Kapitel 4

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Yuri

Viktor hatte mich mit Leana allein gelassen. Sie setzte sich neben mich. „Also erzähl mal. Wie ist dein Leben so, seit du mit einer lebenden Legende zusammen lebst?" Sie kam gleich auf den Punkt. So war sie schon damals gewesen. Sie ist die beste Freundin von Yuuko gewesen, obwohl ich vermutete, dass da mal eine Zeit gewesen war, wo mehr zwischen den beiden gewesen war, und hatte deshalb auch viel mit mir zu tun gehabt. Und wusste auch, dass ich Viktors größter Fan war. „Ganz in Ordnung. Er hat ein paar Ticks, an die man sich gewöhnen muss, aber er ist. Ich kann es nicht beschreiben." Vor allem wollte ich es nicht beschreiben, bevor noch Sachen wie wunderschön, klug, witzig, angenehm und liebenswert meine Lippen verließen. Oder noch mehr. „Also was läuft da zwischen dir und Viktor? Nicht jeder geht mit seinem Coach am Wochenende einkaufen und wohnt mit ihm zusammen." „Da ist nichts zwischen uns. Wir sind einfach Freunde. Mehr nicht." „Aber du würdest gerne mehr haben." Woher wusste sie das? „Yuri, ich kann dich wie ein offenes Buch lesen. Ich kenne dich seit Jahren und bin mit dir aufgewachsen. Glaubst du nicht ich hätte damals nicht gesehen, wie du für ein Jahr oder so Yuuko betrachtet hast? Also nicht, dass ich sie damals nicht so betrachtet hätte, aber das ist nicht der Punkt. Du hast einen ganz bestimmten Blick, wenn du verliebt bist. Keine Sorge ich werde es niemandem verraten. Soll ich dir irgendwie helfen?" „Leana! Nein, ich bin nicht verliebt und ich brauche deine Hilfe ganz sicher nicht! Viktor kommt!" Sagte ich bevor sie mehr über meine Gefühle preis gab. „Tschüss! War schön mal wieder mit dir zu reden. Achso hier ist meine Nummer." Sie nahm ein Stück Serviette und schrieb eine Handynummer auf. Als sie weg war sah Viktor mich an und wackelte mit einer Augenbraue: „So weit seid ihr also schon? Sag mir Bescheid wenn ihr das erste Date habt. Ich werde dich stylen." Ein kleiner Stich fuhr durch mein Herz. Viktor dachte wirklich, dass ich in Leana verliebt war und er hieß es gut! Eigentlich sollte ich mich freuen, dass er mich unterstützt, aber ich war in ihn verliebt! Verdammt noch mal!

Viktor

Dass er verliebt war erklärte zwar seine komischen Reaktionen, aber wieso hatte er mir nicht schon früher von Leana erzählt? Nun ja, so musste ich ihn wenigsten nicht aushorchen und mich schlecht fühlen.
Wir gingen aus dem Café raus und er wirkte ein bisschen traurig. Ich legte meinen Arm um ihn und sagte: „Hey wieso bist du traurig? Du hast doch gerade deine Liebe getroffen? Oder ist es weil du sie jetzt wieder verlassen musstest?" „Ach ist auch egal. Lass zurück gehen." Er lächelte mich an und ich lächelte zurück.
Als wir wieder bei unserer Wohnung ankamen, das mein erstes richtiges zu Hause, wenn ich richtig überlegte, ging Yuri sofort auf sein Zimmer. Ich legte mich, nachdem ich in mein Zimmer gegangen war, auf mein Bett und sah auf mein Handy. Ich hatte ein oder zwei Stunden im Internet gesurft und wollte nach Yuri sehen, da mir langsam langweilig wurde. Ich klopfte an seine Zimmertür und als ich keine Antwort hörte machte ich sie einfach auf. Yuri war nicht in seinem Zimmer und seine Schlittschuhe fehlten. Anscheinend war er Eislaufen gegangen. Aber wieso? Er tat das normalerweise nur wenn er aufgewühlt war. Ich überlegte zu ihm zu gehen, ließ es aber. Wenn ihn etwas aufgewühlt hatte, wollte ich ihn nicht dabei stören es auf dem Eis zu tanzen. Ich kannte ihn gut genug um zu wissen, dass er diese Zeit für sich alleine brauchte.

It's not the end of the story (beendet und überarbeitet) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt