Das Imperium

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Ahsoka

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag Rex immer noch neben mir und schlief seelenruhig weiter. Seine gleichmäßigen Atemzüge wirkten beruhigend auf mich, weshalb ich keine Anstalten machte, aufzustehen. Zudem wollte ich Rex nicht wecken, da er die letzten Tage so viel durchgemacht hatte und Schlaf dringend brauchte. Ich dachte an unsere erste Begegnung. Damals auf Christophsis, als ich Anakin als Padawan zugeteilt wurde, begegnete ich ihm zum ersten Mal. Seit diesem Tag kämpften wir Seite an Seite, zusammen mit der restlichen 501st, bis ich mich entschloss den Orden zu verlassen. Ich ging, ohne mich wirklich zu verabschieden und trotzdem haben er und die Jungs mich so herzlich empfangen, als ich zurück kam. Sie haben mich immer respektiert und meine Entscheidungen akzeptiert, ohne mich für das, was ich getan oder eben nicht getan habe, zu verurteilen. Allen voran natürlich Rex. Selbst, als er unter dem Einfluss des Inhibitor-Chpis stand, setzte er sich für mich ein und rettete mir das Leben. Wir retteten uns gegenseitig. Ich wünschte, wir hätten noch mehr Klone von den Chips befreien können, aber wir hatten keine Wahl. Sie hätten uns getötet und wären dann selbst bei dem Absturz gestorben. Denn gute Soldaten befolgen Befehle. Früher hab ich das für selbstverständlich erachtet aber jetzt? Jetzt zweifelte ich an dieser Aussage. Manchmal war es auch als Soldat besser, nach eigenem ermessen zu handeln. Seinen Verstand einzusetzen, welcher aber bei den Klonen durch den Inhibitor-Chip blockiert wurde. Sie wurden zu ferngesteuerten Marionetten, mit dem Befehl, die Jedi, ihre Generäle und Freunde hinzurichten, wegen angeblichen Verrates. Und nun? Wer war der Verräter? Für uns war es Palpatine, welcher alle Seiten gegeneinander aufhetzte, um seinen Plan, die Galaxis zu unterjochen, zu realisieren. Für ihn waren es die Jedi und alle, die sich seinem Willen widersetzten und für die Klonarmee, waren es Soldaten, wie Rex. Jene die sich den Befehlen widersetzten und aus freien Stücken handelten. Jene, die ihr Leben riskierten, um jemanden wie mich zu retten. Zwar hatte ich ihm den Chip entfernt, allerdings hatte er von sich aus entschieden, mich zu beschützen und mit mir zu fliehen. Sollten wir jemals geschnappt werden, wäre es nicht nur für mich das Ende. Er würde genauso hingerichtet werden und das wusste er. Und trotzdem folgte er mir.

"Guten Morgen" Ich schreckte auf und blickte zur Tür. Die alte Twi'lek von Gestern kam mit einem lauten Knall in die Hütte gelaufen. Auch Rex wurde von dem Knall der Tür und dem noch lauteren 'Guten Morgen' wach und setzte sich auf. "Was zur Hölle.", murmelte er verschlafen und rieb sich die Augen. "Was macht ihr hier?" fragte ich, nachdem ich die Situation vollständig begriffen hatte. "Ich dachte, ich bringe meinen Turteltauben etwas zu Essen." Erst jetzt sah ich den Korb mit Früchten und etwas, dass nach Brot aussah, welchen die Frau in der Hand hielt. "Danke, aber das wäre wirklich nicht nötig gewesen. Ihr habt uns doch schon viel geholfen." versuchte ich dankend abzulehnen aber mein Bauch rebellierte und fing an zu knurren. "Dachte ich mir doch, dass ihr Hunger habt. Ihr kamt ganz ohne Proviant. Wann habt ihr zwei das letzte mal etwas gegessen?" "Ist schon eine Weile her.", meldete sich jetzt auch Rex zu Wort "Na siehst du, dein Freund ist vernünftiger als du, Kindchen." Sie stellte den Korb auf dem kleinen Tisch ab. "Danke Miss..." fing Rex an, wurde von der Twi'lek unterbrochen. "Nennt mich einfach Sula." Sie lächelte uns an und verließ dann, mit einem genauso lauten Knall, mit dem sie gekommen war, auch wieder die Hütte. "Komische alte Frau." grummelte Rex und stand auf, um sich über den Essenskorb herzumachen. Er hatte ja genauso wenig im Magen, wie ich. "Da hast du recht, aber ich spüre, dass sie ein reines Herz hat." "Wenn du meinst. Auf jeden Fall haben wir ihr viel zu verdanken." Rex schmiss mir eine der Früchte zu "Du solltest auch was essen, Kleine." Kleine. Ich liebte es, wenn er mich so nannte. Auch wenn ich schon lange nicht mehr die Kleine war, die er auf Christophsis kennengelernt hatte. Ich schaute ihn dankend an und biss voller Tatendrang und die kleine lila Frucht. Sie schmeckte süßlich und ich merkte direkt, wie sie mir neue Energie lieferte. Wir beschlossen nach dem Frühstück in die Stadt zu gehen, um uns mit dem nötigsten einzudecken. Ich zog mir einen Umhang über, und Rex trug die Klamotten von Sulas Sohn, welche allerdings etwas zu klein waren. Auf dem Weg in die Stadt, klopfte ich noch kurz an Sulas Hütte an. Ein "Herein." erklang und ich trat ein. "Kindchen, was kann ich für dich tun?", fragte sie freudig. "Ahsoka." "Wie bitte?" "Ich heiße Ahsoka.", wiederholte ich etwas lauter, als zuvor. "Ahsoka. Freut mich. Aber du bist sicher nicht hergekommen, um mir zu sagen, wie du heißt, oder?" "Nein. Rex und ich wollten in die Stadt. Braucht ihr etwas?" Die Twi'lek überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf. Ich verabschiedet mich und ging wieder raus, wo Rex auf mich wartete.

In der Stadt herrschte wieder feucht fröhliches Getümmel. Überall boten Händler ihre Waren zum Verkauf an und alle möglichen Spezies drängten sich durch die engen Straßen. Wie liefen an einem der Stände vorbei, wo ich zwei der Händler über den Krieg sprechen hörte. "Ja der Krieg ist vorbei. Die Jedi haben ihn anscheinend angezettelt." "Nicht wahr?" "Doch, doch so erzählt man es sich zumindest. Es gab sogar ein Attentat auf den Kanzler." Ich ging auf die beiden Händler zu "Was wisst ihr noch?", fragte ich eindringlich. Der eine Händler schaute mich skeptisch an und steckte seine Hand aus. Typisch. Informationen gab es nur gegen Bares. Ich legte ihm einige Credits in die Hand, er machte eine dankende Geste und fing an zu erzählen. "Der Krieg scheint beendet zu sein. Die Jedi wollten den obersten Kanzler stürzen, es ist ihnen aber nicht gelungen. Sie wurden des Verrates bezichtigt und zum Tode verurteilt. Daraufhin hat sich der Kanzler mit Einverständnis des Senates zum Alleinherrscher ernannt und das erste galaktische Imperium ausgerufen. So erzählt man es sich zumindest unter den Händlern. Aber warum interessiert dich das?" "Nur so." Ich zuckte mit den Schultern und der Händler schaute mich abwertend an. Ich drehte mich um und ging. "Hast du das gehört?", fragte ich Rex. An seinem Blick konnte ich die Antwort schon ablesen. "Das Imperium. Da hat er wohl erreicht, was er wollte." , sagte er mit ernster Mine und wir liefen weiter. "Jetzt können wir nur hoffen, dass das Imperium kein Interesse an diesem Planten hat." Wir erledigten unsere Besorgungen, was neue Klamotten für Rex beinhaltete und machten uns wieder auf dem Weg zu unserem momentanen Unterschlupf. Wir verstauten alles in der Kleinen Kommode und Rex zog sich direkt um. Ihm schienen seine "Übergangsklamotten" so zu stören, dass er es nichtmal für nötig erachtete, sich im Badezimmer umzuziehen, sondern sich direkt vor mir auszog. Ich konnte nicht anders, als ihn zu beobachten und seinen gut trainierten und vom Krieg gezeichneten Körper zu mustern. Anscheinend starrte ich ihn zu auffällig an, denn er schaute zu mir und fing an zu lachen. Meine Lekkus verdunkelten sich sofort und ich schaute beschämt weg. Fuck. Warum hatte ich ihn denn so angestarrt? Am liebsten würde ich jetzt im Erdboden versinken, so peinlich war mir die Situation. Und das schlimmste war, dass er keine Anstalten machte, sich wieder anzuziehen, sondern lieber halbnackt mitten im Raum stand und lachte. Er lachte mich tatsächlich aus. Auf der einen Seite fand ich es nicht nett von ihm, aber dass er lachte, beruhigte mich. Die Nachwirkungen der vergangen Tage lagen zwar immer noch auf uns, aber dass er lachte, zeigte, dass er die Hoffnung noch nicht aufgegeben hatte. "Tut mir leid, Kleine aber dein Blick war zu ulkig.", sagte er mit Tränen in den Augen. Es war das zweite Mal, dass ich ihn mit Tränen sah. Das erste Mal war, als wir fliehen mussten und er keinen Ausweg mehr sah und dass zweite Mal war jetzt. Doch dieses Mal weinte er vor lachen. "Nicht witzig, Rexter!", maulte ich ihn immer noch beschämt an. "Finde ich schon. Aber ich kann es dir nicht verübeln.", sagte er und zog sich endlich sein T-Shirt über. Was meinte er mit 'er kann es mir nicht verübeln'? Diese Frage beschäftigte mich eine Weile aber eine Antwort darauf fand ich nicht.

Hi hier Kapitel zwei meiner neuen FF ;) hoffe es gefällt euch. Bei meiner anderen TCW FF kommt heute aber auch noch ein Kapitel online. Bis dahin einen schönen Tag euch noch. Eure Sunnysunshine01

Star Wars The Clone Wars BetweenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt