Kapitel 28

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Mittwoch verlief ohne weiteres ziemlich gut. Cole und ich hatten unseren Vortrag gemeistert und ich hoffte ab sofort nichts mehr mit ihm zu tun haben zu müssen.

Als ich meine Sachen packte und raus aus dem Klassenzimmer lief, stiess ich gegen eine grosse warme und starke Brust, dabei vielen mir alle Bücher und Blätter, die ich in den Händen gehalten hatte, zu Boden.

Ich nuschelte ein 'tschuldigung' ohne überhaupt die Person vor mir anzuschauen und kniete mich nieder um meine Sachen aufzuheben.

Ich strich mir meine Haare, die mir vor die Augen gefallen waren nach hinten und wollte anfangen jedes Blatt nach dem andern aufzulesen.

Ich streckte meine Hand nach einer Notiz aus der Mathestunde aus, als genau im gleichen Moment eine leicht gebräunte Hand meine berührte.

Sofort sah ich den Typen vor mir an, der auch runter gekniet war, um mir zu helfen.

Verdutzt schaute ich ihn an während er mir ein warmes Lächeln schenkte.

"Hey", sagte er mit einer unfassbaren weichen und tiefen Stimme.

"Hi" antwortete ich, jetzt jedoch auch mit einem Lächeln.

Er streckte seine Hand, die bis jetzt immer noch meine leicht berührte aus. "Wir kennen uns noch nicht", stellte er fest.

Ich ergriff sie sofort und da begann er auch schon weiter zu reden: "Ich bin Kai."

"Hii Kai..." Verträumt schaute ich ihn an. Dieses Gesicht... oh Gott... dieses Gesicht.

Als er mir wieder ein Lächeln schenkte und meine Hand los liess, kam ich wieder zu mir.

Um einen klaren Kopf zu behalten schüttelte ich ihn unauffällig.

Ich beugte mich wieder zu meinen Sachen, um Kai nicht anzusehen und wieder in eine Starre zu verfallen.

Kai... von irgendwo kam mir dieser Name bekannt vor. Nur von wo?

Meine Stirn legte sich in Falten, während ich immer weiter darüber nach dachte.

Mittlerweile war ich wieder aufgestanden mit fast allen Sachen wieder bei mir.

Kai vor mir hatte noch mein Bio-Chemie Buch in den Händen.

Er streckte es mir aus und ich nahm es gierig.

Mit einem gesenkten Kopf bedankte ich mich und lief an ihm vorbei.

Oh Gott, war das gerade peinlich gewesen.

Ich spürte noch immer seinen Blick auf mir...

Schnell! Bieg schon ab, Livia!

Hinter der nächst besten Wand versteckte ich mich und lehnte mich an dieser an.

Ich atmete einmal tief ein und aus. Gott, warum konnte ich ihm nicht einmal meinen Namen sagen?

Als ich vorsichtig um die Ecke schaute, war er Gott sei dank nicht mehr zu sehen, also konnte ich ungestört in mein Zimmer.

Und da kam auch schon mein nächstes Problem auf mich zugelaufen.

"Halt dich fern von Cole", zischte Davina drauf los und schaute mich bedrohlich an mit einem Finger der auf mich zeigte.

"Das versuche ich ja", gab ich genau im gleichen Ton wie sie zurück.

Es war schon komisch, dass sie erst jetzt auf mich zukam und mir dies sagte. Ich meine, ich hatte schon seit Anfang an ihren hasserfüllten Blick auf mir gespürt, als wir beide zusammen waren.

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