt hatte und ihr nächster Schritt war es sich unbemerkt an Bord zu schleichen. Mit leisen Schritten lief sie zu dem Wagen, der zwei Männer hin, welche beschäftigt damit waren mit ihren Kameraden zu plaudern und sie somit die junge Frau nicht wahrnahmen, als sie sich zwischen den Kisten versteckte. Ihr Plan ging auf und kurze Zeit später fuhr der Truck auf das Schiff und bevor die Mitglieder des Kartells die Kisten ab luden, schlich sie sich davon und suchte Schutz im hinteren Teil des großen Laderaums. Nach einiger Zeit nahm Bishop keine Stimmen mehr wahr und als das Schiff sich in Bewegung setzte, traute sie sich aus ihrem Versteck herauszukriechen. Ellie informierte González schnell mit einer Nachricht, dass sie es an Bord des Schiffes geschafft hat, bevor sie sich auf die Suche nach den vermissten Kindern machte. Aufmerksam durchforstete Ellie den vorderen Teil des Schiffes und bei jedem Geräusch schlug ihr Herz noch ein bisschen schneller. Die Agentin hatte solche Durchsuchungen auch schon beim NCIS gemacht, jedoch stand ihr Team immer hinter ihr und sie wusste, dass sie sich hundertprozentig auf ihre Kollegen verlassen konnte. Einen kurzen Moment schweiften ihre Gedanken zu Nick und auch zu Gibbs, bevor sie sich wieder zusammen riss und ihre Suche fortsetzte. Ein lauter Knall ließ die junge Agentin zusammenschrecken und sie suchte Schutz in einer kleinen Nische. Keine Sekunde später hörte sie schwere Schritte, welche den Gang hinuntergingen und sich ihr nährten. „Ich hab dir gleich gesagt, dass unser Plan aufgehen wird" nahm Bishop die raue Stimme von einem Man war, welcher in diesem Moment mit einer weiteren Person an ihrem Versteck vorbeiging. Als    der Gang wieder mit Stille ausgefüllt war, traute sich Ellie wieder aus ihrem Versteck und atmete erleichtert aus. Einen kurzen Augenblick später spürte sie einen starken Schlag auf ihrem Kopf und brach bewusstlos zusammen.