Midnight Race

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Wir fuhren nur etwa 10 Minuten, bis auch schon unser neues Zuhause in Sicht kam. Es war ca genauso groß wie die Umliegenden Grundstücke, aber vom Stil her doch anders.

Das Haus zur linken war beige, hatte aber viel weniger Fenster als unseres und wirkte schon etwas älter, was wahrscheinlich daran lag, dass der Garten und das Haus auch nicht wirklich gepflegt wurden. Daneben stand ein Backstein Haus in grau. Wenn man es genauer betrachtete, wirkte es eher wie ein Horrorhaus anstatt eine Wohnung. An der Haustür hing die einzige Lampe, die Rollläden waren überall herunter gelassen und eine beunruhigende Stille schien über dem Anliegen zu hängen. Jo, da würde ich niemals alleine vorbeigehen. Rechts neben unserem Haus stand ein weiteres weißes Haus, ähnlich wie unseres gebaut, aber ohne Panoramafenster. Dafür hatte dieses einen Riesen großen Pavillon mit Whirlpool in Blickrichtung Meer und einen noch größeren Balkon, als meinen.

"Gefällts dir hier?"

Ich musterte immer noch unsere neue Nachbarschaft, als sich wieder eine vergessene Frage ans Tageslicht bahnte.

"Woher können wir uns so ein luxuriöses Haus überhaupt leisten?"

Krass, dass ich ganz vergessen hatte, das zu fragen.

"Ach," er ließ sich etwas Zeit mit seiner Antwort, bevor er mit einem Lächeln weiter sprach ",das ist das alte Ferienhaus deiner Großeltern. Wir haben es von ihnen vererbt bekommen, als sie beide vor 4 Jahren starben.. Deine Mutter und ich wollten es eigentlich verkaufen, da wir uns sicher waren, dass wir uns das Haus auf Dauer einfach nicht leisten konnten. Außerdem hätten wir dadurch an viel Geld kommen können. Ich bekam es aber einfach nicht übers Herz..." Oh. Er tat mir leid, immerhin sprachen wir hier von seinen Eltern. Es musste für ihn doch unglaublich Schmerzen nun hier zu Wohnen..

"Ich bin froh jetzt hier zu Leben, so fühle ich mich ein bisschen mehr mit ihnen verbunden" ,beantwortete er jedoch meine imaginären Sorgen.

Süß.

"Aber warum haben wir denn jetzt aufeinmal doch genügend Geld? Ich meine vor kurzem war es schon schwer genug überhaupt alles bezahlt zu bekommen. Es tut mir übrigens nochmals sehr leid, dass ich so eine Last für dich war.."

Nach diesem Satz verzog sich mein ganzer Magen und ich sah schuldbewusst zu meinem dad auf. Sein Blick wurde weicher.

"Oh Schatz, es war halt eine schwere Zeit für dich.. Es ist wirklich alles gut."

Definitiv, wir werden uns niemals darüber einig sein.

Mittlerweile waren wir bei unserer Auffahrt angelangt und mein Vater parkte einmal quer über unsere drei Parkplätze. Warum eigentlich drei? Konnten Oma und Opa es einfach nicht lassen mit ihrem vielen Geld zu flexen?

Mein Dad drehte sich in seinem Sitz zu mir um und lächelte abermals.

"Uuund," er machte eine dramatisch lange Pause, während der ich anfing unbehaglich auf dem Sitz zu rutschen.

"Jaaaa??"

Man, warum musste er einen immer so auf die Folter stellen?!

"Ich habe eine Stelle in einem der größten und bekanntesten Restaurants hier in Miami bekommen!"

Omg, was?!

"Das ist wunderbar! Stell dir mal vor wie groß das da alles sein muss! Und die Bezahlung muss auch Klasse sein!"

Ich umarmte ihn stürmisch über die Sitze hinweg.

Drinnen ging ich direkt in mein Zimmer und schmiss mich auf mein Bett. Was ein verrückter Tag! Und man musste beachten, dass er immernoch nicht zu Ende war.